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News: Thermal-Adapter für Android und Iphone

Vorsicht: Unsichtbares wird für 199 Dollar sichtbar

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Wärmebildkameras machen Dinge sichtbar, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Aktuell sind Komplettgeräte noch arg teuer, es geht ab rund 1.000 Euro los und selbst Angebote um 7.000 Euro finden sich bei Ebay. Die bekannteste Anwendung ist vermutlich die Thermographie-Messung von Gebäuden um eventuelle Schwachstellen beim Energieverbrauch zu ermitteln.

Abseits davon gibt es im "detektivischen" Bereich unzählige Einsatzmöglichkeiten. Und wohl diese Zielgruppe spricht jetzt eine günstige Erweiterung an, die Android-Smartphones und Iphones zu Wärmebildkameras macht.

Der Seek Thermal Adapter wird am USB-Port geeigneter Android-Smartphones oder Iphones angesteckt. (Foto: Seek Thermal)

Der Clou bei Seek Thermal ist nicht nur der überraschend günstige Preis von 199 Dollar.

Diese jetzt günstigste Lösung schlägt leistungstechnisch sogar die ebenfalls gerade erst für Iphone vorgestellte Wärmebilderfassungs-Erweiterung Flir One.

Die ist wie gesagt nur für Iphones erhältlich und kostet 349 Dollar.

Am Smartphone angesteckter Thermal-Adapter. Da es bei der Ausrichtung der USB-Buchse keine Norm gibt, kann eventuell ein 180 Grad Adapter nötig sein (was die Anbringung dann wohl etwas wackliger macht). (Foto: Seek Thermal)

Seek Thermal verwendet einen Wärmesensor mit 206 x 156 Bildpunkten Auflösung, der erfassbare Temperaturbereich geht von -40 bis +330 Grad Celsius.

Bei Iphones wird der Zusatz am Lightning-Anschluss (ab Iphone 5) angesteckt, bei Android-Smartphones wird laut Hersteller ein "mUSB"-Anschluss (gemeint ist "USB on the go") benötigt.

Die Android-Modelle-Kompatibilitätsliste umfasst aktuell Samsung Galaxy ab S3, Motorola Moto X und G, bei Google Nexus 5 und HTC wird ein zusätzlicher 180 Grad Micro-USB-Adapter benötigt.

Grundsätzlich soll Seek Thermal mit allen Android-Geräten funktionieren, die "USB on the go" können. Das sollte gegebenenfalls vor einem Kauf also geprüft werden (siehe dazu auch Android - USB-Anschluss prüfen und ausreizen). Aktuell scheint der Seek Thermal Adapter nur in den USA angeboten zu werden.

Michael Nickles meint:

Ein wirklich interessantes Gimmick, mit enorm vielfältigen Einsatzmöglichkeiten - leider auch sehr kriminellen. Bei Tippen auf Tastenfeldern (Geldautomaten und co) werden beispielsweise Wärmespuren hinterlassen.

Die verschwinden zwar je nach Tastenfeldmaterial nach einer Minute oder gar früher, aber diese Zeitspanne dürfte Kriminellen ausreichen. Und vermutlich lässt sich anhand der noch vorhanden Wärmeintensität auf den Tasten gar die Zifferneingabereihenfolge ermitteln.

Irre ist auf jeden Fall, was hier für 199 Dollar technisch machbar ist - das könnte eigentlich ein Standard-Feature künftiger "Ultra-Highend"-Smartphones werden.

Noch ein Tipp: Für Android gibt es auch kostenlose Apps, mit denen die eingebauten Kameras  Wärmeaufnahme-tauglich werden (beispielsweise Thermal Camera) https://play.google.com/store/apps/details?id=com.fingersoft.thermalvisioncamera&hl=de ). Die Ergebnisse sind recht beeindruckend aber es handelt sich natürlich nur um eine Spaßfunktion, keine echte Temperaturerkennung.

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martin_k1 winnigorny1 „Weil das in der Geschichte viel zu selten getan wurde - und ...“
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Schon wieder nur die Risiken thematisiert.

Wenn die einen können, und es sich verkneifen, dann tun es eben die anderen, und die sind vielleicht skrupelloser, risikofreudiger, zocken mal um zu sehen, ob was geht. Und manche werden sogar reich dabei.

Es geht nicht darum, die Risiken neuer Techniken zu ignorieren, sondern darum, dass wir annähernd die einzige Gesellschaft weltweit sind, die Technikfolgen abschätzt und die Nutzung der Technikchancen anderen Nationen überläßt. Ein netter Zug von uns.

Unsere Väter und Großväter hätten mit dieser Einstellung nicht die Wissenschaft vorangebracht. Und ebensowenig die Wirtschaft anderer Länder, die die Chancen gesehen haben und genutzt haben, während wir hier Feinstaub messen und fürchten (und gleichzeitig unsere Pelletheizung anfeuern, die das Zeug produziert).

Schade um Zuse und seinen Rechner, um das gute alte Fax, um Optik und Foto, Kernkraft, Motorrad, Feinmechanik, Elektronik (Fernsehen, Hifi) und all die Dinge, die wir heute importieren und die mal bei uns hier erfunden wurden.

Wenn wir noch ein paar Techniksparten aufgeben (viele haben wir nicht mehr, außer Premiumautos, aber diese Produkte mögen viele Deutsche auch nicht mehr im Lande haben), dann geht das Licht aus bei uns, wir haben uns dann erfolgreich abgeschafft und die Rente ist dann auch für die Gutmenschen unter uns keine planbare Größe mehr.

Ich finde so eine Infrarotkamera für jedermann toll, ich freue mich, dass ich zum Probieren und vielleich zum Spielen keine 3 oder 10 oder 30 Tsd. Euro ausgeben muss. Meine erste Digitalkamera war über 2 Tsd. Euro teuer und konnte weniger als heute eine für 59. Warum soll diese kleine Kamere die kleinen Anforderungen des interessierten, vielleicht sogar begabten Laien nicht erfüllen?

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