Gerade mal 487 Bytes, weniger als ein halbes Kilobyte ist das kleinste Schachprogramm der Welt, das jetzt vom Programmierteam Red Sector Inc. veröffentlicht wurde. Verstärkt wird der Weltrekord noch dadurch, dass Bootchess sogar direkt im Bootsektor eines Datenträgers installiert werden kann.
Bisheriger Rekordhalter war das Schachprogramm 1K TX Chess, das 1982 für den Sinclair ZX81 Heimcomputer in einem Magazin als Listing veröffentlicht wurde. Konkret war 1K ZX Chess nur 672 Bytes groß und aus einer Not heraus gebastelt worden: der ZX81 hatte in der erschwinglichen Basisvariante nur 1 KByte Arbeitsspeicher, der anteilig auch noch für die Bildschirmdarstellung geopfert werden musste.
Bootchess teilt sich mit dem Rekordvorgänger natürlich die Tatsache, dass die "grafische" Darstellung des Schachbretts auf das Allernotwendigste reduziert ist.
Bootchess kann als ZIP-Archiv runtergeladen werden. Im Archiv befinden sich das Programm, Sourcecode und Dokumentation. Zum Ausprobieren unter Windows wird die Verknüpfung "BootChess_Win7-32b" gestartet.
Respekt, irre Leistung! Die Jungs sollten vielleicht mal an den Speicherfresser Skype ran - die bringen den Messenger im Wartezustand bestimmt von seinen rund 127 MByte runter auf knapp 100 Byte.
Über 30 Jahre hat es gedauert um den 672 Byte Rekord vom ZX81 Schachprogramm zu knacken. Es ist also davon auszugehen, dass Bootchess eine Weile auf dem Thron verbleiben wird. Oder vielleicht nicht?
Inzwischen gibt es durchaus Diskussionen, ab wann ein Schachprogramm eigentlich als Schachprogramm gelten darf. Tatsache ist, dass Bootchess die Regelfeinheiten nicht bis ins letzte Detail beherrscht.
Es gibt die unsinnige Möglichkeit, den König selbst ins Schachmatt ziehen zu können und die Rochade beherrscht Bootchess auch nicht. Auch bei 1K TX Chess scheitert es aber an ein Regelkleinkram.