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winnigorny1 The Wasp „Das sehe ich differnzierter. Es gibt auch in einer arbeitsteiligen Gesellschaft keinen Ertrag ohne Opfer. Unser ...“
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Es gibt auch in einer arbeitsteiligen Gesellschaft keinen Ertrag ohne Opfer. Unser wirtschaftlicher Wohlstand in der Mittelschicht ist seit Jahrhunderten auf Sklaverei in Drittländern aufgebaut und seit Jahrzehnten auf die zunehmende Zerstörung der Umwelt.

Natürlich. - Aber untermauert das nicht die Tatsache, dass alle höher entwickelten Wirtschaqftssysteme dieser Welt - selbst geschichtlich betrachtet - schon immer auf der kapitalistischen Wirtschaftsweise und Besitz an Privateigentum von Produktionmitteln und Land (Immobilien) beruht und beruhte?

Manche Theoretiker behaupten - und ich meine nicht zu Unrecht, dass der Startschuß für den Kapitalismus in dem Augenblick fiel, als im Übergang von der jagenden und sammelnden Gesellschaft zur Agrarkultur ein Mensch einen Zaun um seinen Acker zog.

Und ist Sklaverei - abgesehen davon, dass der "Besitz" oder besser das Eigentum an einem Menschen schlicht pervers und unmenschlich ist, denn keine "Ausbeutung" einer "Ressource" par excellence

Ausbeutung wurde zu einem Kampfbegriff gemacht, ist aber objektiv noch immer gesellschaftliche Realität; zumindest in allen etwas höher entwickelten (Wirtschafts-)Systemen dieser Welt. In wenigen indigenen Bevölkerungen, die noch einigermaßen abgeschnitten vom Rest der entwickelten Welt sind, mag es noch so eine Art Ursozialismus geben, in dem allen alles gehört. - Auf Gedeih oder Verderb beruhend.

Und natürlich ist "Abgeben" auch immer ein "Opfer", das in Zeiten des Überflusses dem Abgebenden nicht schmerzt, in Krisenzeiten schon und allen.

In diesem Punkt kann ich dir leider nicht folgen. Für mich ist und bleibt "Ausbeutung" wirtschaftlich Unterlegener nach wie vor Realität in kapitalistisch organisierten Systemen (und das sind alle Systeme dieser Welt). Mal heftiger, mal milder in der Ausprägung - aber sehr wohl vorhanden.

Ob du das als Kampfbegriff siehst oder nicht, ist daher eher eine philosophische Frage. Und Philosophen haben wir - zumindest in der deutschen Politik auf Regierungsebene mindestens einen zuviel; imho.

Ein geschulter Redner erkennt solche abstrakten Begriffe und weiß, dass sie angreifbar sind.

Ein geschulter Redner ist dem Fall einer, der Demagogie betreibt und per Abstraktion diese Tatsache der Ausbeutung selbst aktiv zum Kampfbegriff degradiert. Und ein wirklich geschulter Diskutant erkennt diesen Angriff und entlarvt ihn!

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
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