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News: Geniale Geschäftsidee

Pirate Bay Mitbegründer sammelt Geld für abhörsicheren Messenger

Michael Nickles / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Dank den Enthüllungen von Edwad Snowden ist bekannt, dass wir im Internet weltweit permanent von Geheimdiensten überwacht werden. Und es dabei werden vermutliche jegliche Daten auf Vorrat protokolliert, die sich irgendwie abgreifen lassen.

Der Überwachung entkommen ist schwer, weil bekanntlich auch die US-Software-Giganten Hand in Hand mit den Geheimdiensten arbeiten. Die Erkenntnis der verlorenen Privatsphäre lässt eine neue Industrie boomen, die deren Rettung verspricht.

Peter Sunde (Foto: Hemlis)
Peter Sunde, Mitbegründer von "The Pirate Bay", hat jetzt einen neuen Messenger angekündigt, bei dem Daten zwischen allen Beteiligten abhörsicher übertragen werden sollen. Das Projekt wird auf der Webseite Hemlis präsentiert.

Die Hemlis-App soll zunächst für Ios und Android kommen, bislang existieren wohl nur Screenshots davon. Die lassen erahnen, dass Hemlis generell ein Messenger wie der beliebte Whatsapp ist, aber eben Abhörsicherheit dank Verschlüsselung verspricht.

Dem Trend der Zeit gemäß will Peter Sunde Hemlis per Crowdfunding finanzieren. Und das scheint auch zu klappen. Für den Start will Sunde 100.000 Dollar haben und in weniger als einem Tag haben 2.625 Unterstützer bereits über 45.000 Dollar rübergelassen.

Michael Nickles meint:

Geniale Geschäftsidee. Man macht etwas, dass es eigentlich bereits längst gibt, bastelt ein paar Screenshots und schon rollt der Rubel. Der Gag dabei ist, dass Sunde auf Hemlis bereits eingeräumt hat, dass die App nur teilweise kostenlos sein wird.

Es wird bereits angedacht, dass Extrafunktionen wie das Versenden von Bildern kostenpflichtig werden. Guckt man sich die irre Beliebtheit von Messengern wie Whatsapp an, wird schnell klar, dass so ein Ding schnell eine Goldgrube werden kann. Und das Versprechen von Abhörsicherheit scheint aktuell halt gewaltig zu locken.

Dabei sollte eigentlich selbst Vollidioten klar sein, dass ein abhörsicherer Messenger nicht machbar ist. Halbwegs vertrauenswürdig sind solche Lösungen bestenfalls dann, wenn sie Open Source sind, jeder ihren Quellcode angucken kann und sieht was sie tun.

Bei Hemlis ist das anscheinend nicht der Fall. Und selbst wenn Hemlis Open Source wäre, wäre es sinnlos. Denn: das Smartphone-Betriebssystem Apple Ios ist eben nicht Open Source. Und Android ist nicht vollständig Open Source, beziehungsweise einige von Google vorinstallierte Anwendungen sind es bekanntlich nicht. Apple und Google haben also volle Kontrolle über diese Geräte - sie kommen (wenn sie wollen) an jedes Datenbit ran, dass in diesen Geräten existiert.

Die Schwachstelle fängt also schon bereits damit an, dass Messenger-Texte bereits während dem Tippen vom Betriebssystem mitgelesen werden können. Und Bilder von der Kamera landen garantiert erstmal ebenfalls unverschlüsselt im Smartphone-Speicher.

Gemäß den Berichten über PRISM soll Google (Android) seit 2009 mit den US-Geheimdiensten kooperieren und Apple (Ios) seit 2012. Und genau für deren Geräte wird es die Hemlis-App geben.

Während ich diese Meinung getippt habe, ist das Spendenkonto für Hemlis bereits auf fast 48.000 Dollar geklettert.

Nochmals: Es gibt bereits Messenger mit Verschlüsselung. Auch solche die Open Source sind. Nimmt man dann noch ein Open Source Betriebssystem wie Linux dazu, DANN hat man vielleicht eine kleine Chance seine Privatsphäre im Internet ein bisschen zu retten. Wichtige Tipps dazu gibt es hier: Skype-Belauschungen vermeiden - verschlüsselt kommunizieren

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Hört sich gut an 1000Nicknames
the_mic Maybe „Moin, zum besseren Verständnis für mich. Schlüssel ist ...“
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Vollkommen richtig erkannt. Soweit macht man den Geheimdiensten die Arbeit nur etwas schwieriger. Wichtig wäre es also auch, ein verfiziert sicheres Gerät zu nutzen. Ergo müsste man ein alternatives, geprüftes Android-ROM einspielen oder ein freies Mobilbetriebssystem installieren (erinnert sich noch wer an das openMoko, das mit Debian Linux betrieben wurde?).

cat /dev/brain > /dev/null
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