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News: Kontra provoziertem Verschleiß

Bundesumweltamt erforscht geplantes Krepieren von Geräten

Michael Nickles / 133 Antworten / Flachansicht Nickles

Jeder weiß es, bewiesen ist es nicht: Gebrauchsgegenstände, vor allem Elektronikgeräte, sind längst nicht mehr so langlebig, wie sie es einst mal war. Es ist normal geworden, dass ein Gerät die Garantiezeit nur um ein "paar Tage" überlebt.

Die Bundesregierung hat es nach Antrag der Linken im Mai abgelehnt, Maßnahmen gegen so einen geplanten Verschleiß zu ergreifen, SPD und Grüne haben sich ihrer Stimmen enthalten.

Allerdings wurde erklärt, dass das Umweltbundesamt "geplante Obsoleszenz" im Rahmen eines Forschungsprogramms untersuchen soll. Und das scheint jetzt zu passieren.

Das Umweltbundesamt hat jetzt bekanntgegeben, dass eine entsprechende Studie beauftragt wurde.

Umweltbundesamtpräsident Jochen Flasbarth: "Bei der Obsoleszenz gibt es viele Spielarten: geplant, psychologisch und technisch. Fakt ist: der vorzeitige Verschleiß von Produkten, egal wie er zustande kommt, wirkt sich negativ auf unseren Ressourcenverbrauch aus." (Foto: Umweltbundesamt)

Problematisch ist aktuell, dass es für die vorzeitige Alterung von Produkten kaum belastbare wissenschaftliche Daten gibt. Die initiierte Studie soll sich unter anderem mit der Frage beschäftigen, wie lange ein Produkt in Stand bleiben und funktionsfähig sein muss.

Auch soll sie klären, ob vorzeitiges Kaputtgehen von Herstellern in Kauf genommen oder gar durch eingebaute Sollbruchstellen verursacht wird. Die Studie wird sich vor allem auf Elektro- und Elektronikgeräte beziehen, weil hier der größte Verdacht auf frühzeitiges Kaputtgehen besteht.

Im Rahmen des Forschungsprojekts erhofft sich das Bundesamt auch die Entwicklung neuer Verfahren, mit denen die Lebensdauer von Produkten besser überprüft werden kann. Abschließend wird im Bericht auf den Blauen Engel verwiesen, der unter anderem langlebige und reparaturfreundliche Produkte auszeichnet.

Michael Nickles meint:

Schön, dass da doch noch was passiert. Allerdings glaube ich nicht, dass bei dieser Studie etwas Nennenswertes rauskommen kann. Weil die Sache zu komplex ist. Ich erinnere an dieser Stelle mal an meinen unverändert gültigen Schwerpunkt Garantiezeit rum, Gerät futsch, Reparatur zu teuer.

Dort wird erklärt, wie man Defekte an Unterhaltungselektronikgeräten selbst erkennen und reparieren kann. Für den Schwerpunkt habe ich einen DVB-T und zwei SAT-Empfänger repariert. Alle drei Geräte gingen "kurz" nach Ablauf der Garantiezeit kaputt. Die Bauteilekosten betrugen bei jeder Reparatur weniger als einen Euro.

Neu haben die Geräte zwischen 60 und 100 Euro gekostet. Im Keller habe ich noch zwei alte digitale Sat-Receiver rum liegen - so richtige schwere und solide Brocken, die nach über 10 Jahren Betrieb immer noch prima funktionieren. Aber: Spaß machen die Dinger nicht mehr, weil das Navigieren in "zigtausend" Sat-Sendern damit eine Quälerei ist, auch lassen sich Senderlisten nicht einmal ansatzweise bequem sortieren.

Die Teile waren damals sauteuer, haben glaub um die 500 Euro gekostet. Was ist also besser? Ein Gerät für 500 Euro kaufen, das "ewig" hält, aber nach ein paar Jahren technisch zu veraltet ist? Oder eins für 50 Euro kaufen, das nach zwei Jahren halt "im Eimer" ist und dann einfach durch ein neueres (und technisch wohl moderneres)  ersetzt wird? Es wird schwer werden, die richtige Messlatte für den "Blauen Engel" zu finden.

