Als Facebook kürzlich das Messenger-Unternehmen Whatsapp geschluckt hat, rannten viele empört zu bis dahin eher unbekannten Alternativen. Als ein Geheimtipp für Wechsler galt das kostenpflichtige Schweizer Messengersystem Threema, das Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet.
Der Ansturm der Whatsapp-Flüchtigen dürfte Threema einen Batzen Kohle (2 Euro pro Lizenz) in die Tasche gespült haben.
Einer aktuellen Studie zufolge, fiel der Abwanderungsquote bei Facebook allerdings geringer aus, als in Presseberichten zunächst vermutet.
Gerade mal 4 Prozent der deutschen Whatsapp-Nutzer sollen zu Threema gewechselt sein. Im Hinblick auf Millionen Whatsapp-Nutzer, ist das dennoch eine ganze Menge. Junge erfolgreiche Internet- und IT-Unternehmen wechseln aktuell recht flott zu irren Summen den Besitzer.
Da wundert es wenig, dass aktuell die "Nachricht" durchs Netz geistert, dass Google Threema für 5 Milliarden Dollar übernommen habe. Quelle der News ist der Postillion, der seinen Bericht damit schließt, dass empörte Threema-Nutzer jetzt zum Konkurrenten Telegram wechseln, für dessen Übernahme sich bereits Yahoo interessiert.
Der Postillion ist bekanntlich ein Satire-Magazin und an der Nachricht ist tatsächlich nichts dran. Vorsichtshalber hat Threema auf seiner "Häufige Fragen"-Seite allerdings ganz oben fett in rot schon mal eine Richtigstellung veröffentlicht: "Wurde Threema wirklich an Google verkauft? - Selbstverständlich nicht. Es handelt sich um einen Scherz der Satire-Website «Der Postillon»."
Ich habe nichts gegen Satire, aber das ist ein Fall von ausgesprochen schlechter Satire. Ganz einfach deshalb, weil die Geschichte eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich ist.
Bei dem Kaufirrsinn, der sich in der Internet-Szene aktuell abspielt, würde es garantiert niemanden wundern, wenn Google ein Messenger-System wie Threema schluckt. Und auch der Kaufpreis von 5 Milliarden Euro wäre da gewiss sehr realistisch.