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Im Falle von DSL bei Gewitter keine Notrufe!

schuerhaken / 29 Antworten / Flachansicht Nickles

Leiter „Produktmanagement 1&1 DSL“ Stefan Klauck – so lieb, nett und für das Unternehmen nützlich er auch ansonsten sein mag – erwies unserer „zeitgemäßen“ Technik ungewollt einen Bärendienst und verwies sie, wieder ungewollt, in die Steinzeit.

Er schrieb an 1&1-Kunden einen „Sonder-Newsletter“. Den begann er mit dem Satz: „...von unseren Eltern haben wir gelernt: Bei Gewitter zieht man den Stecker vom Fernseher. Was passiert aber mit Ihrem DSL-Modem oder Ihrem HomeServer? In diesem Sonder-Newsletter erfahren Sie es!“ – Er riet an: „Schützen Sie nicht nur Ihren Fernseher vor Blitzeinschlägen, sondern ebenfalls Ihren 1&1 DSL-Router, das 1&1 WLAN-Modem bzw. den 1&1 HomeServer.“ – Danach erteilte er seine Ratschläge:

• Überspannungsschäden können Sie verhindern, indem Sie Ihr Gerät während eines Gewitters sowohl vom Stromnetz als auch vom DSL-Anschluss trennen (Stecker ziehen).

• Werden angeschlossene Telefone durch ein eigenes Netzteil mit Spannung versorgt, trennen Sie auch diese vom Stromnetz.

• Nach dem Gewitter verkabeln Sie Ihr Gerät zuerst mit dem DSL-Anschluss und verbinden es danach mit dem Stromnetz. Sind beide Schritte erledigt, stellt das 1&1 DSL-Modem bzw. der 1&1 HomeServer automatisch wieder die Verbindung zum Internet her. Eine Neukonfiguration ist nicht nötig.

Er machte sodann auch deutlich: „Bitte beachten Sie, dass bei einer Unterbrechung des Stromnetzes keine Internet- und Telefonverbindung besteht und Notrufe daher nicht möglich sind.

Vom technischen Standpunkt her hat Stefan Klauck von 1&1 durchaus Recht. Mit der Lebenswirklichkeit reimen sich seine Ratschläge jedoch keinesfalls. Man stelle sich vor, dass man zum Shoppen in der City weilt, während über den Wohnsitz weit draußen auf dem Lande ein Gewitter herfällt und die weiter vor sich hin werkelnde DSL-Technik mit einer Hinrichtung bedroht. – Soll man vorsorglich vor jedem Trip in die Stadt Geräte „sowohl vom Stromnetz als auch vom DSL-Anschluss trennen (Stecker ziehen)“? Soll man auch alle Telefone mit eigenem Netzteil vom Stromnetz nehmen, ehe man loszieht (und damit auch den Anrufbeantworter lahm legen)? 

Wieder ungewollt legt der 1&1-Mitarbeiter damit ans Herz, möglichst nur mit drahtlosen arbeitenden und von Akkus angetriebenen Geräten das Internet und die Telefonie zu nutzen. Das könnte und sollte dann etwa so aussehen:

Völlig drahtlos und unbeschwert...

Und wahrhaftig: In eben diese Richtung rast bereits der Trend. Für den täglichen kleinen Krimskram kann ein etwas größer dimensioniertes Smartphone heutzutage durchaus an die Stelle von Note-, Net- oder Ultrabook treten. Und an die Stelle eines ausgewachsenen Personal Computers treten heute ja auch schon sehr leistungsfähige und auch handliche Notebooks oder „Convertibles“, die sich auch als Tablet nutzen lassen (vorzugsweise mit Windows 7 oder 8.1). Da liegt der Gedanke nahe, verschiedene Gräte untereinander auch mit schnuckeligen akkubetriebenen WLAN-Servern zu vernetzen.

Alles also ohne ein gewitter- und blitzbedrohtes Strom- und Telefonnetz.

