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News: 12 Jahre rückwirkend

GEMA und Bitkom einigen sich über Vergütung bei Video-on-Demand

Michael Nickles / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Während Google und GEMA sich seit Jahren wegen der Vergütung bei Youtube-Videos prügeln, hat es der Branchenverband Bitkom für seine über 2.100 Unternehmen geschafft, eine Einigung mit der Verwertungsgesellschaft zu erringen. Erstmals wurde eine Vereinbarung für die Anbieter von Video-on-Demand-Diensten im Internet getroffen.

Das Vertragswerk regelt, welche urheberrechtlichen Vergütungen an die GEMA gezahlt werden. Betroffen davon ist Musik in Filmen, Serien, TV-Shows, Dokus und anderen verwandten Formaten. Je nach Kategorie sind die Preise klar definiert.

Pro verkauften Spielfilm müssen Online-Videotheken 16,5 Cent an die GEMA abführen, bei Mieten eines Films sind es 5,5 Cent. Bei TV-Serien wird es etwas günstiger: 4,9 Cent pro gekaufte Folge, 2,35 Cent pro vermietete. Mit Kauf ist gemeint, dass Kunden einen Film oder eine Serie dauerhaft nutzen können, bei mieten nur befristet.

Aus der gemeinsamen Mitteilung von GEMA und Bitkom geht hervor, dass die Verhandlungen zäh waren, fünf Jahre andauernd diskutiert wurde, bis sich jetzt endlich eine einvernehmliche Lösung fand. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder freut sich jetzt über die Planungssicherheit für die betroffenen Anbieter.

Der Vorstand der GEMA: Dr. Harald Heker, Lorenzo Colombini, Georg Oeller. (Fotos: GEMA)

Und der GEMA-Vorstandsvorsitzende Dr. Harald Heker betrachtet den Gesamtvertrag für Video-on-Demand Angebote, als weiteren wichtigen Meilenstein in der Lizenzierung von Online-Angeboten.

Zudem zeige der Deal, dass auch im Online-Bereich angemessene Vergütungen vereinbar seien (was durchaus als ein Wink rüber zu Google betrachtet werden kann).

Die betroffenen Bitkom-Unternehmensmitglieder haben Glück im Unglück. Zwar gilt der Vertrag rückwirkend ab 1. Januar 2002 (12 Jahre!), sie kriegen aber einen Gesamtvertragsrabatt. Der jetzige Vertrag deckelt wohlgemerkt nur das Verkaufen oder Verleihen von Videos über Online-Dienste.

Noch nicht erfasst sind Abodienste, bei denen Filme für einen monatlichen Pauschalbetrag angeguckt werden können. Ebenfalls noch keine Einigkeit besteht bei ausschließlich werbefinanzierten Videodiensten. Es muss also noch viel weiterverhandelt werden.

Michael Nickles meint:

Wie jeder Bericht über die GEMA, wird auch dieser natürlich den Zorn schüren. Erst kürzlich hat die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ), zu der auch die GEMA gehört, 13,19 Euro Urheberabgabe für private PCs beschlossen.

Filmfans die per PC gucken wollen, müssen also schon mal für die Hardware an GEMA und Co blechen. Da Online-Videotheken die GEMA-Gebühren gewiss auf die Kunden umlegen, müssen die dann also erneut an die GEMA blechen.

Und wer gekaufte Filme auf seinem PC dann auf einen Datenträger speichern oder brennen  will, muss dafür abermals abdrücken. So langsam sollte mal Schluss sein.

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gelöscht_320029 reader „Könnte man sowas per volksentscheid abschaffen?“
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hallo,

ich denke das Du wenig über einen Volksentscheid weißt? Ist kein Problem da es Google gibt. Da denke ich ich das die gesamte Politik, ebenso wie beim Euro damals, sich da abgesichert hat, einfach nur die Aussage: "Sie haben diese Politiker gewählt und müssen mit den Entscheidungen der gewählten Politiker leben bis zur nächsten Wahl".

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