Allgemeines 21.966 Themen, 148.246 Beiträge

News: Breite Zustimmung

Lehrer fordern Informatik als Pflichtfach

Michael Nickles / 80 Antworten / Flachansicht Nickles

Inzwischen besitzt fast jeder Bundesbürger geballte Rechenleistung in Wohnzimmer und Hosentasche: PCs, Laptops, Tablets, Smartphones. Jugendliche kennen als einzigen Online-Status nur "immer" und Bankgeschäfte werden zunehmend elektronisch abgewickelt. Und es ist modern geworden, seine Freunde und Bekannte bei Diensten wie Facebook und Whatsapp zu "verkaufen".

Computer-Totalverweigerer erwischt es spätestens mit dem Internet-tauglichen Fernseher, bei dem Google und Co immer mitgucken. IT ist eine fast unverzichtbare Alltagstechnologie geworden - mit all ihren Vorteilen und Gefahren.

Microsoft träumt längst von der Eroberung der Klassenzimmer. (Foto: Microsoft, blogs.msdn.com)

Längst wird kritisiert, dass das deutsche Schulsystem diesen Trend verschläft. Ein Studie Ende 2010 lieferte das erschreckende Ergebnis, das nur bei 43 Prozent der Schüler PCs im Unterricht genutzt werden. Ohrfeigen kassierten auch die Lehrer, denen 44 Prozent der Befragten vorwarfen, dass sie die Lust hätten, im Unterricht Internet und PCs einzusetzen.

Die Annahme, dass die junge Generation die IT-Technik bereits ausreichend im Griff hat, ist ein Irrtum. Gemäß einer EU-Studie Ende 2013 haben deutsche Jugendliche im europäischen nur schwache Computerkenntnisse, belegen den beschämenden Platz 27 von 31.

Eine aktuelle Studie des Bitkom führt jetzt auf, dass sich die Mehrheit der Lehrer in Deutschland, die Einführung von Informatik als Pflichtfach wünscht. Dem stimmten rund drei Viertel (73 Prozent) der Befragten zu. Die höchste Zustimmung mit 82 Prozent gab es (wenig verwunderlich) bei Lehrern aus den Bereichen  Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. Auch Lehrer für Deutsch und Fremdsprachen sowie  sonstige Fächer, sprachen sich allerdings zu rund 70 Prozent für das Pflichtfach Informatik aus.

Die Bitkom verweist darauf, dass sich unsere heutige Welt ohne ein grundsätzliches Verständnis der Funktionsweise von Computern und Software, kaum noch begreifen lässt. Und: das grundlegende IT-Kenntnisse in immer mehr Branchen notwendig werden, vermehrt auch in der klassischen Produktion.

Gleichzeitig erklärt der Bitkom, dass es nicht vorwiegend darum gehen solle, jedermann zum Programmierer auszubilden. Die Lehrpläne sollten eine breit angelegte Förderung der Medienkompetenz beinhalten. Die Studie wurde anlässlich der anstehenden Bildungsmesse didacta in Stuttgart durchgeführt.

Michael Nickles meint:

Ja, natürlich ist Informatik als Pflichtfach begrüßenswert - möglichst bereits ab der Grundschule. Aber wenn, dann bitte richtig!

Ich stelle mir das so vor wie beim Religionsunterricht, der doch generell in "Katholisch" und "Evangelisch" unterteilt ist und die "Ungläubigen" zu Ethik verweist. So eine geniale Auftrennung sollte auch bei Informatik stattfinden: "Informatik für Microsoft-Fans", "Informatik für Apple-Jünger", "Informatik für Android-User".

Dort wird dann aber stur nur exakt das jeweilige System gepaukt, jeglicher Blick über den Tellerrand ist tabu! Es darf auf keinen Fall Abweichungen in die Richtung geben, wie man beispielsweise Suchmaschinen richtig nutzt, in sozialen Netzwerken Mitstreiter für eine Sache findet oder sich mit Petitionen gegen politischen Irrsinn wehrt. So was könnte zu viele auf dumme Gedanken bringen! </ironie aus>

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_103956 mawe2 „Von welchem Bundesland ist bei Dir die Rede? Grundsätzlich ...“
Optionen
Bundesland ist bei Dir die Rede?

