EIn sehr interessantes und brisantes Thema war gestern von Herrn Jauch im Stern TV angesprochen worden - Deutschenfeindlichkeit, vor allem an den Schulen.
Allerdings viel zu spät, wie ich finde. Und es wird kaum was bringen, außer Gesprächsstoff an den Stammtischen und vielleicht noch mehr Anfeindungen. Denn es werden die Auswirkungen angesprochen und angemahnt, aber mit keinem Wort die Ursachen.
Erstmal ein Paar Beispiele.
Der erste Beispiel ist mein eigener. Als ich vor etwa 12 Jahren nach Deutschland kam, landete ich schnell in einer Hauptschule in einem der Problembezirke. Und schon damals gab es die selben Probleme.
Scheiß deutsche Kartoffel - dieser Spruch viel oft genug auch bei uns, vor allem von Arabern, aber auch die anderen haben mitgemacht. Die Deutschen waren mit etwa 20 Prozent in der Minderheit, wussten, konnten und oft wollten auch nicht etwas entgegen setzen. Womöglich aus Erfahrung oder Frustration, womöglich auch, weil sie kaum Rückhalt durch die Lehrer erhielten.
Ich kam frei von Vorurteilen nach Deutschland, und die armen fünf Nichtmigranten in der ersten Reihe taten mir schon leid. Allerdings fand ich die Gesamtsituation erschreckend. Nur die wenigsten Lehrer strengten sind an, offensichtlich auch in Eigenregie, denn die meisten Kollegen interessierte nur die monatliche Überweisung, und die Unterstützung durch die Leitung oder gar höhere Strukturen gab es auch kaum.
Auch waren die Versuche der Lehrer oft daneben und etwas ungleichmäßig ausgerichtet. Klar, es ist einfacher, gegen die russischen Mädels vorzugehen, die "immer auf Russisch labern" (OT Lehrerin), als gegen die türkischen Jungs, die gleichzeitig das halbe Klassenzimmer zerlegen.
Ich hatte jedenfalls auch die Schnauze voll und äußerte mich auch deutlich, was mir (Außenseiter, Gymnasiast, Streber etc.) zwar ne Menge Respekt bei den Migrantenkindern einbrachte aber auch nichts verbesserte.
Dafür öffneten sich mir immer mehr und mehr die Augen auf die Gesellschaft, die Probleme mit den Migranten hat, aber zu ignorant ist, um diese zu erkennen, und zu feige um dies zuzugeben.
Wie man sich fühlt, wenn man als Gymnasiast in eine der schlechtesten Schulen der Stadt gesteckt wird "um erstmal die Sprache zu lernen", steht auf einem ganz anderen Blatt. Sprache lernen? Von wem? Von den Türken und Arabern, die selbst gerade so die Zeugnisse kriegen? Von den fünf wohl doofsten Deutschen des Stadtteils, die noch mal auf die IGS kamen? Durch den darauf angepassten Unterricht, dass ja keiner sitzen bleibt?
Und da käme ich auch schon zu weiteren Beispielen, die insgesamt das Bild der Schulen verdeutlichen.
Eine bekannte Grundschullehrerin muss gleich auf zwei Fronten kämpfen: mit den Schülern und mit den Lehrern bzw. der Schulleitung. Die Schüler machen was sie wollen (also nix), beschimpfen und bedrohen schon mal ("ich stech dich ab" ist also schon in der Grundschule salonfähig).
Die Versuche, die Kinder durch bessere Betreuung irgendwie zu motivieren, scheitern meist an fehlender Unterstützung seitens Kollegen oder der Leitung. Man wird doch als Spinner abgestempelt, wenn man die Ghetto-Kind nach oben bringen oder zumindest nicht fallen lassen will. Dafür gibt es mit der letzteren Stress, wenn man mal (zurecht!) schlechte Noten vergibt oder mal eine Tadel ausspricht! Da hagelt es Kritik aus allen Richtungen, denn die kleinen Bastarde sollen schnell und reibungslos durchgewunken werden, und weh, es gibt die schlechte Statistik!
Gleiches hört man aus allen Ecken. Am nächsten ist mir natürlich unser Stadtteil. Da gibt es zwei Grundschulen, eine große alte und eine kleinere neue und moderne. Letztere steht räumlich in der "Russen-Ecke". Kein Ghetto, Neubauwohnungen auf hohem Mietniveau und Reihenhäuser sorgen schon dafür, dass es dort kaum Harz-Vierer wohnen.
