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Arschkarten von der Sparkasse

Michael Nickles / 126 Antworten / Flachansicht Nickles
Sparkassen-Karten werden rasch wertloser als Klopapier. (Foto: mn)

Die Sparkasse bewirbt ihre Mastercard-Kreditkarte unmissverständlich als zuverlässiges Sorglospaket:

"Mit einer MasterCard sind Sie weltweit immer zahlungsfähig. Auf Reisen und im Internet bezahlen Sie einfach mit Ihrem guten Namen. Ganz gleich, in welcher Lebenslage Sie sich gerade befinden, die MasterCard Silber lässt Sie nicht im Stich und macht Ihnen Ihr Leben jeden Tag etwas angenehmer."

Ich bin seit 30 Jahren Kunde der Sparkasse und Inhaber dieser Kreditkarte. Seit meiner letzten Auslansreise weiß ich, dass diese Karte verdammt schnell zur Arschkarte wird und die EC-Karte der Sparkasse ebenso. Besonders blöd ist es, wenn man sehr weit weg außerhalb Europas ist, und plötzlich die doppelte Arschkarte von seiner Bank kassiert...

MasterCard-Werbung der Sparkasse: "Mit einer MasterCard sind sie weltweit immer zahlungsfähig. Auf Reisen und im Internet bezahlen sie einfach mit Ihrem guten Namen."

Auch außerhalb Europa ist Bargeld meist eigentlich höchstens ein Geldautomat weit weg. Zumindest theoretisch. Praktisch braucht es erstmal Karten die im Ausland funktionieren. Eine deutsche EC-Karte funktioniert generell aus dem FF in Europa mit ihrer Pin-Nummer an jedem Automaten.

Über Europa hinaus muss die Karte (zumindest bei der Sparkasse) extra freigeschaltet werden. Das kann man in seiner Bankfiliale beantragen und das habe ich gemacht.

Bei längeren weiten Reisen ist es riskant sich nur auf eine Karte zu verlassen. Idealerweise wird auch eine Kreditkarte mitgenommen (in meinem Fall die MasterCard von der Sparkasse). Der Sparkasse vertraue ich seit gut 30 Jahren und ich war immer ein guter Kunde. Und wenn auch das Konto ordentlich voll ist, kann unterwegs eigentlich nichts passieren. Das ist ein gehöriger Denkfehler.

In gut 10.000 Kilometer Entfernung wurden meine Sparkassen-Karten plötzlich schlagartig zum Reinfall und haben mich nicht nur in unangenehme sondern auch peinliche Situationen gebracht. Meine EC-Karte hat zwar jeder Geldautomat akzeptiert, die Pin angenommen und auch den gewünschten Betrag. Beim finalen Tastendruck wurde die Karte aber stets kommentarlos ausgespuckt.

Mit meiner Mastercard kam ich weiter. Die Karte wurde nicht einfach ausgeworfen, sondern es kam der Hinweis, dass eine Abhebung mangels ausreichendem Guthaben nicht möglich sei. Ich hab meinen Kontostand dann mal mit dem Tablet per Online-Banking gecheckt. Natürlich war genug Kohle drauf und es gab auch keinerlei Problemmeldungen.

Ich hab dann den für mich zuständigen Service-Bankmitarbeiter angerufen - kostet aus dem Ausland ja nur ein paar Zerqeutschte. Der für mich zuständige Berater Herr Michael L. aus der Filiale Schwabing in München wusste nach Durchgabe meiner Daten sofort Bescheid.

Er meinte die EC-Karte geht nicht, weil sie nicht für außerhalb der EU freigeschaltet sei - das wurde wohl einfach vergessen. Und meine Kreditkarte? Die geht nicht mehr,  weil sie von der Bank gesperrt wurde. Erklärung: es sei von der Schufa eine Meldung eingetroffen und daher sei ich nicht mehr kreditwürdig. Um was es bei der Schufa-Sache geht und um welche Schuldsumme wusste mein Banker nicht. Es gebe halt einen negativen Eintrag und das mache meine Kreditwürdigkeit kaputt.Drum wurde meine Kreditkarte ohne Vorwarnung unbrauchbar gemacht.

Hintergrund: Der negative Eintrag entstand während ich im Urlaub war wegen meines Zoffs mit dem bayerischen Rundfunks. Trotz meiner Widersprüche würde das wohl knallhart durchgezogen. Darum geht es hier aber nicht. Es geht darum, wie schnell man von der Sparkasse Arsch Karten verpasst kriegt, im Stich gelassen wird. Aufgrund des Furzkrams mit der Zwangsrundfunkgebühr (ca 300 Euro) hat der für mich zuständige Banker also meine Kreditkarte plattgemacht. So eine radikale Vorgehensweise kann zu extrem peinlichen Situationen führen, beispielsweise, wenn man versucht mit der deaktivieren Karte ein Geschäftsessen zu bezahlen. Mein Kundenbetreuer (Betreuer?) versuchte sich damit zu rauszureden, dass er mich nicht erreichen konnte um die Sache zu klären. Seine Bemühungen mich bei dieser sehr brisanten Sache zu erreichen müssen erstaunlich groß gewesen sein: als Online-Banking-Teilnehmer hätte ich wohl wenigstens eine Mail-Benachrichtigung kriegen können.

