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ARD Tagesschau: "Wer guckt der zahlt, das Beitragssystem funktioniert"

Michael Nickles / 97 Antworten / Flachansicht Nickles

Alle Weile berichten auch die öffentlich rechtlichen Sender über das Thema Rundfunkgebühren - wenn sie sich beim besten Willen nicht drumrummogeln können. Am 5. März hat sich die Tagesschau dazu herabgelassen, über eine besonders knifflige neue Tatsache zu berichten: die enormen Mehreinnahmen, die durch die Einführung der Zwangsabgabe erzielt werden.

Tagesschau vom 5.3.2015. Der Bericht zu den Rundfunkmehreinnahmen beginnt ab Position 10:34. (Foto: ARD)

Auch gemäß textlichem Bericht der ARD gibt es laut vorläufigem Jahresabschluss des "Beitragsservice" für den Zeitraum 2013 bis 2016 Mehrerträge in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro.

Die "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten" (KEF) hatte die Mehreinahmen zunächst auf "nur" 1,15 Milliarden Euro geschätzt. Die ganze Wahrheit liegt aber wohl noch nicht auf dem Tisch. Inzwischen gibt es Schätzungen (DICE), die von 3,2 Milliarden Euro Mehreinnahmen ausgehen.

Es dürfte für ARD, ZDF und Kumpanen also zunehmend schwieriger werden zu erklären, für was diese Mehreinnahmen verballert werden. In der Sendung vom 5. März hat  die Tagesschau also über die Mehreinnahmen berichtet. Bereits die einleitenden Worte von Tagesschausprecher Jan Hofer erfordern eine Klardeutsch-Übersetzung:

Originaltext: "Das Plus kommt vor allem durch einen Abgleich der Meldedaten und durch anschließende automatische Anmeldungen zustande, die es zuvor nicht gab."

Gemeint ist damit, dass Einwohnermeldeämter ihre Daten unverzüglich an den "Beitragsservice" weiterleiten. Alle die sich gemäß gesetzlicher Verpflichtung also registrieren werden vom "Service" automatisch als rundfunksgebührenpflichtig eingestuft. Ob sich im betreffenden Haus/Haushalt bereits angemeldete Personen befinden, scheint keinerlei Rolle zu spielen. Jeder der einen "Umzug" mitteilt, wird zwangsläufig als gebührenpflichtig eingestuft und zum Reagieren genötigt. Wer nicht reagiert, der wird dann einfach automatisch zwangsangemeldet und kriegt Beitragsrechnungen. Der Tagesschausprecher bestätigt diese Nötigung sachlich so: "Dabei werden Beitragszahler ohne ihr Zutun registriert."

Ab Videoposition 11:02 beginnt dann der "Einspieler" (Bericht von Jürgen Keller) und legt gleich mit einem Abgrund journalistischer Berichterstattung los, bereits der erste Satz ist eine manipulierende Tatsachenverdrehung:

"Wer guckt der zahlt, das Beitragssystem funktioniert."

Genau das ist eben nicht Kern der Sache! Tatsache ist, dass jeder zahlen muss, egal ob er guckt oder nicht.

Richtig müsste der Satz so lauten.

"Auch wer nicht ARD und ZDF gucken will, wird dazu gezwungen dafür zu zahlen. Deshalb ist das neue Beitragssystem umstritten".

Ob die weitere Berichterstattung der Tageschau den Anspruch hochqualitativer journalistischer Arbeit erfüllt und zur unmanipulierten Meinungsbildung beiträgt, darüber kann sich hier jeder selbst ein Bild machen.

https://www.youtube.com/watch?v=ynIsxKSTdJE

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=ynIsxKSTdJE
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Michael Nickles gelöscht_301121 „Hallo, meine Formulierung war etwas mißverständlich, ich meinte ...“
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Längerfristig überlege ich mir aber schon, ob ich den privaten "Feldzug" von Mike Nickles noch - und sei es nur indirekt - unterstützen soll.

Hi Michael,

Die Berichterstattung über die Rundfunkgebühr ist auf Nickles.de historisch bedingt, reicht in die Zeit zurück, in der die sehr diskussionswürdige Gebühr für PCs eingeführt wurde.

Es handelt sich hier nicht um einen privaten Feldzug.  Es ist mir gleichgültig ob jemand Rundfunkgebühr zahlen will oder nicht. Jegliche Zahlungsverweigerung aufgrund eines "Geiz ist geil"-Prinzips lehne ich ausdrücklich ab.

Tatsache ist ganz einfach, dass das Thema auch auf Nickles.de auf gewaltiges Interesse stößt - auch wenn es vom Kernthema von Nickles.de abweicht. Der Beitrag ARD / ZDF: Der Zwangs-Rundfunkbeitrag ist am Ende hat inzwischen über 2 Millionen Abrufe und fast 300 Kommentare. Ich bin es den Lesern also schlichtweg schuldig dieses Thema weiter zu verfolgen.

Was viele leider nicht verstehen: es geht bei der Sache nicht um die relativ lächerlichen 20 Euro pro Monat. Es geht darum, dass viele Menschen die Methode der Eintreibung und die damit verbunden Unverschämtheiten, Bedrohungen und Nötigungen nicht akzeptieren.

Es geht darum "denen da oben" ein Signal zu setzen, dass das Fass voll ist. Wenn dieses Signal nicht kommt, dann kriegen wir übermorgen eine Sondersteuer für deutsche Umlaute auf Tastaturen oder sonstwelchen Irrsinn.

Ich bitte deshalb noch um etwas Geduld bezüglich der "GEZ-Berichte" auf Nickles.de, um Akzeptanz selbiger. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es ohnehin nicht mehr lange dauert bis das Kartenhaus der Kassierer zusammenbricht - die erste Karte wackelt grad schon gewaltig.

Grüße,
Mike

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