Man darf sich jedoch fragen, falls die Warnungen von Stefan Klauck entsprechende Substanz aufweisen, warum Unternehmen wie AVM (z.B. mit dessen Fritz!Box) und warum 1&1 nicht längst zumindest wahlweise Geräte anbieten, die mit einer eigenen „USV“ (unterbrechungsfreie Stromversorgung) arbeiten, die nicht nur gegen Blitzschlag schützen, sondern auch vor Unterbrechungen bei einem völligen Stromausfall bewahren. (Nur am Rande sei erwähnt, dass hier vor Ort alle sensiblen Geräte über eine solche USV betrieben werden. – Info: http://de.wikipedia.org/wiki/Unterbrechungsfreie_Stromversorgung)

Möglicherweise ist es jedoch so, dass die Industrie damit beginnt, „salamitaktisch“ – also scheibchenweise – neue Technik einzureden, die den Konsumenten veranlassen soll, gut funktionierende, jedoch „bedrohte“ und „alte“ Technik auf den Müll zu werfen, um dann jedoch „sicher“ mit dem letzten Schrei der Technik Gleiches in gleicher Weise zu tun. Vielleicht warnen 1&1 und andere Anbieter in weiteren „Sonder-Newslettern“ so lange und so häufig vor Blitz, Donner und Ausfällen, bis sie plötzlich neue Technik aus dem Hut ziehen und ihren Kunden einen „besonders günstigen Umstieg“ ans Herz legen.

Das wäre dannbusiness as usualund vor allem gut fürsWachstum

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Borlander schuerhaken „Nun, um etwas Butter bei die Fische zu tun: Wenn man etwas ...“
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Die Akku-Industrie rotiert mit voller Drehzahl:  Einerseits sucht man für die Elektro-Mobilität nach höherer Effizienz bei sinkenden Kosten. 

Das ist aber alles nicht absehbar, so nicht kurzfristig gänzlich neue Akkutechnologien entdeckt werden. Damit geht aber niemand aus, der seriös über die Thematik Elektromobilität sprechen kann…

AVM soll längst eine „Fritz!“-Box in Entwicklung haben, die eine USV integriert hat (also aus dem Akku der USV betrieben wird) bzw. mit einem Akku arbeitet, der „on the fly“ gewechselt werden kann, nachdem ein Zweit-Akku anderweitig aufgeladen wurde.  Auch soll anderweitig eine Box in Entwicklung sein, die in ähnlicher Weise akku-betrieben ist und direkt an der Telefondose angeschlossen wird, um die Signale aus dem Netz bereits verschlüsselt an den drahtlosen Router zu senden oder Signale vom Router an das Netz weiter zu reichen. . 

Wo hast Du davon gehört? Für einen geeigneten Überspannungsschutz braucht es keine USV. Generell halte ich USVs in privathaushalten i.d.R. für wenig sinnvoll und vor allem, da wir in DE eine vergleichsweise stabiles Stromversorgung haben und mit einer USV hohe Verlustleistungen auftreten. Da die DSL-Verteiler normalerweise auch keine unabhängige Stromversorgung haben kannst Du Internet und VoIP beim Ausfall innerhalb Deines elektrischen Ortsnetzes sowieso vergessen.

Etwas weiter gehen entsprechende Router, die dann auf die Festnetz-Anbindung verzichten und einzig das Mobilfunknetz ansprechen.

Das ist eine Notlösung wenn keine Festnetzinfrastruktur vorhanden ist. Mobile Datendienste sind als Shared Medium nicht flächendeckend mit sinnvollen Bandbreiten einsetzbar. Als Fallback kann eine Mobile Datenanbindung interessant sein und ist heute bei den aktuellen FritzBoxen auch bereits mit UMTS-Sticks möglich.

Sie realisieren dann gleichzeitig eine heimische Telefon-, Nebenstellen- und Gegensprech-Anlage, wobei auch Haus- und Wohnungstüren einbezogen werden können. 

Sehe ich unabhängig vom Rest. Türsprechanlagen kann man schon lange mit einer TK-Anlage koppeln und ich würde davon ausgehen, dass es auch welche mit DECT gibt…

Insofern frage ich mich, ob mit dem heutigen 1&1-„Sonder-Newsletter“ eine anschwellende Angstkampagne ihren Anfang nehmen soll, der dann „sensationelle“ Angebote von neuen Produkten folgen mögen. 

Vermutlich einfach nur Schwachsinn ohne, dass sich jemand intelligente Gedanken darüber gemacht hat…

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