 Aktuell ärgere ich mich übrigens über meine Dusche. Ich habe mich vor rund 3 Jahren für etwas "Gutes" entschieden, eine Schulte Duschmaster Rain mit Einhebelmischer. Die war mit rund 200 Euro gewiss kein Modell aus der Oberklasse, allerdings auch keine aus der "Ramschecke". Seit ein paar Monaten habe ich alle Weile den Einhebelmischer in der Hand, weil er nicht mehr hält. Ich werde versuchen das zu reparieren und demnächst drüber berichten. Das was ich bislang an "Plastikteilen" so gesehen habe, macht auf jeden Fall nicht den Eindruck, dass es für eine "Ewigkeit" konstruiert ist. Auch gilt zu wissen, dass die Dusche nur selten benutzt wurde, weil es eine "Zweitdusche" ist.

Aus den Bewertungen auf Amazon war damals nicht absehbar, dass dieses Problem auftritt. Der Mist ist wohl der, dass positive Bewertungen viel zu schnell veröffentlicht werden. Ob ein Produkt wirklich ordentlich ist, das weiß man erst nach Ablauf der Garantiezeit.


Ein guter Platz um über Produkte zu berichten, die "zu früh" kaputt gehen ist übrigens unser Forum Nachhaltigkeit.

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Danke! wolves
gelöscht_137978 Michel32 „Was ich gelesen habe, entspricht schon der Wirklichkeit. Ich ...“
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moin

ich glaube, du hast mich Missverstanden

Ich habe nichts gegen den Artikel hier. Ich würde es sogar begrüßen und fordern, das zum Beispiel auf dem Verbraucherschutzportal solche Ereignisse öffentlich mit Name des Herstellers gezeigt wird. Ich würde sogar noch weiter gehen, Pferdefraßfirmen und Gammelfleischverteiler klar zu nennen. Also Quasi, wenn das Vergehen nachvollziehbar ist und damit bewiesen, diese Firmen klar zu nennen und die Verbraucher zu informieren.

Um es klar zu sagen, eine geplante Obsolenz ist Betrug am Kunde, weil er nicht abschätzen kann, wann das Gerät defekt geht und darüber auch nicht informiert wird. Gleiches geht in Richtung Nahrungsmittelindustrie. Durch diese Geheimnisse werden die Kunden veräppelt und um ihr Geld gebracht.

Ich sehe aber bei einen ernsthaften Listing solcher Firmen die Gefahr, das so ein Portal schneller in Grund und Boden verklagt wird, als ich Hopplahopp buchstabieren kann ;)
Der Grund ist doch klar, die Firmen wollen nicht, das ihre Betrügerreien aufgedeckt werden. Deshalb müsste es eine Institution sein, die öffentlich annerkannt und auch das Potential hat, sich gegen solch miese Firmen entgegen zu stellen.

Allerdings bin ich der Meinung (siehe oben), das es schon Hand und Fuß haben muss.
Also eine Aussage wie gekauft x defekt y genügt mir nicht.

Ich hab in meinem Bereich zuviel erlebt bei dem der Kunde schuld war, als das ich mich nur auf diese Angaben verlassen würde.

Ich erinnere mich immer gerne an eine Frage, die uns quasi durch unsere Ausbildung mitgegeben wurde.

Wenn eine Frau anruft (sofern du die richtige Person dafür bist) und sagt, sie hätte ein Problem mit der Steckdose im Wohnzimmer, dann muss deine erste Frage lauten, hing an der Steckdose, bevor das Problem auftrat, ein Staubsauger?

Will damit sagen, du weißt nicht, was in den 4 Wänden so getrieben wird, man hört nur, das es ein Problem gibt. Mal zurecht, oder auch ungerechtfertigt.

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perpetuum mobile... kongking