Mit der Vorstellung des "Technical Preview" von Windows 10 hat Microsoft auf dessen Webpräsenz ein Video eingestellt, das einige der Neuerungen in Aktion zeigt. Für die Präsentation musste Joe Belfiore ran, der das Windows-Entwicklungsteam leitet.
Zum Abspielen des Videos muss im Browser das Microsoft-Silverlight-Plugin installiert und aktiviert sein. Wirklich ausgiebig ist die 3:57 Minuten lange Demonstration nicht und es geht auch erst nach rund 90 Sekunden Einleitungs-Blabla zur Sache.
Hier es also endlich: das Desktop-Startmenü, das auch schon mal für Windows 8.n.n angedacht war. Das Startmenü von Windows 10 bringt den Mix aus klassischen Elementen und Kacheln, die wie bei Modern UI "Live Inhalte" haben können. Das neue Startmenü lässt sich voraussichtlich auch so einrichten, dass auf Kacheln komplett verzichtet wird. Unten findet sich auch wieder die gewohnte Suchleiste, die aber wie die Windows 8 Suche auch System-übergreifend sucht, beispielsweise im Web.
Auch der Spuk, dass Apps ausnahmslos im Vollbildmodus starten, egal ob es Sinn macht oder nicht, hört mit Windows 10 endlich auf. Apps starten einfach in Fenstern, die auch Titelleisten mit den gewohnten Bedienelementen haben.
Eine Neuerung ist auch der "Taskview"-Button in der Taskleiste. Der blendet die laufenden Anwendungen/Apps als Miniaturansichten zur Schnellauswahl mittig auf dem Desktop ein. Unten über der Taskleiste sind die virtuellen Desktops zu sehen, die mit Windows 10 erstmals eingeführt werden.
Stark verbessert wird bei Windows 10 die "Snap-Funktion" mit der sich Fenster schnell anordnen lassen. Bislang klappte das nur mit zwei Fenstern (linke oder rechte Bildhälfte), Windows 10 soll allerdings mehr "Snaps" unterstützen, automatisch Platzierungsvorschläge machen um frei Desktop-Fläche optimal zu füllen.
Aktuell wird auch die Freigabe des "Technical Previews" durch Microsoft erwartet. Die Version wird sich gewiss rasch im Netz verbreiten. Wie immer gilt allerdings der gute Rat, dass es sich hier um eine sehr frühe Testversion handelt, die nicht für produktiven Einsatz gedacht ist.
Laut Belifore hat diese Testversion gewiss noch grobe Macken und sie wird regelmäßig aktualisiert werden. Zur Preview-Version gehört auch eine Feedback-App über die teilnehmende Entwickler direkt mit Microsoft kommunizieren können.
Genau das alles hätte eigentlich bereits bei Windows 8 exakt so sein können - oder mit einem Update nachgeliefert werden. Unverständlich ist mir, wie Windows 8 es in seiner Form, dem chaotischen Mix aus Desktop und Modern UI zur finalen Version geschafft hat.
Wurden denn niemals Bedienbarkeitstests mit "normalen" Menschen durchgeführt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Windows 8 abgesegnet hätten. Große Gedankenarbeit musste Microsoft für die Nachbesserungen bei Windows 10 nicht leisten: das Gebrüll im Netz, das genau diese Neuerungen (besser "Änderungen" oder "Nachbesserungen") gefordert hat, war unüberhörbar laut.
Was die Demonstration zeigt ist auf jeden Fall gut. Es sind zwar nur "Kleinigkeiten", aber eben die können den Bedienungskomfort extrem steigern - insbesondere der neue Snap-Mechanismus. Dass Microsoft weit über 10 Jahre gebraucht hat um Windows virtuelle Desktops zu bescheren ist (wie kürzlich schon kommentiert) eine Lachnummer.
Heute im Zeitalter der großen Displays mit 4K-Auflösung braucht es diese Funktion eigentlich gar nicht mehr. Erstaunt hat mich übrigens, dass dieses Silverlight - zumindest bei Microsoft - immer noch lebt.