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SSD - nachträglich nicht zugeordneten Bereich einrichten

winnigorny1 / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Nachdem ein guter alter Freund bei mir gesehen hat, was für ein Nachbrenner eine SSD im PC sein kann, hat er sich vor zwei Wochen dann eine 500GB SamsungPro gekauft.

Gestern war ich bei ihm. Er hat Win 10, Libre Office, FF, TB und CorelPhotopaint darauf installiert. - Die 500 GB sind also noch nicht einmal "angekratzt" und massig Platz ist frei.

Dann fragte er mich, was eigentlich "Overprovisioning oder so...." sei. - Tja, er hat alles so auf der SSD installiert, ohne vorher einen nicht zugeordneten Bereich für sauberes Trimmen zu schaffen.

Soweit mir bekannt, ist dann das Risiko eines Datenträgerausfalls deutlich höher, wenn das nicht gemacht wurde.

Also sollte man da wohl die 10 % noch einrichten. Allerdings ist mir nicht klar, ob man das unter Win10home ungestraft mit Bordmitteln machen kann, ohne dass Daten verlorengehen. Soweit kenne ich mit mit der internen Verwaltung von SSDs nicht aus und ich selbst habe Windows19 pro.

Na klar, werden wir vorher die SSD noch einmal Trimmen ein Image von der SSD machen. - Aber geht das dann auch, dieses Image zurückzuschreiben, da das Volume dann ja kleiner als vorher ist?

Wie gesagt, bei ner HDD hätte ich kein Problem. Aber die interne SSD-Verwaltung ist mir nicht so klar und ich möchte meinem Kumpel natürlich nichts zerschießen. - Und sollten wir dafür ein Tool benötigen: Gibt es so etwas auch kostenfrei, oder müssten wir da was einkaufen?

Und noch ne blöde Frage zum Schluss: Mein Kumpel wird (K.A. warum er so ne große SSD gekauft hat) darauf nichts Weiteres mehr installieren. Und die SSD wird wohl nie auch nur zur Hälfte befüllt werden, weil er noch ne 1 TB HDD für seine Daten hat. Wenn das Ding dann aber wohl bis zu seinem Tod (er wird nicht mehr sehr lange leben; Raucherlunge 4. Stadium, 70 Jahre alt) noch nicht mal halb gefüllt sein wird........ Kann es dann auch "schnuppe" sein, ob ich das einrichte und die SSD bei diesem geringen Füllstand keinen Schaden nimmt?

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
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Andreas42 winnigorny1 „SSD - nachträglich nicht zugeordneten Bereich einrichten“
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Hi!

Auch wenn dir strenggenommen nur eine SSD die Fragen zu 100% beantworten könnte (ich bin zu alt um im letzten Leben eine gewesen zu sein), erlaube ich mir trotzdem den Versuch einer Antwort.

Ich meine das Overprovisionierung eine Sache aus den Anfangszeiten der SSD war. Ich habe das bei meiner ersten SSD auch noch gemacht, aber heute ist das dank entsprechend großer Reservepufferbereiche der SSD und intelligenterer Algorithmen, die beim Beschreiben bei Bedarf die Sektoren ummappen, kein Thema mehr, mit dem sich Otto-Normaluser beschäftigen muss.

Übrigens habe ich bei meiner "Overprovisionierung" einfach einen Teil der SSD nicht partitioniert. Ich hab die Plattenelektronik für so schlau gehalten, dass sie bemerkt, dass da Sektoren sind, die nicht genutzt werden und die dann bei Bedarf nutzt.
 (Im Nachhinein glaube ich, dass ich bei der ersten SSD zu vorsichtig war, das wäre nicht nötig gewesen, zumal die SSD auch nur zu 20% belegt ist. Es ist die Rootpartition meines Xubuntu; Home ist auf eine HD gemappt.)

Ich denke (glaube), dass moderne SSDs auch bisher unbenutzte Sektoren zum Verteilen der Schreibvorgänge nutzen (ummappen beim Schreiben), so dass sie sicherstellen, dass einzelne Sektoren nicht dauerhaft bis zur Zerstörung beschrieben werden.

Ich schaue mal, ob ich dazu was bei heise.de finde...

https://www.heise.de/ct/artikel/SSD-statt-Festplatte-Vorteile-richtige-Auswahl-und-Einrichtung-3240988.html

Da schreiben sie 2016: "Für das sogenannte Overprovisioning reservieren die meisten SSDs rund sieben Prozent der Bruttokapazität."
Ich finde da keinen Hinweis im Text, dass man dass noch aktiv durch entsprechende Partitionierung unterstützen muss. Nur ein Hinweis, dass größere SSD sich evtl. positiv auf die Lebensdauer auswirken, wenn die nicht zu schnell vollläuft: "Wenn es der Geldbeutel hergibt, kaufen Sie lieber eine etwas größere SSD als unbedingt notwendig. Das vermindert nicht nur spätere Engpässe beim Speicherplatz: Mit der Zahl der Flash-Zellen steigt potenziell auch die Lebensdauer, weil der Controller die zu schreibenden Daten besser verteilen kann."

Das war fünf Jahre (2011) früher noch durchaus anders:
https://www.heise.de/ct/hotline/SSD-Reserve-richtig-einrichten-1378504.html

Generell mache ich mir heute keine Gedanken bei der Nutzung und Einrichtung von SSDs mehr: das sind auch nur normale Datenspeicher. Ich packe die in den Rechner rein und partitioniere, formatiere und installiere. Der Unterschied zu meiner letzten HD war: ich packe die in den Rechner rein und partitioniere, formatiere und installiere. OK, hab doch keinen Unterschied gemacht. Zwinkernd
(Ich will heute keine Sonderbehandlung mehr für 08/15-Datenspeicher. Dazu gehören HDs und SSDs. Aus der Zeit sind wir IMHO raus.)

Moderne Betriebssysteme erkennen (AFAIK) ob sie eine SSD nutzen und richten dann beim Partitionieren die Partitionsgrenzen an der Sektorengrenze aus und führen auch Trimmen automatisch im Betrieb durch. Ich hab zumindest keinen Cron-Job dafür mehr eingerichtet.

Zu Imageerstellung, kann ich nichts beitragen, da ich immer neu installiert habe. (Wenn ich schon am Schrauben bin, setze ich auch gleich neu auf. Ich schraube aber nur noch sehr selten...)

Update: der Schlusssatz fehlte noch.

Ich würde alles so lassen wie es ist und nicht nachträglich die Partitionierung der SSD ändern.

Bis dann
Andreas

Mir faellt gerade kein bloeder Spruch ein, der mich ueber alle anderen erhebt.
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