Ab sofort sind mit Google Maps auch Zeitreisen in die Vergangenheit möglich. Google hat in den Street View Mechanismus hierzu Bildmaterial eingebunden, das seit 2007 gesammelt wurde. Beim Spazieren durch die digital erfasste Welt, kann die Veränderung von Orten zeitlich rückverfolgt werden.
Ist für eine Ansicht entsprechendes älteres Bildmaterial vorhanden, zeigt das ein Uhrenbildsymbol in der linken oberen Ecke der Street View Darstellung an. Google führt im Blog-Bericht mehrere Beispiele für die neue Funktion auf.
So soll sich beispielsweise der Bau des Freedom Tower in New York verfolgen lassen, oder der vom 2014er World Cup Stadium in Fortaleza, Brasilien.
Auch die Auswirkung von Katastrophen wie dem Tsunami in Onagawa, Japan, lassen sich mit der Zeitreise-Funktion erkunden.
Laut Google-Blog soll die neue Funktion ab sofort verfügbar sein. In den Blog-Kommentaren gibt es aber mehrere Hinweise, dass es noch nicht funktioniert, kein Zeitreise-Bildsymbol erscheint (so ist es auch hier bei mir, unabhängig vom verwendeten Browser).
Es dauert also eventuell doch noch ein wenig, bis die Funktion implementiert ist und auch die Beispiel-Links hier funktionieren, beziehungsweise dort eine Zeitreise möglich ist.
Reden wir wieder mal über Street View, beziehungsweise die "Zeit nach Street View". Als Google im November 2010 erstmals Bildmaterial von 20 deutschen Städten veröffentlicht hat, ging der totale Punk ab. Bereits im Vorfeld wurde lange wegen Datenschutz gestritten, Google musste allen Bundesbürgern das Recht einräumen, ihre Häuser/Wohnungen bereits im Vorfeld verpixeln zu lassen.
Zwar haben davon angeblich nur 2,89 Prozent der Haushalte Gebrauch gemacht, aber Street View Spaziergänge in Deutschland sind doch schon arg "verpixelt" - wenn sie überhaupt möglich sind. Aufgrund des rechtlichen Hickhacks und der Proteste, hat Google sein Street View Projekt nach Erfassung von 20 Städten in Deutschland vollständig eingestellt.
Ich habe mich damals Google nicht verweigert und würde mich eigentlich über eine Zeitreisemöglichkeit freuen. Gerade in München hat sich Street View oft als praktisch erwiesen. Leider ist es in München so, dass es gerade bei großen befahrenen Straßen oft aussichtslos ist, Hausnummern zu erkennen, falls es überhaupt welche sichtbar gibt.
Hat man ein Ziel mit Google Maps gesucht und sich das betreffende Gebäude schon mal per Street View angucken können, kommt man schneller ans Ziel. Mit der Verweigerung von Street View haben wir hierzulande durchaus also auch ein Stückchen praktische Zukunftstechnik weggeschmissen - aber das war halt der Preis für Datenschutz.