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Grandioser Sieg von Google!

mawe2 / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Google schafft ein vollkommen absurdes Verfahren zur Beantragung irgendwelcher (berechtigter oder unberechtigter) Löschanfragen und 12.000 Leute machen sofort freiwillig mit!

Nachdem Google zunächst eine Kopie des Personalausweises verlangt hat, um einen Identitätsnachweis zu erbringen, wurde diese Forderung jetzt abgeschwächt und es wird nur noch ein beliebiges "identifizierendes Dokument" verlangt.

Dass auf diesem Weg eine Identifizierung überhaupt nicht möglich ist und dass mit dem Verfahren ein erhebliches Missbrauchspotential eröffnet wird, wissen weder die Juristen von Google noch die Nutzer, die jetzt fleißig ihre Ausweise auf den Scanner legen.

mawe2 meint:

Da haben also Leute ein Problem damit, dass Google auf Quellen verweist, in denen unliebsame Inhalte über sie Leute veröffentlicht werden.

Statt die berechtigten Forderungen nach Löschung dieser Inhalte bei den betreffenden Quellen zu veranlassen, halten diese Leute es für besser, Google zu zwingen, den Suchindex zu manipulieren.

So eine Manipulation macht natürlich Arbeit, das macht auch Google nicht umsonst.

Also hat Google einen Preis festgesetzt: Die Leute bezahlen mit der Übermittlung einer illegalen Ausweiskopie. Google erhält also weitere wichtige Daten und löscht als Gegenleistung ein paar unsinnige Links, nach denen sowieso niemand mehr suchen würde.

Willkommen in der Welt der Schwachsinnigen und Bekloppten!

Jeder, der eine solche Ausweiskopie an Google übermittelt, hat den Sinn und Zweck eines Personalausweises überhaupt nicht verstanden!

Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, schlechten Daten (den unliebsamen Links) noch gute Daten (die eigene Identität) hinterher zu werfen, muss man einfach konstatieren, dass eine solche Ausweiskopie natürlich nie geeignet sein kann, die Identität von irgendwem zu verifizieren, solange diese Person nicht persönlich anwesend ist.

Ausweiskopien kann ich schließlich auch vom Papst, von Frau Merkel oder von sonstwem an Google übermitteln. Deswegen bin ich noch lange nicht der Papst oder Frau Merkel!

Und je mehr Leute freiwillig (!!) solche Kopien ihres wichtigsten Dokuments im Internet streuen, umso mehr wird damit natürlich zukünftig auch Missbrauch betrieben.

Wenn jemand also wirklich annimmt, dass man mit einer Ausweiskopie seine Identität gegenüber einer Stelle im Internet nachweisen könnte, müsste er also erst recht die Übermittlung einer solchen Kopie ablehnen.

Aber das Denken scheint in diesem Zusammenhang völlig außer Kraft gesetzt zu sein.

Gruß, mawe2

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mawe2 Balzhofna „Ich gebe dir teilweise recht, allerdings wird die Kopie des ...“
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allerdings wird die Kopie des Ausweises von vielen Stellen (z.B. Schufa) als Legitimation verwendet.

Deswegen bleibt sie dennoch ungeeignet, seine Identität wirklich nachzuweisen. Wer da bei der Schufa irgendwas beantragt hat, kann die Schufa damit auch nicht nachweisen!

Wir müssen das mal ganz konkret am aktuellen Beispiel behandeln: Jemand will irgendwelche Links bei Google loswerden und gibt dazu eine Kopie weiter, über deren weitere Verbreitung er dann keinerlei Kontrolle mehr hat. Das ist potenzierte Absurdität!

Allerdings stehen diese Server oft im Ausland

Bei dem Fall, den der EuGH zu behandeln hatte, ging es um einen Spanier und um eine Zeitung aus Spanien. Da war keine Rede davon, dass man auf den Quellserver keinen Zugriff hätte.

Vielmehr hat sich die Zeitung geweigert, einen Inhalt zu Löschen, der voll und ganz der Wahrheit entsprach. Aber Google soll gezwungen werden, das Auffinden dieser Wahrheit zu verhindern!

aber ich würde auch ungerne z.B. Nackfotos von mir sehen, wenn ich nach meinem Namen google

Da stellt sich doch die Frage: In welchen Ländern dieser Erde, die deratige rechtsfreie Zonen darstellen, dass man dort keine Quellenlöschungen veranlassen könnte, lässt Du Dich denn unbekleidet fotografieren?

Oder anders: Warum lässt sich überhaupt jemand unbekleidet fotografieren, wenn er die Veröffentlichung dieser Fotos nicht möchte? Welchen Sinn haben diese Fotos?

Ich bin mir sicher, dass es von mir keine Nacktfotos gibt!

Da wäre der die Kopie des Ausweises bei Google das geringe Übel.

Sobald mit genau dieser Ausweiskopie dann alle möglichen Rechtsgeschäfte in Deinem Namen abgeschlossen werden, die richtig übel sind, wirst Du diese Aussage nochmal überdenken.

Nein: Hier ist eine vollkommen absurde Situation entstanden, die die Absurdität der Fassadenverschleierung bei Google Street View noch um ein Vielfaches überschreitet!

Wer soll bitte entscheiden, welcher Löschantrag gerechtfertigt ist und welcher nicht? Dazu haben weder Google noch die Gerichte die entsprechenden Kapazitäten.

Und was mache ich, wenn jemand einen Eintrag über mich löschen lässt, der für mein Geschäft existenziell ist?

Ich warte auf die ersten Meldungen über Online-Shops, die von heute auf morgen bei Google nicht mehr gelistet werden, weil ein Konkurrent mittels einer (echten oder gefälschten) Ausweiskopie die Löschung der betreffenden Links beantragt hat! Wer haftet für die daraus resultierenden Insolvenzen?

Das macht alles überhaupt keinen Sinn!

Gruß, mawe2

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