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News: Game of Thrones Erfolgsautor

George R.R. Martin schreibt mit DOS und Wordstar 4.0

Michael Nickles / 49 Antworten / Flachansicht Nickles

George R.R. Martin, der Autor der erfolgreichen Game of Thrones (Das Lied von Eis und Feuer) Buchreihe, hat ein ganz besonderes Mittel um seine Arbeit vor Viren und Trojanern zu schützen: er schreibt seine (sehr umfangreichen) Werke ganz einfach mit einem antiquierten DOS-PC und der gleichermaßen vergreisten Textverarbeitung Wordstar in der Version 4.0 aus den 80er Jahren. Das System verfügt über keine Internetverbindung.

George R.R. Martin. By David Shankbone (Own work) [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

In einem Interview erklärte Martin laut Rolling Stone, dass das steinzeitliche System alles tut, was er braucht. Er hasst moderne Systeme die automatische Korrekturen durchführen, aus kleinen Buchstaben falls nötig große machen.

Wenn er einen großen Buchstaben braucht, dann tippt er eben einen großen Buchstaben.

Eine automatische Rechtschreibkorrektur würde ihm auch nichts bringen, da er ständige sowieso unbekannte Namen wie "Stannis Baratheon" oder "Danerys Tagaryen" tippt.

Ein totaler Verweigerer moderner PC-Architektur und Software ist Martin nicht. Er hat noch einen weiteren PC mit Internetverbindung für Email, Surfen und seinen Steuerkrempel.

Michael Nickles meint:

Meine ersten Sonderhefte für die 64er habe ich mit einer uralten Schreibmaschine geschrieben, bei der ständig das Farbband raus sprang. Als ich mal dringend am Wochenende einen Text fertig kriegen musste und kein Farbband mehr hatte, bin ich gezwungenermaßen mal zu Data Beckers Textomat für den C64 rüber - und dort dann recht lange geblieben.

Anfangs habe ich sogar als Redakteur beim IDG-Verlag noch mit dem C64 und dem Textomat geschrieben, bis ich einen Commodore PC10 und Microsoft Word gekriegt habe. Für alle, die nicht wissen, was DOS ist: es ist das Ding vor Windows, bei dem es noch keine Fenster oder gar Grafik gab. Man hat quasi im "Textmodus" mit 25 Zeilen mit 80 Zeichen gearbeitet.

Und ja - ich könnte mir heute auch noch vorstellen mit so einem System zu schreiben (so ein flimmerfreier moderner Bildschirm dran hängt). Ein guter Satz, ein guter Text entsteht immer erst im Kopf und wird erst wenn er fertig ist, von den Fingern in die Maschine getippt.

Mit einer funktionsreichen Textverarbeitung lassen sich Dokumente zwar hübscher gestalten, inhaltlich besseren Text produziert man damit aber nicht.

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mawe2 Alekom „mir ist sowieso ein rätsel warum man immer alles vom ...“
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mir ist sowieso ein rätsel warum man immer alles vom neuesten braucht.

Das Allerneueste muss man nicht haben, natürlich kann man auch mit Geräten oder mit Software arbeiten, die ein paar Jahre alt sind.

Es ist aber ein Unterschied, ob man auf dem Niveau der 80er Jahre stehen bleibt (also vor 30 Jahren), wo Rechner bezogen auf die heutigen Möglichkeiten fast NICHTS konnten oder ob man heute z.B. statt eines Office 2013 ein Office 2010 benutzt!

Bei so einem Altsystem aus den 80er stellt sich ja schon die Frage, wie der Autor seine Dokumente überhaupt von diesem DOS-Rechner zu seinem Verlag bringt? Wahrscheinlich auf Diskette? Und da der Verlag viel Geld mit ihm verdient, leisten die sich auch den Luxus, einen Rechner mit Diskettenlaufwerk vorzuhalten, um die Daten zu importieren.

Beim Autor Otto Normalo wäre man sicher weniger kompromissbereit. Entweder, er liefert sein Werk im vorgegebenen Format und auf dem vorgegebenen Weg ab, oder es wird nicht veröffentlicht. Und das geht dann eben nur mit halbwegs aktueller Technik. Versuch' mal, auf einem DOS-Rechner eine brauchbare PDF-Datei zu erzeugen und zwar so klein, dass sie noch auf Diskette passt!

Vielleicht druckt Martin seine Romane ja auch auf einem schönen 9-Nadeldrucker aus und lässt sie dann von einer professionellen Schreibkraft mit einem professionellen System neu erfassen? Das wäre nur konsequent, wenn man auf dem Niveau der 80er Jahre arbeiten will!

Gruß, mawe2

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