Dennoch stehen zwei Sachen fest.
1.) Migrantenkinder werden oft an die große Schule verwiesen, die Zahl der Deutschen wird an der besseren kleinen Schule künstlich hoch gehalten, nicht nur höher, als der Anteil in der Gegend(entgegen der vorgeschobenen räumlichen Verteilungsquote), sondern auch höher, als in der großen Schule (entgegen der Beteuerungen, keine "Ausländerschulen" zu bilden).
2.) Migrantenkinder kriegen per default schlechtere Empfehlungen bei gleichen Noten. Bei gleichen Zeugnissen werden die deutschen Kinder auf Gymnasium geschickt, die russischen oder polnischen auf die Realschule, und aus der Realschule wird dann die Hauptschule Erklärungen gibt es keine, Änderungen nur mit reichlich Druck und Ärger nötig. Die Schulen haben genügend Spielraum und kaum Erklärungsnöte. Und wenn, dann wird auch schon mal gesagt: "Die kommen doch aus Migrantenfamilien, die müssen doch schlechter sein schon wegen des Sprachumfeldes".
Es ist denen wohl auch egal, dass die Eltern nicht doof sind und Vergleiche ausstellen.
Die oben erwähnte Lehrerin gewährt aber Einblicke in das System. Sie hat z.B. Ärber bekommen, weil ihre Kinder zu gut sind. Nachdem sie freiwillig und aus eigener Kraft im Zusammenarbeit mit Eltern ein Programm zur Motivation und Verbesserung aufgestellt hat und ihre Schüler plötzlich viel besser in dem betreffendem Fach (und gar fachübergreifend) wurden, müssten viel mehr Empfehlungen für die Realschule ausgesprochen werden. Doch die Schule bekommt Empfehlungsquoten, auch für die Hauptschule. Und die Schulleitung macht nur Druck (bzw. reicht ihn weiter nach unten durch), weil die Kinder plötzlich zu gut sind.
Nach 12 Jahren deutscher Realität kann man mir nichts vormachen. Mit Migrationshintergrund muss man immer alles doppelt beweisen: Dass man etwas kann, und dass man nicht schlechter ist, als der Deutsche mit gleichen Noten/Zeugnissen/Abschlüssen. Man wird per default in die untere Schubladen geschoben.
Dass dies gerade bei der "Dritten Generation" die Aggressionen erzeugt, ist dann nur noch logisch. Dass die Türken da die Vorreiter sind, ist auch klar, die sind am längsten in Deutschland und immer noch nicht angekommen Die Gastarbeiter-Generation wurde gar nicht als ein Teil der Gesellschaft betrachtet, die Kinder wurden ignoriert, die wenigsten kämpften sich durch und jetzt sind wir schon bei den Enkelkindern, die aus der Stagnation ihrer Eltern nicht gerade glücklich werden.
Dass diese Aggressionen sich sehr gut durch "islamistische Tendenzen" ausdrücken, verschärft die Lage, aber das ist keineswegs die Hauptursache.
Ihr habt es verkackt, eine Menge Menschen durch ein Selbstwertgefühl in die Gesellschaft zu integrieren und nun werten sie sich selbst auf, indem sie euch abwerten. Gratuliere!
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Ja, die Deutschenfeindlichkeit (Deutsche untereinander) fällt mir fast täglich ins Auge. Ob im Supermarkt, an Haltestellen, oder gar in der Bahn. Es vergeht eigentlich nie ein Tag, an dem ich nicht Deutsche im Zwist mit Deutschen erlebe ;)
An unserer Schule, eine integrierte Gesamtschule, wo vermutlich ein etwas grösserer Schwerpunkt auf Sozialkompetenz gelegt wird, als an anderen Schulen, erlebe ich die Art von Anfeindungen weder in die eine, noch in die andere Richtung.
mfg :)
Ja klar, Estwas Stress hält eh in Form, und die IGS kann wirklich sehr gut funktionieren.
Aber weh, man stört das Gleichgewicht, z.B. indem man eine HS schließt und die gesamte Meute einer IGS anschließt. Ist auch ein Beispiel aus dem Leben.