Ich fragte Herrn L. was er jetzt tun kann. Er meinte die versemmelte EC-Karten-Freischaltung könne er rasch per Fax (!!!) erledigen, bei der Kreditkarte ginge leider nix. Das war für mich nicht akzeptabel. Weit weg im Ausland verlasse ich mich nicht auf nur eine Karte. Ich bin ausgerastet und Herr L. hat mir angeboten mir über die Kreditkarte noch 1.000 Euro zu geben. Ich bin dann wirklich ausgerüstet und Herr L.  hat meine Kreditkarte wieder unlimited freigeschaltet.

Die sofortige Freischaltung meiner Kreditkarte durch Herrn L. zeigt, dass exakt mein "Berater" die Entscheidungsvollmacht hatte und nicht irgendeine "Bankautomatik". Herr L. war wohl zu faul, sich erst mal über meine langjährige Zahlunszuverlässigkeit und meine der Sparkasse bestens bekannten Vermögensverhältnisse klar zu machen. Er hat meine Kreditkarte einfach abgeschaltet.

Herr L. meinte, ich müsse auf jeden Fall schnellstmöglich persönlich bei ihm vorbeikommen, damit wir über die Sache reden, sobald ich wieder in München bin. Er wird vergeblich auf mich warten. Eine Kreditkarte auf die kein Verlass ist brauche ich nicht. Und mit einem Berater der mich für dumm verkauft, mag ich auch keine Zeit vergeuden.

Schreiben meines Sparkassen-Betreuers Herrn L. vom 5. Oktober 2015.

Inzwischen bin ich wieder in München und habe verifziert ob Herr L. versucht hat mich telefonisch zu erreichen oder wenigstens einen Brief geschickt hat.Mein Telefon hat keinen erkennbaren Anruf der Sparkasse verzeichnet. Es gab aber tatsächlich eine schriftliche Benachrichtigung:

Am 5. Oktober hat mich Herr L. von der Sparkasse tatsächlich schriftlich informiert, dass es ein Problem und daher Konsequenzen gibt. Es wurde angekündigt (A), dass mein Dispokredit am 16. Oktober, also nach 11 Tagen gelöscht wird - immerhin eine knappe Frist.

Bei der Kreditkarte (B) gab es keinerlei Frist: die war bei Versand des Schreibens bereits plattgemacht, auf 0,00 Euro reduziert. Mein Berater Herr L. hat mich hier also einfach ins "Messer rennen" lassen, mich beliebigen drohenden peinlichen Situationen ausgeliefert.

Noch was: Das Problem mit dem Vergurken der Freischaltung einer EC-Karte für außerhalb der EU scheint übrigens auch kein Einzelfall zu sein. Im näheren Bekanntenkreis fand ich rasch einen weiteren Betroffenen, dem es identisch ergangen ist.

Wer mit seinen Sparkassenkarten weit verreist, sollte sich vorsichtshalber also auf eine Extraportion Abenteuer gefasst machen. Eine Freischaltung der EC-Karte für außerhalb der EU sollte man sich auf jeden Fall schriftlich bestätigen lassen um die Bank im Fall von eventuellen Vorkommnissen belangen zu können.

Denn sie wissen nicht was sie tun...

Der Ausfall einer Kreditkarte bedeutet übrigens auch einen durchaus hohen finanziellen Schaden. Mit einer Kreditkarte kann man in vielen Banken ohne Abhebegebühr Geld kriegen und auch der Wechselkurs kann deutlich besser sein, als wenn eine EC-Karte am Automat genutzt wird.

Und noch was: Inzwischen ist ein weiteres Schreiben der Sparkasse eingetroffen.Meine Kreditwürdigkeit ist bei der Sparkasse im Sack, der Dispokredit ist tot, die Kreditkarte ist praktisch tot, aber das schreckt meine Bank nicht davor ab, mir zu empfehlen, mein Erspartes in Anlagen zu investieren.

Kann man solche dauerhaften Anlagen eigentlich kurzfristig und schadlos aufheben, wen man von seiner Bank irgendwann pötztlich den Geldhahn abgedreht kriegt?

Auch mein inzwischen getöteter Dispokredit wurde schon oft damit beworben, dass ich mich auf diese finanzielle Reserve verlassen kann und Wünsche daher nicht auf die lange Bank aufschieben müsse.

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Anonym60 globalplayer.klaus „Ich habe neuerdings auch nur noch negativ Erfahrungen mit meiner ...“
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Ich habe mal, das muss so 2004 gewesen mein Sparbuch gekündigt. Darauf war eine fünfstellige Summe. Gekündigt hatte ich per Brief. Dann rief mich eine Bankangestellte an und bat mich zu einem persönlichem Gespräch. Ich ging dann wenig später hin. Die Dame war nicht da.

Mich empfing, dann der Filialleiter und bat mich dann in einem separaten Raum. Dieser wusste von nicht´s. Die Kündigung meinerseits konnte er auch nicht auffinden. Das Schreiben war verschwunden. Der Herr war richtig sauer. Er hat auch nicht versucht mich davon zu überzeugen die Kündigung rückgängig zu machen. Er setzte, dann einfach noch einmal ein Schreiben auf (Kündigung). Ich habe dann einfach unterschrieben und sollte dann in zwei Wochen wieder kommen.

Nach zwei Wochen ging ich wieder zur Bank und bat den Betrag auf ein Konto zu überweisen. Das war ein Theater. „Wozu brauchen sie den das Geld?“ wurde ich dann gefragt. Dreimal musste ich mich wiederholen.

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