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News: Schon 5 Prozent Opfer

Kinder am PC können für Eltern teuer werden

Michael Nickles / 30 Antworten / Flachansicht Nickles

Bereits jede zwanzigste Familie in Deutschland ist Opfer des Internet geworden, hat Geld oder Daten verloren. Schuld sind laut einer Studie von Kaspersky Kinder, die beim Surfen nicht nur sich selbst Gefahren aussetzen, sondern auch ihre Eltern.

(Foto: Kaspersky)

Dabei ist das Drama in Deutschland sogar noch unterdurchschnittlich schlimm. Weltweit soll es bereits jede fünfte Familie erwischt haben.

Laut Umfrage glaubt die Mehrzahl der Eltern in Deutschland (57 Prozent), dass ihr Nachwuchs noch zu wenig Erfahrung im Umgang mit dem Rechner hat.

Erschreckende 42 Prozent der Eltern glauben, dass ihre Kinder nichts über die im Internet lauernden Gefahren wissen.

Totale Katastrophenfälle halten sich aber wohl noch in Grenzen. Nur 4 Prozent aller deutschen Familien haben bereits einmal wichtige Daten durch die Computer-Aktivitäten ihrer Kinder verloren. Und nur bei 2 Prozent hat der Nachwuchs im Internet auch Zahlungsdetails wie Kontonummern weiter gegeben - ohne Wissen und Zustimmung der Erziehungsberechtigten.

Beunruhigt darüber, dass Kinder im Internet überhaupt unberechtigt Zahlungen durchführen können, waren nur 27 Prozent der Befragten. Darüber, dass Kinder am Rechner möglicherweise auch vertrauliche Daten weitergeben, waren nur 27 Prozent besorgt.

Diesen Zahlen widerspricht, dass deutsche Eltern wohl viel Zeit und Mühe aufwenden um die Computernutzung ihrer Kinder zu kontrollieren. 21 Prozent schauen den Kindern dabei zu und 10 Prozent haben bei ihrem Internet-Provider den Zugriff auf bestimmte Seiten sperren lassen.

In jeder dritten Familie (33 Prozent) wird der Nachwuchs regelmäßig auf die im Internet drohenden Gefahren hingewiesen und 12 Prozent der Eltern sind mit ihren Kindern in Sozialen Netzwerken befreundet, um deren Verhalten dort zu überwachen.

Eher gering genutzt wird die (natürlich von Kaspersky gewünschte) Maßnahme Software-Lösungen für eine "wirkungsvolle" Kindersicherung einzusetzen.

Michael Nickles meint:

Solche Studien lassen die Hersteller von vermeintlichen Schutzlösungen selbsterklärend aus Selbstzweck durchführen: sie sollen Angst schüren um die Zahlungsbereitschaft für kommerzielle Schutzlösungen zu steigern.

Ich habe noch niemals Geld für eine kommerzielle Schutzlösung ausgegeben und ich beabsichtige auch nicht das zu tun - dafür ist mir die Kohle zu schade, mein Glaube an den Nutzen dieser Schutzlösungen zu gering. Eine kostenlose Lösung wie die Microsoft Security Essentials bei Windows reicht mir aus.

Der beste Schutz für Kinder ist sinnvolle Erziehung. Es ist mir schleierhaft wie (laut Studie) Eltern so dämlich sein können, ihrem Nachwuchs eine Zahlungsmöglichkeit im Internet zu verschaffen. Und: Nachwuchs der noch nicht rafft, dass die Weitergabe vom Daten im Internet riskant ist, der hat im Internet nichts verloren. Basta. Das ist alles ganz einfach eine  klassische Erziehungssache. Da braucht es keine kommerzielle Software-Lösung.

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Moin,

dafür gibt es 2 Gründe, die Eltern wissen es selber nicht besser und sind nicht bereits, sich das notwendige Wissen anzueignen. Wie soll man etwas vermitteln, geschweige denn kontrollieren, was man selber nicht versteht?

Das Smartphone macht das Leben bequemer und eröffnet neue Möglichkeiten, mehr speichern viele nicht dauerhaft.

Ich sehe es täglich in meinem eigenen Umfeld, bei Menschen aus den verschiedensten Bildungsschichten.

Das neue Handy kommt mit der Vertragsverlängerung, dann bekommt der Nachwuchs das Vorgängermodell. Das Gerät mal zu resetten und Konten zu löschen, wäre zu umständlich. Zudem muss man dann evtl. eine neue Lizenz für die geliebten Spiele ausgeben, die man eh schon installiert hat, damit man das Kind beschäftigt hatte.

Um dem Schrecken einer sehr hohen Telefonrechnung zu entgehen, kauft man dem Nachwuchs schnell noch ein paar Flatrates dazu.

Es fehlt schlichtweg an Durchblick über die Gefahren der digitalen Welt, sowohl bei den Eltern, als auch bei den Kindern.

Und Verbote, Kontrollen und Regeln hören häufig an der eigenen Haustüre auf. Diese Beschränkung hat das Smartphone aber nicht.

Kinder sind für die großen Hersteller und Anbieter von App-Store ganz klar ein einkalkulierter Wirtschaftsfaktor. Wer im Endeffekt das Produkt bezahlt, ist denen doch furchtbar egal, es gehen nur wenige dagegen an.

Vor Jahren habe ich mal bei einem Bekannten für seine minderjährigen Töchter einen Jugendschutzfilter installiert. Es dauerte keine Woche, da bekam ich die Email, dass dieser deaktiviert werden musste. Er schränkte zu sehr ein, so die Aussage, genauso wie ein Fingerprintreader und Passwörter. Ist an einem Gerät der Akku leer, muss an dem des Vaters gedruckt werden.

Lustigerweise sind die beiden Netbooks der Töchter mit einem Passwort gesichert, damit die Eltern ihren Mist nicht kontrollieren können.

Und das ist kein Einzelfall!

Ich selber habe hier bei mir permanente Diskussionen über meine Sicherheitseinstellungen, ob es die Firewall ist, oder der Zugriff auf mein NAS etc.

Es ist ja auch unfair, wenn ich Zugang zu allen Daten habe, die anderen aber nicht. Oder nicht? ;-)

Gruß

Maybe

"Es gibt nur eine falsche Sicht der Dinge: der Glaube, meine Sicht sei die einzig Richtige!" (Nagarjuna, buddhistischer Philosoph)
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korrigiert Michael Nickles