Nun ja, in alle Länder, die ich bisher bereist habe, konnte ich beobachten, wie sich die dortigen Einheimischen auch mal in die Haare bekommen haben. Das ist nun bestimmt kein besonderes deutsches Phänomen.
Die Streithammel, sind ebenso wie die Doofen und die Intelligenten weltweit so ziemlich gleichmäßig verteilt!
Wobei es natürlich auch stimmt, dass die Hektik, die Schnelllebigkeit der Zeit, welche in D besonders stark ausgeprägt sind, der Ruhe, Besonnenheit und Ausgeglichenheit der Bevölkerung nicht unbedingt dienlich sind.
In Ländern, wo die "Zeit langsamer fließt", sind die Menschen auch nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen und das hat dann natürlich auch immer starken Einfluss auf das Miteinander!
Besonders rauhe Alltagssitten herrschen natürlich immer auch in armen Ländern, wo das täglich Leben immer ein Kampf ums Überleben ist. Da zählt dann ein Menschenleben auch mal schnell nichts.
Im Übrigen muss ich immer wieder daraufhinweisen, es muss Niemand nach Deutschland kommen, wenn hier alles so Sche.. ist.
Meine letzte Reise führte mich in die VAE(UAE), Dubai, Abu Dhabi usw. Dort wird offiziell entweder Englisch oder Arabisch gesprochen und wer sich nicht an die Sitten und Gesetze des Landes hält, fliegt raus. Einwanderung ist nicht, es gibt nur befristete Aufenthaltsgenehmigungen für Leute die entweder viel Geld haben oder eine Arbeit nachweisen können. Familienangehörige dürfen nur dann nachziehen, wenn der "Ernährer" mindestens 1600 € Nettoeinkommen verdient.
Für fast sämtliche Inder und Pakistani, die dort bei > 40° C auf den Baustellen und sonstwo für ca. 300 € im Monat schuften, ist nichts mit Familien Nachzug. Ist die Arbeit weg, hat er gefälligst das Land zu verlassen. Einmal im Jahr bezahlt der Arbeitgeber diese Menschen einen Heimflug für wenige Tage unbezahlten Urlaub.
Hi, Trilli--
ich kann alles was du hier erörtert hast, nur bestätigen......
Meine Jungs hatten am Anfang in Deutschland die selben Probleme, Abschub auf eine Hauptschule...
-- Sie konnten jedoch (durch harte Arbeit) beweisen, dass sie besser waren...
Beide haben es geschafft ein höheres Studium zu absolvieren... Allerdings das wichtigste.. Die Beherrschung der deutschen Sprache !...
Die Deutschen (Wir) sollten mal darüber nachdenken, wieso es "Das" überhaupt gibt:
- Es ist meiner Meinung nach, Hass geboren aus Neid....
- Die ewig, sich für "besser" haltenden Deutschn, die es allen zeigen und schon immer, oft gezeigt haben...
- Mann sollte alles aus dem Gesichtspunkt der Geschichte sehen...
-- Die Deutschen wurden schon seit langer Zeit, von den Nachbarn beneidet und gehasst, für Ihre Erfolge, ihre Quallitäten...
Was können die Deutschen tun, damit dieser Hass nur in Anerkennung umschlägt...
-- Den Hochmut in Demut wandeln, gegeüber anderen Nationen, Völkern, gegenüber anderen Menschen, auch wenn im inneren das Teufelchen der Hochmut schlummert..
Glaugt mir bitte, ich habe meine Nase schon oft in den Sand gesteckt, weil ich ein Deutscher bin und habe trotzem den Respekt der "Anderen" dafür gespürt..
Hass geboren aus Neid....
genau da steckt auch die Ursache für den Judenhass im dritten Reich. Die Deutschen beneideten die Juden - für die Leichtigkeit und Frohmut mit der sie durchs Leben gingen, für den Erfolg als Geschäftsleute und auch für ihren Humor. Der Jude kam dem Kuden schneller entgegen (er konnte handeln) während der deutsche Händler nicht so flexibel war und nur auf den höchstmöglichen Profit aus war. Klar wo der Kunde gekauft hat. Auch klar wer vor Neid grün wurde und die Demokratie an die Nazis verkaufte.
Es hat sich leider auch nicht viel geändert - wir sind schnell dabei die Fehler bei anderen zu suchen.
