Fünf Tage nach dem ursprünglich anvisierten Erscheinungstermin, ist das beliebte Desktop Environment GNOME 2 endlich fertig.
Nachdem es noch zu releasekritischen Fehlern im ersten Release Candidate („Fever Pitch“) kam, entschied sich das Team den Release der Finalversion zu verschieben und stattdessen einen weiteren RC („Glad Midsommar“) zu veröffentlichen um noch Zeit für weitere Tests und Bugfixes zur Verfügung zu haben. Dies ging offensichtlich schneller als mancherorts erwartet, und so darf sich die erwartungsvolle GNOME-Gemeinde nun über Version 2.0 ihres Lieblingsdesktops freuen.
GNOME 2.0 setzt auf die Version 2 des Toolkits GTK+ wartet mit einer Vielzahl an Features auf, darunter die verbesserte Darstellung von Fonts (Antialiasing) und Graphiken (Alphablending, neue Icons), Verbesserungen und Geschwindigkeitssteigerung des Dateimanagers Nautilus, sowie erweiterte Möglichkeiten der Tastatursteuerung im Rahmen der Accessibility. Auch die Möglichkeiten der Internationalisierung wurden deutlich erweitert, durchgehender Unicode-Support ermöglicht es verschiedene Sprachen und Zeichensätze innerhalb eines Dokuments zu mischen und bietet auch Unterstützung für bidirektionalen Text. Zudem wurde deutlich an der Performance gearbeitet, womit sich GNOME 2.0 auch auf älteren und langsameren Rechnern gut einsetzen lassen soll.
Trotz all dieser verlockenden Neuerungen sollte man mit dem Umstieg auf die neue Version noch warten oder sie parallel zu GNOME 1.4 betreiben da weder Source- noch Binärkompatibilität zwischen den Beiden gegeben ist. Noch ist nicht viel Software für GNOME 2.0 vorhanden, doch die großen Projekte arbeiten schon an Portierungen ihrer Programme für die neue Plattform, wie z.B. der Webbrowser Galeon, das Bildbearbeitungsprogramm The GIMP, der IRC-Client XChat sowie viele andere.
Zurückhaltendere Naturen warten wohl eher auf Version 2.0.1, den ersten Bugfix Release für GNOME 2.0, oder gar auf Version 2.2 die eine API-Erweiterung sowie neue Features und verbesserte Usability mit sich bringen soll.
Das GNU Network Object Model Environment (GNOME) hat mit der neuen Version einen großen Sprung nach vorne gemacht, und so stehen Benutzern unixartiger Betriebssysteme mit GNOME2 und KDE 3 neben vielen anderen Alternativen, zwei leistungsfähige und moderne Desktopumgebungen zur Verfügung.
http://ftp.gnome.org/pub/GNOME/MIRRORS.html
http://gnome.org/start/2.0/releasenotes.html#introduction
r.vv