Viren, Spyware, Datenschutz 11.241 Themen, 94.650 Beiträge

News: Viren, Spyware, Datenschutz

Antivirensoftware ist tot

mawe2 / 132 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, kennt diese Binsenweisheit seit Jahren: Antivirensoftware ist tot.

Allerdings wurden die Hersteller solcher Software nicht müde, immer und immer wieder das Gegenteil zu behaupten. Auch deswegen konnte man im Prinzip keinem Anbieter solcher Programme mehr vertrauen.

Denn wer ständig - wider besseren Wissens - behauptet, dass Antivirsoftware unabdingbar ist und dass man bitte jährlich neu dafür bezahlen soll, nimmt es vielleicht auch an anderer Stelle mit der Wahrheit nicht so genau. Und dem will man seine Produkte nun beim besten Willen nicht abkaufen. Softwarekauf ist schließlich Vertrauenssache!

Nun hat endlich der erste Hersteller solcher Programme "die Reißleine gezogen" und ist von der Strategie, die Nutzer für dumm zu verkaufen, abgerückt:

Der Vizechef von Symantec gibt selber zu, dass das Konzept der Antivirensoftware gescheitert ist. Auch die unter Insidern längst bekannte Größenordnung der heutigen realen Erkennungsraten wird von Brian Dye bestätigt: "Nur noch durchschnittlich 45 Prozent aller Angriffe werde von Antivirensoftware erkannt."

Damit werden auch gleich die utopischen Zahlen der zahlreichen "AV-Test-Profis" in Zweifel gestellt, die ja gern über Erkennungsraten von 90 % oder 95 % phantasieren, um dann reflexartig den jeweiligen "Verlierer" des Tests mit einer Rate von "nur" 75 % in Grund und Boden zu bomben!

Quelle: www.golem.de

mawe2 meint:

Irgendwie war mir Symantec und Norton AntiVirus früher mal sympathisch. Direkt begründen kann ich das nicht, warum das so war. Aber ich habe einige Jahre auf den Schutz dieser Software vertraut und glaubte mich in guten Händen.

Als dann Symantec (so wie auch viele andere Hersteller von AV-Software) nur noch über großformatige Drohgebärden in Fachzeitschriften statt mit überzeugender Software Geld verdienen wollte, habe ich auf die Installation solcher Programme verzichtet.

Auch Free-AV-"Alternativen" wie die von Avira, AVG oder Avast waren nur kurzzeitig zu gebrauchen, solange sie noch daran interessiert waren, einen treuen "Kunden"-Stamm aufzubauen. Kaum war das gesetzte Ziel erreicht, nervten diese Programme unendlich durch ständige Nötigung, doch bitte die kommerziellen Pakete zu kaufen, durch wirre Pop-Up-Orgien oder hinterlistig ins System geschleuste Browser-Toolbars und nicht zuletzt durch viele Fehlalarme. So wurden die ehemaligen Malware-Bekämpfer zu Malware-Verbreitern.

Wenigstens hat Symantec keine nennenswerten kostenlosen AV-Scanner angeboten, das war das letzte Bisschen, was vom früheren Sympathiebonus übrig geblieben war.

Nun also diese späte aber doch deutliche Formulierung: "Antivirensoftware ist tot". Ja, das ist sie.

Ich finde es sympathisch, dass gerade Symantec den Mut hat, das zu verkünden. Vielleicht bestelle ich mir demnächst mal wieder ein Norton-Anti-Virus-Paket? Als Anerkennung für diese wohltuende Offenheit!

Hinweis: Vielen Dank an mawe2 für das Verfassen der News. Diese News stammt von einem Nickles.de-Teilnehmer. Die Nickles.de Redaktion übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt und die Richtigkeit dieser News.

Bei Nickles.de kann übrigens jeder mitmachen und News schreiben. Dazu wird einfach in einem Forum ein neues Thema begonnen und im Editor die Option "News" gewählt.

bei Antwort benachrichtigen
mawe2 shrek3 „Mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass es eine Seite ...“
Optionen
Unbesehen davon liest sich dein Einwand so, als ob man sich bei einem Crash-Test nur Aufprall-Geschwindigkeiten herauspickt, bei denen es keine Rolle mehr spielt, ob man angeschnallt ist oder nicht.

Man kann jetzt nicht in jedem Falle die Auto-Sicherheit mit der PC-Sicherheit vergleichen...

Du willst doch nicht mit diesem recht pauschal vorgebrachten Einwand darauf hinaus, derartige Tests von vornherein unglaubwürdig zu machen?

Nein, da würde ich nie drauf kommen... (IRONIE AUS)

Mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass es eine Seite X gibt, die über einen relativ kurzen Zeitraum hinaus dazu in der Lage ist, jedes System erfolgreich zu attackieren.

Ich wollte damit nur sagen, dass es fakisch unmöglich ist, solches Tests unvoreingenommen zu machen. Genau so ist es faktisch unmöglich, sie vollumfassend zu machen.

Wem nützt es, wenn in dem von Dir beschriebenen Szenario 100 verscheidene Malwareattacken stattfinden, auf Rechner A sind davon dann 40 erfolgreich und auf Rechner B sind es 50? Die Stichprobe ist in jedem Falle viel zu klein.

Und morgen schon sind ganz andere Malware-Varianten aktiv, von denen der Virenscanner wochenlang noch gar nichts weiß. Die Testergebnisse von gestern sind schön, um sie in die Zeitung zu drucken, haben aber praktisch wenig Nutzen.

Wie ich schon sagte: Wer meint, Antivirensoftware benutzen zu müssen, soll das tun. Er soll nur nicht so tun, als ob das der Königsweg zur IT-Sicherheit wäre.

Gruß, mawe2

bei Antwort benachrichtigen
Armer Wicht - kongking