In nahezu allen Ländern funktioniert die Reißverschluß-Methode im Straßenverkehr - bei den Deutschen nicht weil jeder der erste sein will.
Da kannst Du sicher ein gewisses Mass Recht haben. Ob das der einzige Grund dafür war, dass "ein ganzes Land" , "beinahe die ganze Bevölkerung Deutschlands", zur Zeit der Nazis dem Judenhass, fröhnte, darauf kenne ich leider keine plausible Antwort..
Vermutungen, dass die Juden die Welt über Ihre Macht über die Banken beherschen, stehen im Raum.... Vermutungen...
Die Deutschen müssen endlich mal lernen, über sich selbst herzhaft zu lachen und sich selbst nicht immer so bierernst zu nehmen. Wie's geht zeigen die Engländer.
hallo Frise,
die Deutschen haben es, aus meiner Sicht gelernt, "über sich selbst zu lachen"..
- Vermutlich, in gewissem Sinne übertrieben.. Ich kenne da einen Spruch der besagt:
-- "Die Deutschen Scheissen sich immer ins eigenen Nest".. Und diesen Spruch habe ich nicht in Deutschland, von Deutschen vernommen...
Währen alle Nationen dieser Welt so mit "Selbsterkenntniss" gesegnet, wie die Deutschen, -- die Welt währe ein ganzes Stück besser--
Denkt mal selber über Beispiele nach...
Irgendwie mag ich das nicht so recht glauben. Bedenkt man, dass sich die (deutschen) Leute das Leben untereinander oft nur unnötig schwermachen, fragt man sich schon, wo man eigentlich lebt.
Anstatt einen triftigen Grund pro einer Sache zu sehen, findet der Deutsche lieber einhundert dagegen. Der Deutsche ist aus meiner Sicht ein ewiger Bedenkenträger. Soll heißen, dass er sich oft selbst im Weg steht.
Hinsichtlich einer (bewusst?) verschlafenen Integrationspolitik braucht man wohl nix mehr zu sagen. Das Kind ertrinkt bereits im Brunnen...
Es hängt davon ab, auf welcher Eb(e)ne man sich umsieht.
Es hat wohl nie ein anderes Volk so was schlimmes getan als die Deutschen, den Holokaust, aber es hat auch in der Weltgeschichte noch nie so viel Bemühungen zur Wiedergutmachung gegeben, wie von den Deutachen wegen des Holokaust und den Folgen des 2. Weltkrieges..
Ich will gar nicht anfangen aufzuzählen, was auch andere Völker im Laufe der Jahrhunderte vebrochen haben ohne die geringste Wiedergutmachug geleistet zu haben, um nur eines zu nennen, den Kolonialismus.
Wolfgang
Nicht wirklich falsch, aber es wurde auch nie zuvor ein Staat von der internationalen Staatengemeinschaft wegen der begangenen Verbrechen misstrauischer beobachtet als Deutschland...
"Uns" blieb auch fast gar nichts anderes übrig als im besonderen Maße hinzuzulernen.
Gruß
Shrek3
Hallo
Das entspricht wohl so ziemlich meiner Meinung, das erst die Ausländer in eine Ecke gechoben werden und zwar von Anfang an, so daß diese ständig gegen Wände rennen.
Und dank föderativem Schulsystem und der fehlenden Möglichkeit, länger (wenigstens bis Klasse 8) gemeinsam zu lernen, sowie das besagte Aufteilen auf bestimmte Schulen verschärft das Problem noch.
Kann ja auch nicht sein, das ein Türke, ein Russe und ein Bankersöhnchen in eine Schule und Klasse gehen, zum Schluß müssen die miteinander und über ihre Probleme reden.
Und genau dieselben, die für diese Zustände verantwortlich sind, stellen sich jetzt wieder hin und verlangen Integrationsnachweise in Form von Deutschkursen usw.
Und warum solche Sendungen wie andere, die kritisch sind, zu solchen Zeiten gesendet werden, ist doch auch klar, man kann den Soap-verwöhnten TV-Seher nicht mit Anspruch belasten, der womöglich noch zum Nachdenken anregt!
Dass dies gerade bei der "Dritten Generation" die Aggressionen erzeugt, ist dann nur noch logisch. Dass die Türken da die Vorreiter sind, ist auch klar, die sind am längsten in Deutschland und immer noch nicht angekommen Die Gastarbeiter-Generation wurde gar nicht als ein Teil der Gesellschaft betrachtet, die Kinder wurden ignoriert, die wenigsten kämpften sich durch und jetzt sind wir schon bei den Enkelkindern, die aus der Stagnation ihrer Eltern nicht gerade glücklich werden.
