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Erneuter Streik der GDL

pema1983 / 26 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo liebe User,

es ist mal wieder soweit, der nächste Streik steht an.

Bezeichnend ist diesmal, daß Weselsky kein Ende nennt, nur sagt, es gäbe keinen unbefristeten Streik und man wolle 48 Stunden vorher Bescheid sagen, wann er endet. 

Jedenfalls soll er über Pfingsten gehen, und das wird viele Menschen treffen. Wie steht Ihr dazu, findet Ihr es gut, daß hier scheinbar kein Kompromiß gefunden werden kann, eine Schlichtung abgelehnt wird, weil man sich das Streikrecht nicht nehmen lassen möchte?

Ich selbst hab Glück, so hoffe ich jedenfalls. Bin morgen unterwegs mit dem ICE nach FFM. Im Städelmuseum ist eine Impressionisten-Ausstellung, die ich mir gerne angucken möchte. (Claude Monet, Auguste Renoir u. v. a.)

Grüße, pema 

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pema1983 neanderix „Dass eine Schlichtung abgelehnt wird, sehe ich auch mit Unbehagen, ...“
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Ich gebe Dir in Teilen recht. Das Ganze ist hausgemacht. Und nun bekommen wir die Quittung dafür präsentiert.

Ich habe allerdings den Eindruck gewonnen (der täuschen mag), daß Weselsky ständig Maximalforderungen hat, und es ist ja nicht so, daß die Bahn da überhaupt nicht drauf eingegangen ist. Was mich auch ärgert ist, daß er für sich in Anspruch nimmt, AN zu vertreten, für die er gar kein Mandat hat. GDL = Gewerkschaft der Lokführer, und nicht von anderen Sparten.

Daß hier natürlich nur schwerlich ein Konsenz zu finden ist, verwundert da nicht. Er läßt sich auf gar nichts ein, ist völlig kompromißlos - so kommt es jedenfalls "rüber", und will einfach nur seinen "Dickschädel" durchsetzen, und das funktioniert nicht. Ein Streik sollte immer das letzte Mittel sein, um Dinge betreffs Verbesserung der Arbeitsbedingungen durchzusetzen, aber bei ihm ist das das erste Mittel, wenn ihm was nicht paßt. Und so kanns auch nicht weiter gehen. Wieso stimmt er der Schlichtung nicht zu?

Weil dann Streikruhe herrscht? Das paßt ihm wohl nicht ins "Konzept", weil ihm dann das schärfste Schwert weg genommen würde. Vor längerer Zeit habe ich mal einen Satz von ihm gelesen, der mich schon betroffen gemacht hat, er sagte:

http://www.welt.de/wirtschaft/article133282672/Es-ist-beeindruckend-Macht-zu-haben.html

Zitate hieraus:

Doch diesen Zug kann wohl selbst Claus Weselsky nicht aufhalten. Es ist der Moskau-Express der Russischen Staatsbahn. Doch der GDL-Chef lächelt. "Sie irren sich, ich könnte", sagt er. "Denn der Mann auf der Lok ist ein deutscher Lokführer, einer der Deutschen Bahn." In den Worten schwingt Spott mit. Und Triumph.
Weselskys Motto könnte lauten: Die Bahn bin ich. Dass er Macht schätzt, hat er unumwunden zugegeben. "Es ist beeindruckend, Macht zu haben", hat Claus Weselsky einmal im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" gesagt. Und in Hinblick auf einen früheren Tarifkonflikt genüsslich hinzugefügt: "Ich empfinde ein Stück weit Genugtuung, dass wir in der Lage sind, in dieser Auseinandersetzung den Arbeitgebern Grenzen zu setzen."

Solche Sprüche finde ich nicht so prickelnd, um ehrlich zu sein. Da bleibt ein schaler Nachgeschmack. Er hat Macht, ja, aber das so zur Schau zu stellen, finde ich primitiv. Er scheints nötig zu haben, damit anzugeben. 

Das ist die Kehrseite der Medaille. Wieso gibt es keine verpflichtende Schlichtung, nachdem sich abzeichnet, daß auf "normalem" Weg nichts geht? Das ist kontraproduktiv, IMO.

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