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News: Datenschutzerklärung durchleuchtet

Google sammelt Metadaten beim Telefonieren über Android

Michael Nickles / 12 Antworten / Flachansicht Nickles
Google-Rechenzentrum. (Foto: Google)

(Originalmitteilung) Wer mit einem Android-Smartphone telefoniert, hat eingewilligt, dass die Metadaten aller seiner Gespräche aufgezeichnet und ausgewertet werden.

So liest es sich in der aktuellen Datenschutzerklärung von Google vom 25. März dieses Jahres, erklärt die Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (NIFIS).

Der deutsche Sicherheitsverein gelangt zu dieser Schlussfolgerung anhand einer gemeinsamen Analyse des Datenschutztextes von Google mit dem internationalen Information Security Forum des Diplomatic Council (www.diplomatic-council.org), eines Think Tank, der die Vereinten Nationen berät.

So räumt sich Google laut Datenschutzerklärung die Möglichkeit ein, die „Telefonnummer, Anrufernummer, Weiterleitungsnummern, Datum und Uhrzeit von Anrufen, Dauer von Anrufen, SMS-Routing-Informationen und Art der Anrufe“ in „Telefonieprotokollen“  zu erfassen und zu speichern. Das Telefonat selbst, also das Gespräch, wird wohl nicht belauscht. „Niemand hört mit“, hatte schon US-Präsident Barack Obama beim Auffliegen der NSA-Affäre abgewiegelt. „Nichts könnte irreführender sein“, widerspricht der NIFIS-Vorsitzende RA Dr. Thomas Lapp.

Er erklärt: „NSA wie Google können aus den Metadaten verknüpft mit weiteren Informationen tief in die Privatsphäre eindringen, Beziehungsgeflechte aufspüren und den sozialen Kontext sowohl des Einzelnen als auch ganzer Bevölkerungsgruppen herausfinden.“ Er verweist auf die Experimente mit der Mainway-Datenbank an der Stanford-Universität; dabei wurden die Android-Metadaten von rund 500 Probanden, die sich freiwillig an dem Feldversuch beteiligten, fünf Monate lang verfolgt. 91 Prozent der vermeintlich anonymen Telefonanschlüsse konnten binnen dieser Zeit eindeutig einer Person zugeordnet werden.

Allein anhand der Metadaten waren Rückschlüsse etwa auf Geschlechtskrankheiten oder außereheliche Affären möglich. „Wenn jemand die Anonymen Alkoholiker, einen Scheidungsanwalt, eine Abtreibungsklinik oder eine Call-Girl-Nummer anruft, dann lassen sich daraus durchaus Schlussfolgerungen ziehen, ohne die Gespräche mithören zu müssen“, nennt der NIFIS-Vorsitzende Dr. Thomas Lapp plastische Beispiele.

Er erläutert: „Die Datenschutzerklärung von Google dürfte zwar nach deutschem Recht ungültig sein, weil die informierte Einwilligung fehlt. Schließlich ist kaum davon auszugehen, dass die meisten Android-Nutzer verstehen, dass Google sich herausnimmt, die Metadaten aller ihrer Gespräche auszuwerten. Dieses Verständnis wäre aber die Voraussetzung für die Rechtsgültigkeit der Erklärung. Das ändert allerdings nichts daran, dass Google genau dieses Recht für sich in Anspruch nimmt."

„Viele haben sich daran gewöhnt, dass Google alles weiß über ihre Geräte, ihre Suchanfragen, ihre besuchten Webseiten, ihre E-Mails, ihren Standort und diese Daten auch eindeutig einer namentlich bekannten Person zuordnen kann“, meint RA Dr. Thomas Lapp. „Aber es dürfte doch für die meisten eine Überraschung sein, dass sie Google das Recht einräumen, ihre Telefongespräche zu beobachten, während sie sich bei NSA & Co. genau darüber empören. Aber sicherlich dient diese permanente Überwachung nur dazu, um den Nutzern bessere Dienste zur Verfügung zu stellen, wie es in der Datenschutzerklärung von Google heißt.“

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Olaf19 GAMA7 „Aus diesem Grund bin ich beim Ubuntu Phone gelandet. Es gibt in der Smartphone-Sparte leider eine unbefriedigende ...“
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Vielmehr steht leidlgich der Empfänger [meiner privaten Daten] zur Auswahl: Google oder Microsoft oder Apple oder Canonical oder Konzern XY...

Das heißt, du hast dich ganz bewusst für das Ubuntu Phone entschieden, weil du Canonical vielleicht nicht absolut vertraust, im Vergleich jedoch eher als Google, Apple oder Microsoft? Das wäre in der Tat ein nachdenkenswerter Ansatz.

Ich bin seit vielen Jahren Apple-User, weil die Produkte mir, schlicht ausgedrückt, "einfach Spaß machen" – gleichzeitig ist mir bewusst, dass das Geschäftsgebaren dieser Firma immer wieder Anlass zu harscher Kritik gegeben hat und gibt. Da bin ich bei jedem Produktkauf etwas in der Zwickmühle...

In der Wikipedia gibt es einen Artikel über Canonical, der auch – wie so häufig – ein Kapitel über Kritik am bzw. Kontroversen um das Unternehmen enthält: https://de.wikipedia.org/wiki/Canonical#Kritik – vielleicht nicht schön, aber doch überschaubar und vergleichsweise harmlos, wenn man sich einmal das hier anschaut: https://de.wikipedia.org/wiki/Apple#Kritik – fast 3 prall gefüllte Seiten, gegliedert in diverse Unterkapitel :-(

Wenn es mein iPhone 5S eines Tages nicht mehr tut, werde ich einmal einen detaillierteren Blick auf das UbuntuPhone werfen. Danke für die Anregung!

Greetz
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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