Hallo Gemeinde.
Habe die Tage ein auf XP als Insel geschlossen ohne Internetverbindung laufendes, minimalistisches Peer to peer – Netzwerk Rechnerpaar auf WINDOWS 7 mit neuer Hardware migriert (64 bit Professional) und von XP her nichts böses ahnend aber ungeahnte Probleme damit gehabt. Und da das Netz voll von Anfragen zu dem Thema ist, möchte ich ein paar Fallstricke und deren Beseitigung für das Archiv schildern.
Unter XP gibt man für eine peer-to-peer-Verbindung jeweils feste, individuelle IP-Adressen zusammen mit der für diese passenden Subnetzmaske im TCP/IPv4-Protokoll (ist hier eh das einzige) vor und die Sache hat sich. Nicht aber so bei WIN 7!
Bei WINDOWS 7 kommt es zunächst mal auf die Version an, welche Netzwerkfeatures einem zur Verfügung stehen. (http://www.computerworld.com/article/2468218/microsoft-windows/windows-7-networking-guide.html) Weiterhin reguliert WINDOWS 7 rel. restriktiv in Abhängigkeit vom Netzwerktyp verschiedene Zugriffs- und damit Adminstriermöglichkeiten, die aber wiederum nicht durch nutzerdefinierte Freigaberegeln von Netzwerkressourcen beinflussbar sind bzw. beeinflusst werden obwohl man sie administrieren kann. Man gibt also z.B. Verzeichnisse frei, doch WIN7 entscheidet, ob diese dann auch unterstützt/umgesetzt werden oder eben nicht. Und das ist zudem noch schlecht dokumentiert.
Erste Klippe: Zementiert auf kaum parametrierbaren, öffentlichen Netzwerktyp.
Lösung: Standardgateway
Die in einem geschlossenen peer-to-peer Netzwerk für Adminsitrationszwecke wünschenswerteste, weil noch am freiesten administrierbare Form der drei unter WINDOWS 7 wählbaren Netzwerktypen „Öffentliches -“, Arbeitsplatz -“ und „Heimnetzwerk“ ist der Typ „Arbeitsplatz“. Bei der Netzwerkttypauswahl aber kann es zum lästigen Phänomen bei der einfachen Verbindung zweier Rechner, wie o.a. für XP angeführt, kommen, dass man bei der Netzwerkeinrichtung durch die automatische WINDOWS 7 Routine unveränderbar auf den Typ „Öffentliches Netzwerk“ festgenagelt wird. Dokumentiert ist dieses Verhalten nicht großartig und es schwirrt eine Menge im WEB dazu herum.
Abhilfe schaffte bei mir hier der Eintrag von IP-Adressen für die Standardgateway im TCP/IP4v Protokoll (netzwerkprotokollmäßig was anderes, als TCP/IP wird übrigens von WIN7 nicht mehr zur Verfügung gestellt). Dabei trägt man die IP des jeweils anderen Rechners hier ein. Man kann auch für beide Rechner die identische IP eines der beiden Rechner eintragen, doch wird sie bei dem Rechner mit der betr. IP Nummer NICHT übernommen! Also, über Kreuz die IPs eintragen.
Danach steht einem die Netzwerktypen-Auswahl wieder frei und das Netzwerk läuft erst mal.
Eine zweite Klippe: Die Netzwerkverbindung läuft, doch wird trotz Freigabe der Zugriff verweigert.
Lösung: User mit Kennwort
Ging das Hochfahren des XP-Paares und entspr. Zugriffe nach den nutzergemachten Freigabeoptionen ohne Kennworteingabe, so funktioniert dies unter WIN 7 nicht. Unter WIN 7 kann beim Rechnerstart ohne Kennworteingabe derart auf dem anderen Rechner freigegebene Ordner etc. nicht zugegriffen werden.
Um Zugriff zu erhalten, müssen unter WINDOWS 7 peer-to-peer vernetzte Rechner alle und ausnahmslos mit IDENTISCHEM Usernamen und IDENTISCHEM Kennwort konfiguriert und gestartet werden.
Problem: XP- und WIN7 Rechner werden peer-to-peer verbunden und alles läuft, doch nur der WIN7 Rechner kann auf die XP-Freigaben zugreifen, XP aber auf WIN7-Freigaben nicht.
Lösungsvorschlag: Beim XP-Rechner User und Kennwort definieren
In meinem Fall waren die XP-Rechner ja zum kennworteingabefreien Start konfiguriert. Ich denke, hier liegt das Problem. WIN7 ist ja sehr zugeknöpft Netzwerkusern ohne Passwort gegegnüber. So wäre es zu probieren, den XP-Rechner unter zum WIN7 Rechner identisch angelegtem Usernamen und Kennwort zu starten. Trotz dieses Problems kam ich erst jetzt auf einen Lösungsansatz, habe ihn aber nicht ausprobieren können, da ich den gewünschten Mischbetrieb übersprang und gleich komplett umstieg.
