Als "Multimode-Touch-Notebook" bezeichnet Medion das "Akoya P2212T", das Aldi-Süd ab Donnerstag für 399 Euro zwischen die Lebensmittelregale stellt. Gemeint ist ein Tablet, das sich per andockbarer Tastatur zu einem Notebook umfunktionieren lässt.
Beim Betriebssystem setzt Medion auf Windows 8.1. Als CPU ist ein Intel Celeron N2920 mit 1,86 GHz verbaut, der sich im "Turbo-Modus" auf 2 GHZ hochtakten soll. Dazu gibt es 4 GByte Arbeitsspeicher.
Beim 11,6 Zoll Touch-Display mit Full-HD-Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel, verspricht Medion ein IPS-Panel mit hoher Helligkeit und großem Betrachtungswinkel.
Beim Festspeicher liefert Medion eine Doppel-Nummer. In der Tablet-Einheit befinden sich 64 GByte Speicher und im Basis-Einheit (das Tastatur-Teil) steckt noch eine zusätzliche 500 GByte Festplatte. Auch der Akku ist eine doppelte Nummer, sowohl in Tablet- als auch Basis-Einheit ist einer drinnen. Gemeinsam sollen sie eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden erreichen. Als Gewicht für die Tablet-Einheit gibt Medion ca 840 Gramm an, die Basis-Einheit soll ca 860 Gramm wiegen.
840 Gramm + 860 Gramm = 1.700 Gramm. Das ist lächerlich. Ein Tablet mit 840 Gramm Gewicht lässt sich nicht frei halten - da brechen die Handgelenke ab. Und ein Notebook mit 1.700 Gramm will heute auch niemand mehr rumschleppen.
Auch die "Dicke" der Einheiten ist irre. Das Tablet ist 1,91cm Dick, die Basis-Einheit 2,01cm. Also insgesamt fast 4cm Höhe - da ist mein vergreister Thinkpad T61 Laptop dünner. Ich frag mich echt, was bei der Entwicklung des Akoya P2212T zu diesen katastrophalen Faktoren geführt hat.
Schade. Denn generell ist einiges an Hardware reingepackt, das Gerät macht einen guten Eindruck und Medion gewährt sogar großzügige 3 Jahre Garantie. Recht merkwürdig find ich, dass das Ding nur mit beiden Akkus 10 Stunden durchhält. Wie lange das Tablet alleine durchhält, wird jedenfalls nicht beschrieben. Da die Tastatur und die Festplatte in der Basis-Einheit gewiss keine großen Energiefresser sind, befürchte ich mal das Schlimmste.
Interessant aber praxisuntauglich ist die Idee des doppelten "Laufwerkspeichers". Wenn man nur das Tablet-Teil mitnimmt, muss man vermutlich alle Weile überlegen, ob benötigte Daten auf der Festplatte des Basis-Teils oder im SSD-Laufwerk des Tablet-Teils gespeichert sind.
Bei meinen Aldi-Fillialen gibt es so eine abgeschlossene Glas-Vitrine in denen Multimedia-Zeugs eingeschlossen ist. Da gummelt meist wochenlang so Zeugs vor sich hin, das anscheinend (später trotz Preissenkung) ums Verrecken niemand haben will. Das Akoya P2212T ist ein typischer Kandidat für den Schaukasten.