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News: Neues Experiment

Golem.de befreit zahlenden Abonnenten von Werbung

Michael Nickles / 57 Antworten / Flachansicht Nickles

Das "It-News für Profis"-Webportal Golem.de kann ab sofort auch ohne Werbeinblendungen gelesen werden. Dazu bietet Golem nach eigener Angabe "als erstes IT-Onlinemagazin Deutschlands seinen Lesern ein Abonnement an".

"Golem Pur" befreit bereits ab 2,50 Euro monatlich (bei Jahresabo) von Werbung, Tracking und Profilbildung und bietet gleichzeitig auch zusätzliche "Komfortfunktionen". Letztere sollen das Lesen und Videoschauen bei Golem bequemer machen.

Artikel lassen sich bei Golem Pur beispielsweise auf einer Seite darstellen und Videos können für Offline-Nutzung runtergeladen werden. Weiter gibt es einen Volltext-RSS-Feed und es sollen ständig neue Funktionen hinzukommen, wobei Golem die Wünsche der Abonnenten beachten will.

Golem bietet drei Abopakete an.

Für enorme Aufmerksamkeit sorgte Golem bereits vor einem Jahr mit einer Aktion, an der mehrere Webanbieter teilgenommen haben: mit Einblendung von großen Hinweisen wurden Nutzer von Adblockern gebeten fair zu sein und die Werbungsblockierung auszuschalten.

Gleichzeitig hat Golem seit dem versucht auf weniger aufdringliche Werbeformate zu setzen und alternative Einnamequellen wie den "Spendenmechanismus" Flatter probiert.

Letzter hat sich laut Golem-Meldung Ende Oktober 2013 allerdings als (schön ausgedrückt) Flop erwiesen. Binnen sechs Monaten haben nur rund 0,03 Prozent der Golem-Besucher Beiträge "geflattert".

Die Einführung von Paywalls, also nur kostenpflichtig abrufbare Artikel, schließt Golem aus. Es wird also darauf gehofft, dass das neue Abomodell auf ausreichende Akzeptanz stößt. Konkret werden aktuell drei Abopakete angeboten. Monatsabo für 4 Euro pro Monat, 6-Monats-Abo für 18 Euro und Jahresabo für 30 Euro.

Michael Nickles meint:

Die Bekanntgabe von "Golem Pur" am Vormittag, hat schlagartig eine gewaltige Resonanz ausgelöst. Um 16 Uhr gab es bereits 800 Kommentare dazu. Und wie immer findet ein Schlagabtausch der "Hardliner" statt.

Das Abomodell scheint (mal auf die Schnelle in den Kommentaren quer rumgelesen) gleichermaßen auf Verständnis und Akzeptanz wie auf Verachtung und Spott zu stoßen. Im Rahmen der Anti-Adblocker-Aktion vor einem Jahr, hat Golem seine Leser befragt, ob sie bereit seien, 1 Euro oder mehr pro Woche für eine werbefreie Version der Webpräsenz zu bezahlen.

Laut Golem haben 17 Prozent der Leser zugestimmt. Und: mit 30 Euro für das Jahresabo ist das jetzige Angebot sogar noch 22 Euro günstiger. Jetzt wird sich zeigen, ob die Rechnung aufgeht.

Um die Abopreise dauerhaft niedrig halten zu können, hat Golem eingeräumt, dass auch Abonnenten eventuell "kleine Sponsoring-Hinweise" zu sehen kriegen.

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Nashörnchen xafford „Wenn Du jetzt noch zum Punkt kommst, dann kann man darüber ...“
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Was wären denn alternative Ideen neben sich der Realität der Sklaverei der Werbevermarkter zu stellen oder es einfach bleiben zu lassen?

Ich sag's mal so:

Ich gehe zum Bäcker, lege 3,50 auf den Tresen und kriege ein Brot dafür. Ohne Werbung. Ich gehe zum Autohändler, lege ein Bündel Tausender auf den Tresen und kriege ein Auto dafür. Ohne Werbung. Beide machen irgendwas, was ich haben will und ich bezahle einen angemessenen Preis dafür. Funktioniert seit Jahrtausenden. Ohne Werbung. Überall auf der Welt, überall im Leben.

Nur - und zwar NUR - wenn ich eine Webseite lesen will, geht das plötzlich nicht mehr???

Werbevermarkter sind extra dazu da, daß sie Dir einreden, daß Du auf ihre Ideen angewiesen bist. Die leben davon, die "verdienen" sich damit dumm und dämlich. Es liegt ja nun an jedem selber, ob er das einfach so glaubt und hinnimmt und jammert, oder ob er sich auf die gute alte Tradition besinnt und einfach mal eine eigene Leistung anbietet, die sich tatsächlich auch verkaufen läßt.

Sicher - die allermeisten Seitenbetreiber werden daran scheitern und das ist auch gut so. Das nennt sich "Marktwirtschaft". Aber wenn ich mir einfach nur die Jacke voll Werbesticker klebe und mich in die Ecke hocke, wird mir mein Chef auch nichts dafür bezahlen. Das funktioniert eben nur bei Fußballern und Rennfahrern. Und NOCH bei Webseiten. Hoffentlich nicht mehr lange...

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