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Wirkung von Hintergrundfarben bei Webseiten

Olaf19 / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen.

Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Hintergrunfarbe für meine künftige Homepage. Bilder und Schriften im Vordergrund sollen helle Farben bekommen, deswegen wäre ein kräftiger, dunkler Ton sinnvoll. Ich dachte an eine Art dunkles Weinrot wie z.B. x660000 (40% Rot, 0% Grün, 0% Blau). Diese Farbe wäre sogar noch kompatibel zum 8-Bit-System (256 Farben), wenngleich das heutzutage nicht mehr zwingend erforderlich ist :-)

Nun ist mir aufgefallen, daß dieser Farbton sich, abhängig von äußeren Gegebenheiten, verändert wie ein Chamäleon: Auf einer kleinen Fläche wirkt er (noch) dunkler, auf einer großen Fläche heller (optische Täuschung?). Bei starker Sonneneinstrahlung wirkt der Ton grimmig-rostbraun statt rot. Bei künstlichem Licht tritt dieser Effekt ebenfalls auf, wenn auch weniger; bei diffusem Licht (z.B. bei bedecktem Himmel) ist der Ton gut zu erkennen. Das gleiche gilt für die Monitor-Einstellungen: Wenn ich Helligkeit und Kontrast weit aufdrehe, wirkt der ton "roter"; bei geringer Helligkeit bzw. schwachem Kontrast verfärbt er sich wiederum in Richtung rostbraun.

Was meint ihr, ist diese Farbe ungeeignet für Webseiten? Mit anderen dunklen Farben habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, wenn auch nicht so deutlich.
Die Seite soll ja möglichst bei jedem Betrachter gleich bzw. gleich gut aussehen. Ich unterstelle mal, daß niemand seinen Monitor so unglücklich postiert, daß die Sonne genau draufknallt, aber es gibt eben noch ein paar andere Unwägbarkeiten - siehe oben. Gibt es für Monitore bestimmte Referenzwerte, die besonders geeignet sind, um Farbtöne einigermaßen objektiv zu beurteilen? Momentan habe ich sowohl meinen SONY 17"er hier zuhause als auch meinen Video7-TFT 15"er in der Firma auf Helligkeits- und Kontrastwerte so um 50 - 60 eingestellt - so weit das überhaupt von Fabrikat zu Fabrikat vergleichbar ist.

CU
Olaf19

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Heinz_Malcher Olaf19 „Farbenlehre in Theorie und Praxis“
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Pures Rot (additiv) ist am Monitor mit FF0000 darzustellen.

Das verwechseln viele: Die additiven Grundfarben, die sogenannten Lichtfarben, die also durch Lichtquellen wie den Monitor erzeugt werden sind Rot Grün Blau (RGB) NUR diese Farben können die Rezeptoren deiner Auten wahrnehmen. Diese Rezeptoren sitzen auf der Netzhaut. Siehst du also ein Poster, dann ist das mit CMYK gedruckt. Das heisst mir subtraktiven Farben. Was du als Gelb empfindest wird erst durch die Mischung von Rot und Grün im Auge erzeugt. Das Licht, das auf das Poster trifft, remittiert dann in dein Auge, durchdringt die Hornhaut, trifft auf die Linse, wird gebündelt und fällt auf die Rezeptoren. Dann werden die Informationen an dein Gehirn weitergeleitet, dort entsteht die Farbempfindung, die Farbe Gelb.

Wenn du auf den Monitor schaust, ist das anders, hier wird das Rot gleich von deinem Auge als Rot erkannt, nur die für Rot empfänglichen Rezeptoren werden also angeregt, die anderen sind nicht aktiv.

Es gibt nicht DIE Grundfarben. Man muss zwischen additiver und subtraktiver Farbmischung unterscheiden.

Die additive ist wie erwähnt die Mischung von Lichtfarben, bei der Mischung addiert sich die Lichtquelle, die resultierende Lichtfarbe, auch sekundärfarbe genannt, ist heller, da sich die Lichtpunkte addieren (Zum Beispiel erscheint am Monitor die Mischung von Blau und Gründ zu Cyan heller als die primärfarben Blau und Grün es waren). Bei der additiven Farbmischung sind die Grundfarben Rot Grün Blau.
Bei der Mischung aller Grundfarben erscheint die Farbe weiss, ist keine Grundfarbe vorhanden, ist die Farbwahrnehmung schwarz.


Bei der Subtraktiven Farbmischung werden Körperfarben addiert, das heisst hier sind die Grundfarben Cyan - Yellow - Magenta - Schwarz.
Mischt man zwei dieser Farben, so ist die entstehende sekundärfarbe dunkler als die Primärfarbe, da hier licht subtrahiert (also abgezogen) wird. Die Mischung aller Farben ergibt im Optimalfall ein Schwarz (da es allerdings nie ein sattes schwarz ergibt, hat man im Druck ein vorgefertigtes Schwarz, da es ausserdem zu teuer wäre, immer alle 3 subtraktiven Grundfarben zu mischen).

Beispiele für die verschiedenen Farbmischungen:

Additive Farbmischung wird verwendet bei:

  • Monitor (keine Farbe vorhanden, also Monitor aus = schwarz)
  • Fernseher
  • Dia
  • Projektor

    Subtraktive Farbmischung:
  • Offset Druck (Zeitungen, Poster etc etc)
  • Buchdruck
  • Digitaldruck
    -> schau mal bei Bushaltestellen oder so nach, welche Punkte dort zu sehen sind, das sind immer Gelb, Magenta und Cyan Punkte

    CMYK wird oftmals auch als RGB verwechselt, doch ein Drucker kann ein Magenta von Rot und ein Cyan von Blau unterscheiden. Weil das viele über einen Kamm scheren, taucht verwirrung auf.

    In der Hoffnung, dir geholfen zu haben.
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@Heinz & IRON Olaf19
@Heinz & IRON Heinz_Malcher
Im Rausch der Farben... Olaf19