NRW

Gemeint sind 2-4 Unterrichtsstunden, sprich 90-180 min, die Woche.

"Informatik" bezeichnest Du

Es sollte wohl selbstverständlich sein, dass 8-9 jährige was anderes machen als Abitur-Klasse.

Deiner Meinung nach angemessen?

Wenn ich die Kollegen so frage, ist das Bild eher uneinheitlich. wie geschrieben.

Alles hat seine Vor- und Nachteile.  Wunsch aller wäre natürlich fachbezogene Fortbildung, in jeden Klassenzimmer Laptop und beamer und dann je nach Unterrichtsstoff den PC samt internet verwenden. Aber. Mach das mal in einer pubertären Förderschulenklasse oder Sozialen Brennpunkt-Schule....Mahlzeit!

Und wie gesagt, der Großteil der Schulen hat extra PC-Räume und die pc-gestützte software für den ganzen Schulbetrieb, Kl.2-13 ist oft auch garnicht vorhanden. Viele bringen von zuhause oder von der Messe was mit und die Schüler sind dann auch mal Versuchskanichen.

In der Förderschule wo ich 3 Jahre war, kamen z.B. "neue" PC. "Neu" waren die im Gegensatz zu der "Müllkippe", die die Lehrer jahrelang angeschleppt haben schon, aber eben nicht "neu", sondern leasing-Rückläufer des Systemhauses der Stadt. Und der OberB-Uli hat natürlich von "NEUER" Topausstattung auch für sozial behinderte Schüler sich in der Presse feiern lassen. naja..... Theoretisch hat die Schule auch einen Systemadministrator vom Systemhaus der Stadt. Ich hab den aber in 3 Jahren dort NIE gesehen. Stattdessen werden mit Eifer Quereinsteiger als Referendare genommen, die vorher im IT-Bereich tätig waren. Das ist solange super bis der seine Staatsprüfung ablegt. Und wehe, der PC-Raum-Linux-Server kaxxt ab...., wenn kein Ersatz kommt. Dann wird eben kein "IT-Unterricht" gemacht....   Ich komm vom Thema ab.

Lehrplan

Das ist auch so eine Sache. Mit jeden neuen Minister gibts neue "Innovationen", sprich Lehrpläne. Bis das nach unten durchgereicht ist, ist der "neue" Minister schon wieder wech und der nächste da. Und dann hat JEDER vom Minister bis hinab zum Schuldirektor und bitte die GEW-Spezie nicht vergessen!,  seine eigene Vorstellung der Umsetzung von irgendwelchen "Lehrplänen".

Den letzten, die Lehrer und Schüler beissen bekanntlich die Hunde. Bestes abschreckende Beispiel das "Turbo-Abitur".

So als gestreßter IT-ler mit strammen Zeit- u. Zielvorgaben geh mal 2 Wochen in diesen Laden "Lehrbetrieb" hospitieren und laß dir alles von dem Rektor erklären wer alle in diesen "Lehrbetrieb" reinreden will und warum..... danach haltet ihr das für eine Irrenanstalt.

Auf der anderen Seite hat ja Frau Sarrazin ein paar andere nette Seiten des Betriebes geschrieben. 

Wo soll da "angemessener" IT-Unterricht stattfinden, unter welchen Vorgaben, Ausstattung und Personal???  

Da muss von oben erstmal geklärt werden ob die Zukunft unserer Kinder sooooviel diesen Herrschaften das wert ist. Die zeigen ja jeden Tag was unsere Kinder wert sind. NIX!

Soweit Theorie und Praxis.

bei Antwort benachrichtigen
FULL ACK. Olaf Olaf19