Seit dem NSA-Schnüffelskandal und der unermüdlichen Berichterstattung über dessen Ausweitung, hat die "Gier" nach Rückeroberung der Privatsphäre offensichtlich zugenommen. Die Deutschen haben gelernt (hoffen jetzt), dass nur Email made in Germany gut ist und IT-Unternehmen in den USA besser zu meiden sind, wenn man sich nicht ausspionieren lassen will. Recht locker sehen es aber wohl die Smartphone-Nutzer in Deutschland.
Am häufigsten wird der Standort übermittelt, um Geschäfte, Gaststätten oder Dienstleistungen in der Nähe zu finden. Mehr als ein Fünftel (21 Prozent) machen das. 10 Prozent verraten ihren aktuellen Standort beziehungsweise teilen ihn mit Bekannten, damit diese den Aufenthaltsort kennen. Gleichzeitig sehen sie dadurch, wo sich ihre Bekannten gerade aufhalten. 18 Prozent der 14- bis 29-jährigen Smartphone-Besitzer tun das.
Auch Berufstätige sollen die Lokalisierungsfunktion zunehmend nutzen, um beispielsweise ihre Teilnahme an Kongressen oder sonstigen Veranstaltungen anzuzeigen. Der Bitkom stellt fest, dass für Smartphone- und Tablet-Nutzer zunehmend neue Geolokalisierungsdienste entstehen. Dazu zählt natürlich auch " Location Based Advertising", also Werbung, die passend zum Standort eingeblendet wird.
Theoretisch kann man bei den Smartphone-Betriebssystemen selbst entscheiden, ob man die "Standortüberwachung" zulässt oder nicht. Praktisch hat man keine Chance es zu verweigern. Zum einen quengeln dann permanent Apps, dass man es gefälligst anmachen soll. Und so weit ich das bislang kenne, kann man nicht exakt festlegen, welche App darf oder nicht.
Abgesehen davon machen Apps, die Lokalisierung benötigen, sowieso keinen Sinn, wenn diese verboten wird. Verweigern ist auch sinnlos, weil ein "Spion" bei Handys die Position ohnehin anhand der "Funksignalstärken" recht genau errechnen kann. Weiter ist es so, dass selbst die Standortermittlung eines lokalen Desktop-PC recht präzise möglich ist, wenn der per Kabel am Internet hängt.
Wie das genau geht und wie es jeder selbst ausprobieren kann ist hier beschrieben. Sind solche Lokalisierungsfunktionen ein Fluch oder Segen - was meint Ihr?