Ich könnte mir vorstellen, das der Steuerzahler seine Steuermilliarden lieber in die Bildung und dem Wohlergehen seiner Kinder stecken würde, als in einen bodenlosen Topf, wie es ein Flughafen ist, in Auslandseinsätze der Bundeswehr oder zur Milliardenteuren Befriedigung des Spieltriebes von Bankern verwendet sehen würde.
Das sind völlig verschiedene Töpfe!
Für die Finanzierung der sächlichen Ausstattung (Schulgebäude, Schulausstattung, Schulverpflegung) sind die Schulträger zuständig (i.d.R. die Landkreise bzw. kreisfreien Städte). Das Lehrpersonal wird von den Ländern finanziert.
Flughafen, Bundeswehr, Bankenrettung sind i.d.R. nicht in deren Zuständigkeitsbereich und haben finanziell also auch nichts damit zu tun. Die werden vom Bund oder der EU finanziert.
Wo und wann wird eigentlich der Steuerzahler gefragt, was mit seinen Steuern geschieht?
Bei den Wahlen.
Wenn Du auf den Schulnetzplan (also den Erhalt oder die Streichung von Schulstandorten) Einfluss nehmen willst, musst Du die richtigen Vertreter in den Kreistag wählen. Du musst also vorher in Deinem Wahlbezirk ermitteln, welcher Kandidat (oder Partei) dazu welche Ziele hat, ihn evtl. befragen und dann eine zielführende Wahlentscheidung treffen.
Du kannst auch eine Bürgerinitiative gründen, die sich für den Erhalt eines Schulstandortes einsetzt und ein Bürgerbegehren oder einen Volksentscheid dazu herbeiführen. Man hat also alle Möglichkeiten, wenn man sich für sowas engagieren will.
Aber...
Ich glaube nicht, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung für diese Thematik interessiert und sich deswegen aktiv damit beschäftigt. Das ist meist nur im Interesse derer, die gerade oder demnächst schulpflichtige Kinder haben. Dem Rest der Bevölkerung geht das am ... vorbei. Denen ist der Abgeordnete, der das nächste Gewerbegebiet mit vielen versprochenen Arbeitsplätzen im Blick hat wichtiger als der Abgeordnete, der eine breitgefächerte Schullandschaft entwickeln will.
So sind die Interessen sehr vielfältig und Bildung ist nur ein Aspekt von vielen. Der einzelne Steuer-Euro kann eben auch nur einmal ausgegeben werden. Und pauschal sind alle für eine gute Bildung. Konkret mangelt es dann aber doch an Interesse, Initiative und der Bereitschaft, andere Themen hinten anzustellen.
Und dann muss man auch noch sagen: Das sind alles sehr langwierige Prozesse. Was man heute als gut oder schlecht im Bildungsbereich erkennt, wurde i.d.R. vor zehn oder mehr Jahren eingeleitet. Da sind also die eigenen Kinder schon längst wieder aus dem Schulsystem ausgeschieden, bevor eine bestimmte angestrebte Struktur geschaffen ist.
Gruß, mawe2