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News: Sinnlose Hilfe

Neue Microsoft Webseite hilft Windows XP erkennen

Michael Nickles / 22 Antworten / Flachansicht Nickles

Während XP-Nutzer dem 8. April entgegenzittern, dem Tag, an dem der Support für Windows XP endet, gibt es anscheinend auch Menschen, die gar nicht wissen, was ihnen droht. Konkret sind Windows-Nutzer gemeint, die keine blassen Dunst haben, welche Windows-Version auf ihrem Rechner überhaupt läuft.

Denen hilft jetzt eine neue Webseite von Microsoft zumindest ein bisschen. Sie zeigt an, ob auf einem Rechner Windows XP läuft:

 Die Testseite hat die sinnige URL-Bezeichnung amirunnigxp.com ("verwendeichxp.com") und funktioniert selbsterklärend einfach per Aufruf im Browser.

Wird ein installiertes Windows XP erkannt, dann gibt es halt die Meldung "You ARE running Windows XP" ("Sie verwenden Windows XP drauf").

Bislang ist die Testseite nur in Englisch verfügbar. Ob es auch eine deutsche Version geben wird, ist noch unbekannt. Wer nicht weiß, ob er XP drauf hat, der kann das also hier rausfinden: amirunningxp.com

Michael Nickles meint:

Es ist leider nicht zum Lachen. Ich möchte wetten, dass wir alle Leute im Bekanntenkreis haben, die nicht wissen, welches Windows sie drauf haben. Das sind ganz normale Menschen, die einen PC einfach nutzen und sich für den Krempel unter der Haube nicht interessieren.

Und es gibt einfach wichtigere Dinge im Leben, als das installierte Betriebssystem zu kennen. Diesen normalen Leuten ist kein Vorwurf zu machen. Bill Gates hatte den Traum, den PC in jeden Haushalt zu bringen. Das hat er geschafft und dabei restlos versagt, weil Microsoft die normalen Leute im Stich gelassen hat.

Menschen, die nicht mal wissen, welches Betriebssystem sie drauf haben, die vertrauen auch einer Festplatte. Sie gehen davon aus, dass wenn sie stundenlang am PC an was gearbeitet und es gespeichert haben, das am nächsten Tag auch wieder da ist.

Dem ist nicht so. Verreckt die Platte, dann ist die Arbeit weg. Ein vernünftiges Betriebssystem, das eben marktführend die Masse bedient, muss sich auch um solche normalen Menschen kümmern. Bereits Mitte der 90er Jahre hab ich in den Nickles-Reports immer wieder darauf hingewiesen, dass es verantwortungslos ist, normalen Menschen einen Rechner hinzustellen, der nur eine einzige Platte für alle Daten drinnen hat.

Ein ordentliches Betriebssystem MUSS sich einfach weigern zu starten, wenn nicht mindestens zwei funktionierende Datenträger vorhanden sind. Erkennt so ein ordentliches Betriebssystem, dass jemand Stunden lang an einer "Datei" gearbeitet hat und diese Datei nur ein einziges mal vorhanden ist, dann MUSS das Betriebssystem diese Datei VOLLAUTOMATISCH auf den zweiten Datenträger backupen.

So eine Logik wäre sehr simpel machbar. Aber Microsoft zwingt normale Menschen sich halt selbst mit dem Thema "Backup" auseinanderzusetzen. Das war vor 20 Jahren unverantwortlich und das ist auch heute noch unverantwortlich.

Nevergrey torsten40 „Allen die ich kenne, und die noch XP drauf haben, wollen ...“
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Werter torsten, hälst Du Dich nicht für etwas zu wichtig, wenn Du glaubst, daß sich jeder an Deine Ratschläge halten muss? Auch zitiere ich Deine eigene Signatur: Sich nicht zu verbiegen war richtig, denn die Lektion des Lebens war wichtig!

Also lasse die Menschen da draußen ihre Lektion lernen. By the way, Missionare kann ich besonders gut leiden... *g*   

Onlinebanking läuft über den Browser. Ist dieser up to date, hat die nötigen Add-Ons intus und läuft dann noch in einer Sandbox-Umgebung, kann es völlig wurscht sein, welches OS im Hintergrund tickt. 

