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Windows 11 in Blockade gefangen (Microsoft Intune) (geschlossen)

dl7awl / 25 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

ich habe günstig ein "refurbished" Notebook von einem Zweitvermarkter erworben, welcher glaubhaft angibt, ein frisches Win11 installiert (aber wohl nie getestet) zu haben.

Leider lässt es sich nicht in Betrieb nehmen. Beim ersten Hochfahren wurde ich zunächst nach Grundeinstellungen (Sprache, Keyboard usw.) gefragt, außerdem wurde ich dann gezwungen, eine Internetverbindung herzustellen, um überhaupt weiterzukommen. Es gab keine Möglichkeit, das vorerst zu überspringen.

Danach flossen dann offenbar etlich Daten hin und her, und dann war Schluss, siehe Bildschirmfoto:

Von da aus geht es nicht vor und nicht zurück. Auch nach einem Neustart landet man sofort wieder an dieser Stelle. Der gemeldete Fehler (6, 0x80180014) sagte mir nichts, einige Recherchen dazu verweisen auf "Microsoft Intune". Das scheint so ein Schul- bzw. Enterprise-Ding zu sein; als Einzelanwender hatte ich noch nie damit zu tun. Kennt sich damit jemand aus?

So wie ich die Dinge bisher (vage!) verstande habe, ist der Rechner aufgrund seiner früheren Nutzung noch in einem Zustand "gefangen", der für die Betreuung durch einem externen Administrator über das Intune-Portal gedacht ist, z.B. wenn Schüler oder Firmenangestellte nur begrenzte Rechte auf dem Gerät haben sollen. Das Notebook (bzw. der darin abgelegte Produktkey) dürfte also aus seinem Vorleben noch mit einem Microsoft-Konto verknüpft sein. Nur der "Administrator", also der Inhaber des besagten Microsoft-Kontos, könnte den blockierten Zustand bzw. die Bindung zwischen Notebook und Konto aufheben, aber der ist gewiss nicht mehr greifbar.

Wie gesagt, so ungefähr reime ich mir das zusammen, bin mir aber nicht sicher. Ich fürchte, dass auch eine Neuinstallation von Windows wieder in diese Sackgasse führen wird, weil eben das Gerät vom Microsoft-Server wiedererkannt wird. Wäre es anders, könnte die Restriktion ja leicht umgangen werden.

Hat jemand eine Idee, wie ich mich dennoch befreien und Windows normal nutzen kann? Und, dumme Frage: wo genau wird eigentlich der Produktkey im Gerät gespeichert? TPM?

Der Rechner selbst ist an sich in Ordnung; Linux Mint (testweise vom Stick gebootet) läuft darauf einwandfrei.

dl7awl Nachtrag zu: „Windows 11 in Blockade gefangen (Microsoft Intune)“
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Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich würde das Gerät an den Händler zurückgeben. Selbst wenn jemand Dir den Trick nennen könnte, mit dem Du das Ding zum Laufen bringen könntest, ist es nicht hinnehmbar, dass der Händler Dir so einen Mist angedreht hat!

Eben. Und dann soll er so bequem da rauskommen? Verschlossen

An diesem Punkt muss ich mal ein wenig abschweifen und bitte dafür um Verzeihung. Ich weiß, eine Rückabwicklung ist heute das Übliche, aber es ist mittlerweile auch eine Unkultur. Sie verdrängt leider zunehmend aus dem Bewusstsein, dass man als Käufer Anspruch auf Erfüllung des zustandegekommenen Kaufvertrages hat. Der Käufer schuldet den Kaufpreis, der Verkäufer schuldet das, was er im Angebot versprochen hat. Das ist das simple Wesen eines Kaufvertrages, und das sollte der Normalfall sein.

Oft ist eine Rückabwicklung des Kaufs natürlich für beide Seiten das Angenehmste, also einvernehmlich - dann spricht nichts dagegen. Aber als allzu bequemen Ausweg für den Verkäufer, um sich seiner Pflichten aus dem Kaufvertrag zu entledigen, stehe ich dem sehr skeptisch gegenüber. Faktisch eröffnet das Verkäufern die Möglichkeit, im Angebot das Blaue vom Himmel versprechen und sich notfalls durch Rückabwicklung aus der Affäre ziehen zu können.

Früher war z.B. bei Ebay oft von "Spaßbietern" die Rede, also von Leuten, die ein gültiges Höchstgebot abgeben und den Deal am Ende doch nicht wollen. In vergleichbaren Sinne ist Ebay heute voll von "Spaßverkäufern". Ebay als Plattform unterstützt das indirekt, indem es die Rückabwicklung als einzigen "Ausweg" vorsieht und andere Ansprüche des Käufers faktisch negiert.

Okay, zurück zum aktuellen Fall: Eine Rückabwicklung wurde mir angeboten - aber die möchte ich in diesem Fall möglichst nicht, denn wenn das Gerät so funktionieren würde, wie ich nach dem Angebot erwarten durfte, wäre es ein echtes Schnäppchen. Das Ziel, Windows zum Laufen zu bringen, hat für mich deshalb eindeutig Vorrang vor Rückabwicklung. Dabei möchte ich möglichst konstruktiv vorgehen, d.h. nicht nur den Verkäufer in die Pflicht nehmen, sondern auch selbst nach Lösungen suchen. Deshalb habe ich diesen Thread eröffnet.

Wenn du z.B. WIN11-Pro neu installieren würdest würde ja der Key dafür verlangt. (der dürfte bei MS nicht hinterlegt sein) Das Book dabei nicht am Internet anschließen (LAN) Könnte mit vorstellen, dass dann eine Neuinstallation möglich ist.

Den Gedanken hatte ich auch schon, und ich werde das probieren. Allerdings: was gebe ich ein, wenn ich nach einem Key gefragt werde? Ich habe ja keinen. Und ich befürchte auch, falls im Gerät selbst ein Key hinterlegt ist, greift das Installationsprogramm darauf zurück und fragt gar nicht erst. Dann wäre ich vermutlich sofort wieder in der Sackgasse, kaum dass der Rechner Internetkontakt hat. Anyway, ich werde es probieren und dann davon berichten.

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Danke. dl7awl