Am 30. September wird Microsoft das Schweigen brechen und es geht offiziell los mit dem Windows, das nach Windows 8 kommt. Microsoft lädt seit Gestern zu einer Veranstaltung in San Francisco, berichtet The Verge. Der Einladungstext ist deutlich:
Kürzlich hat Microsoft bereits eine sehr frühe Vorschau-Version vom kommenden Windows an Partner rausgelassen, die dann auch unverzüglich ins Netz gerutscht ist und dort seit dem detailliert präsentiert wird.
Das frühe Build 9834 zeigt, dass Microsoft aus dem Windows 8 Debakel gelernt hat.
Man wird es diesmal nicht mehr riskieren, es sich mit den Desktop-Fans zu versauen. Die kriegen ihr Startmenü zurück, in einer modernen Version, die eigentlich bereits als "Nachschlag" für Windows 8 angedacht war. Es wird eine Mischung aus altem Startmenü mit zusätzlichem Bereich für Kacheln wie bei der Modern UI Startseite sein, also alt und neu vereinen.
Seit dem Build 9834 ist klar, dass das neue Startmenü optisch auch komplett auf alt getrimmt werden kann, dann keinerlei Kacheln anzeigt. Schmeicheln will Microsoft den Desktop-Fans wohl auch mit einer "neuen" Funktion, die Linux-Nutzer bereits seit der ersten Stunde haben: multiple Desktops.
Voraussichtlich werden sich bei Windows "9" (die Nummer ist immer noch ungewiss) beliebig viele virtuelle Desktops einrichten lassen. Eventuell handelt es sich hier allerdings nur um eine Spielerei.
Auf jeden Fall ist inzwischen durchgesickert, dass Microsoft beim nächsten Windows sehr aufmerksam auf das Feedback der Nutzer hören will. Es ist davon auszugehen, dass eine offizielle Vorabversion gleich bei der Veranstaltung am 30. September verteilt wird oder kurz danach.
Virtuelle Desktops bei Windows - das ist wieder mal ein Beispiel, wie hervorragend es Microsoft immer wieder schafft, wichtige Dinge ewig lange zu verpennen. Diese Desktop-Funktionalität war vor vielen Jahren sehr sinnvoll, als große Bildschirme mit hoher Auflösung noch sehr teuer waren. Heute braucht man das eigentlich nicht mehr wirklich.
Aber zur spannendsten Frage, die jetzt ansteht: Lohnt es sich noch Windows 8 zu kaufen? Nein. Dieses System ist ab sofort tot, jeder Cent dafür ist verbrannte Kohle, jeder Sekunde Zeitverschwendung. Windows 8 wird den Weg gehen, den Vista gegangen ist - stillschweigend ins Grab.
Mal gucken ob der neue Microsoft-Chef sich wie einst Ballmer hemmungslos beschämt, Unternehmen noch bis zum bitteren Ende die Anschaffung von Windows 8 zu empfehlen. Ich gehe auch davon aus, dass Microsoft wie einst bei "Vista nach Windows 7" auch enttäuschte Windows 8 Nutzer für die Nachbesserung mit vollem Preis zur Kasse bittet.
Klüger wäre es, ab "9" auf ein Abomodell umzuschalten, bei dem alle Windows 7/8 Nutzer gemeinsam auf das neue Windows umsatteln könnten und den Versionsnummern damit auch endgültig das Ende zu verpassen. Ich bin mir sicher, dass Microsoft so einen Plan bereits in der Schublade hat, er aber noch nicht ausgereift genug ist - weder Software- noch Marketing-technisch.