Solange Komponenten wie beispielsweise Firefox, Flash, Java usw. für XP aktualisiert werden, sehe ich schon gar keinen Grund zum Umstieg. Schon gar nicht auf Dein ach so tolles Win8. Dann doch lieber Linux.

Zum Thema 'unwissende' User mach ich mal auf dicke Hose. Ich bin seit ca. 18 Jährchen online (nein, nicht am Stück. ^^), war seither mit wechselnden OS unterwegs (längere Zeit genutzt wurden Win98 (leider), dann Windows NT,  dann Win2000, dann XP). Der bisher einzige Grund für neu formatierte Festplatten war bisher neben einem Umstieg auf ein anderes Betriebsystem der Wechsel der Hardware, da ich keine Treiberleichen im System will. Ich hatte dauerhaft noch nie einen Virenscanner, einen Malware-Scanner oder eine Firewall installiert. Die XP-eigene ist deaktiviert. Das einzige, was ich regelmäßig durchführe, sind Systembackups. Internet-relevante Software läuft ausschließlich über Sandboxie (für mich eines der genialsten Programme, das je das Licht der Welt erblickte), insofern wäre es zumindest hinsichtlich Malware und Viren noch nicht mal nötig, den Browser aktuell zu halten. Sandboxie wurde zumindest meines Wissens bisher nicht geknackt. Es wird zudem regelmäßig aktualisiert.

Festplatten sind mir überdies noch nie 'einfach so' verreckt, da ich sie regelmäßig scanne. Ich bevorzuge übrigens mittlerweile 80 GB SATA-Platten, die sind relativ fix überprüft und - wenn es denn sein müßte - auch schnell auf eine andere Platte gleicher Größe kopiert (die für den Notfall bereits im PC steckt, aber nicht angeschlossen ist).

Was ich hier indes lese, gleicht den Aussagen dieses aufgescheuchten Hühnerhaufens, der schon zum Jahrtausendwechsel paranoid den Blackout des Internet ankündigte. Mag ja sein, daß der XP-Support im April endet - das letzte, was ich diesbezüglich tue, ist zu zittern. Mein XP bleibt drauf, so einfach ist das. Weil es schnell ist, weil es relativ durchgepatcht ist, weil sich so ziemlich alle älteren Games damit vertragen, weil es für meine sämtlichen nicht ganz taufrischen PCs nahezu fehlerbereinigte XP-Treiber gibt, weil mich an modernen Betriebssystemen stört, daß sie riesige Klötze sind, die im Gegensatz zum (aus heutiger Sicht) schlanken XP eine Datensicherung nicht mal 'so eben' möglich machen. Und last but not least, weil alles, was ich auf einem PC brauche, mit XP läuft und XP selbst ganz prima mit meiner Hardware kann. Never change a winning team!

Dann lasse ich Euch mal in Eurer doch leicht überheblichen Panikmache wieder allein und kehre zurück zu dem Haufen ach so naiver Nutzer, die laut Eurer Meinung zum Frühling hin über den Rand des Höllenpfuhls rutschen, weil Sie Eure gnädigerweise öffentlich erteilten Warnungen aus Idealismus, Trotz oder Nutzwert (oder allem zusammen?) zu ignorieren wagten. ;-)

Passt allerdings mal auf, Ihr Weisen des Morgenlandes, daß Euch nicht Euer - im Vergleich zu XP zur Zeit noch deutlich weniger sicherheitsrelevant repariertes - Windows 8 um die Ohren fliegt, denn es sind ja gerade die modernen Betriebssysteme, die für Hacker und Schadsoftware-Programmierer ungemein interessant sind.  Zumindest wüßte ich nicht, daß es neulich mal einen Virus exklusiv für Win2k gegeben hätte....

Und Michael: das, was Du da vorschlägst, gleicht der selben Bevormundung, mit der die von Dir häufig kritisierten Politiker gerne mal vorschlagen, das Internet 'für den Bürger' zu zensieren. ;-)

Laßt die Menschen ihren Weg gehen. Nur so reifen Charaktere. Im großen Maßstab betrachtet sind es ohnehin immer jene, die 'genau wissen, was gut für Euch ist', die Kriege und Terror in die Welt bringen. Und das letzte, was wir brauchen, sind Leute die 'den Himmel runterpredigen'. Dann lese ich doch lieber Richard Dawkins und falle selbst auf die Fresse. ;-)

In diesem Sinne: schönes Leben noch. ;-)