¨@Arcader
zeigt nur das er wohl Einiges nicht begriffen hat und auch gar nicht möchte. Was weiß er denn auch schon von den normalen Leuten in der Schweiz. Das gleiche trifft auf Deutschland zu.
Du triffst mit Deiner Aussage den Nagel exakt auf den Kopf. Bei dieser Abstimmung ging es übrigens weder um "Abschottung" noch um "Fremdenfeindlichkeit", wie in einigen irreführenden Artikeln zu lesen war. Es ging einzig und allein darum, dass die Schweiz die unkontrollierte Massenzuwanderung wieder selbst bestimmen möchte. Ich darf auf ein paar Beispiele hinweisen:
- Jährliche Nettozuwanderung 80'000 Personen. Was auf Deutschland umgerechnet 800'000 Personen ergäbe. Meines Wissens stöhnen Teile in DE bereits heute schon bei ca. 400'000 Leuten.
- Zusätzlich jährlich 40'000 Einbürgerungen (DE = nur 100'000 anstatt umgerechnet 400'000), um den Ausländeranteil statistisch zu beschönigen.
- 70% der angeblich dringend benötigten zugewanderten "Fachkräfte" sind in der Schweiz nachweislich NICHT arbeitstätig.
- Ohnehin schon billige Arbeitskräfte werden nicht selten durch noch billigere Neuzuwanderer ersetzt. Erstere fallen insbesondere bei niederschwelligen Berufen oft und meistens dauerhaft dem Sozialstaat zur Last.
- Ausländeranteil in der Schweiz 23%, DE 9%.
Ob solche Auswüchse der ursprünglich wirklich tolle Gedanke des freien Personenverkehrs in Europa war, wage ich zu bezweifeln. Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass die Personenfreizügigkeit dafür missbraucht wird, billige Arbeitskräfte in Hochlohnländer zu exportieren, um dort die Löhne zu drücken und als Nebeneffekt bei den explodierenden Mietpreisen gleich nochmals fett zu kassieren.
Nur schon mittelfristig ist ein Kleinstaat wie die Schweiz einem solchen Einwanderungsdruck unmöglich gewachsen. Stichworte wie überfüllte Züge, inakzeptable Staus, laufend notwendiger Ausbau der Infrastruktur (Energieversorgung, Neubau von Schulen und Spitälern samt notwendigem Fachpersonal, umweltgerechte Abfallentsorgung usw.), allenorts endlose Bautätigkeiten, unbezahlbarer Grundbesitz mit Bodenpreisen ab 500 Euro pro m2 - selbst in suboptimalen Lagen in ländlichen Gebieten. Und, und, und.
Fazit: Wie Du richtig schreibst, interessiert dies den Privatmann und Multimillionär wie Udo Jürgens nicht wirklich. Das ist selbstverständlich sein gutes Recht. Was uns eher irritiert, ist die Tatsache, dass Ralf Stegner (immerhin Mitglied des SPD-Präsidiums und kein kleinkarierter Dorfpolitiker) die Schweizer öffentlich als "Spinner" und "verblödet" anprangerte. Ein wirklich seltsames Demokratieverständnis eines Spitzenpolitikers.
Beste Grüsse aus der Schweiz
sea