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News: Verbotene Stoffe

Aus für Weichmacher in Elektronik-Produkten

xafford / 11 Antworten / Flachansicht Nickles
DEKRA Elektrogeräte Labor Test, (Foto: DEKRA)

(Originalmitteilung) Vom 22. Juli 2019 an werden bestimmte Phthalat-Weichmacher in Elektronikprodukten verboten. Vier Stoffe dürfen gemäß der jüngsten Anpassung der RoHS-Richtlinie nicht mehr in den meisten Elektro- und Elektronikgeräten verwendet werden, beispielsweise in der Isolierung von Stromkabeln.

Hersteller und Importeure sollten sicherstellen, dass ihre Produkte frei von diesen Weichmachern sind, wenn sie teure Produktrückrufe vermeiden wollen, raten die Experten von DEKRA.

Die RoHS-Richtlinie (RL Nr. 2011/65/EU) enthält eine Reihe von Stoffverboten für Elektro- und Elektronikgeräte. Zu den bereits seit 2005 bestehenden Verboten für Schwermetalle und bromierte Flammschutzmittel kommen jetzt auch Verbote für die Weichmacher DEHP, BBP, DBP und DIBP. Diese Phthalate unterliegen bereits einer Reihe von spezifischen Verboten, beispielsweise Beschränkungen gemäß REACH Anhang XVII für Spielzeug und Babyartikel.

Elektro- und Elektronikgeräte, die die Grenzwerte von 0,1 Prozent (Gewichtsprozent) je homogenem Material überschreiten, sind ab dem 22. Juli 2019 nicht mehr marktfähig. Lediglich für medizinische Geräte und Überwachungs- und Kontrollinstrumente gilt eine verlängerte Übergangsfrist bis zum Jahr 2021.

Hersteller und Importeure sollten daher sicherstellen, dass ihre Produkte diese Stoffe nicht mehr enthalten. Andernfalls können kostenintensive Folgen wie Produktrückrufe eintreten. DEKRA empfiehlt, Maßnahmen wie Lieferantenmanagement und die Analytik von Stichproben im Labor effektiv zu kombinieren. Die Norm EN 50581 enthält eine Reihe von Maßgaben, wie das geschehen kann.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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Olaf19 xafford „Aus für Weichmacher in Elektronik-Produkten“
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Hi Xafford, schön dass du mal wieder da bist.

Eine Frage schießt mir bei der Lektüre dieses Artikels durch den Sinn, bin mir aber nicht sicher, ob es zum Thema gehört oder eine völlig andere Baustelle ist.

Ich habe es nun schon ein paar Mal erlebt, dass Kunststoffprodukte nach langen Jahren irgendwann ihre Konsistenz verändern und merkwürdig klebrig-weich werden. Z.B. habe ich 2002 in einem Baumarkt ein 5m-Metallmaßband in einer Kunststoffumhüllung gekauft. Wenn ich das anfasse, bekomme ich sofort klebrige Finger.

Einer Freundin habe ich einmal geholfen, ein schwarzes Musik-Keyboard zu transportieren, das fühlte sich auch merkwürdig-"suppig" an, fast als wäre das Plastik dabei zu schmelzen. Leider habe ich das zu spät bemerkt, da hatte ich mir bereits mein helles Jacket versaut... ich war in zwei chemischen Reinigungen, die haben die Flecke beide nicht herausbekommen.

Hat das auch etwas mit Weichmachern zu tun, d.h. fangen die evtl. nach einigen Jahren an, sich chemisch selbst zu zersetzen, oder ist das ein ganz anderes Thema?

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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