Besser kann ich´s auch nicht sagen, hättest mal Herrn Sarrazin besuchen sollen;-)
fakiauso
Die erste Generation wurde nur als vorübergehende Erscheinung wahrgenommen - fremdartig und maximal geduldet, weil Deutschland damals mehr offene Stellen als Arbeitssuchende hatte.
Wer nicht gerade von Berufs wegen mit ihnen zu tun hatte, vermied es, durch Offenheit und warmer Gastfreundlichkeit ihnen das Gefühl zu geben, dass auch diese hier heimisch werden und das Gefühl bekommen könnten, hier anzukommen.
Dafür war der Kleinbürger zu piefig, ängstlich und zu unsicher im Umgang mit anderen Kulturen.
Aus Sicht eines heutigen Türken eine stoffelige Kartoffel eben...
Speziell damals gingen die Türken selber davon aus, für ein paar Jahre hier genug Geld zu verdienen, um sich damit in Anatolien eine neue Existenz aufzubauen. Entsprechend sparsam lebten sie und durchsuchten Sperrmüll nach Verwertbarem, was sich auch in ihrer gebrauchten Kleidung äußerte.
Dieses ärmlich-schmuddelige Erscheinungsbild alleine reichte damals schon aus, um bei meiner sauberen Mutter "unreine" Gefühle auszulösen, Türken als "schmutzig" zu empfinden.
Es war die Zeit, in der z.B. auch 4 Türken gegen kleines Geld in einem Bauwagen schliefen - das meiste Geld nach Hause überwiesen wurde und sie jedes Jahr mit einem vollbepackten Ford Transit in ihre Heimat zurückfuhren und ihre Angehörigen mit allem Möglichen versorgten.
Und es war auch die Zeit, in der ich jede Woche in den 60er und 70er-Jahren in der WAZ Anzeigen las, in denen stand:
Wir riefen Arbeitskräfte, es kamen Menschen.
Gruß
Shrek3
Dieses ärmlich-schmuddelige Erscheinungsbild alleine reichte damals schon aus, um bei meiner sauberen Mutter "unreine" Gefühle auszulösen, Türken als "schmutzig" zu empfinden
Hallo, solch einen Stuss habe ich schon lange nicht mehr gelesen.WIR SIND SCHULD.
Was denn noch.? ? ?
Nun mach mal die Deutschen nicht für alles verantwortlich.
Ich hatte in den 60/70 Jahren mit sehr vielen, unterschiedlichen "Gastarbeitern" zu tun.
Diese kamen aus Italien, Spanien, Marokko, Jugoslawien und der Türkei.
Jede dieser Nationen hatte Ihre Eigenart, aber Probleme gab es damals schon überwiegend mit "den" Türken.
Nur "diese" Türken gibt es nicht, es waren überwiegend Türken Ost-Anatolien - für uns kamen die damals direkt aus dem Mittelalter.
Es gab zu allen Nationen mehr oder weniger gute Beziehungen aber nicht zu diesen Türken. Die haben sich damals schon komplett abgeschottet.
Unser Lebensstiel war für diese Leute das reinste "Teufelswerk"!
Das es auch andere Türken gab, habe ich dann bei einer Reise nach Istanbul (1972) selbst erfahren.
Die Türken in Istanbul unterschieden sich, in ihrer Art, damals kaum von "normalen" Mitteleuropäern.
Mittlerweile hat sich das Bild der Türken, hier in Deutschland, aber schon wesentlich verbessert.
Was an den Problempunkten der Großstädte leider nicht viel ändert.
Tu ich ja auch gar nicht, sondern möchte darauf hinweisen, dass wir unseren Teil dazu beigetragen haben, dass die Nachkommen dieser Volksgruppe mit dem Eindruck aufwuchsen, es hier schwerer zu haben.
So etwas kann in blinder Wut enden.
Ein interessantes Interview zum gegenwärtigen Problem:
http://www.tagesschau.de/inland/islamismus100.html
Gruß
Shrek3
Ich sage das noch einmal, alle Versuche mit der ersten Generation, also in den frühen 60er Jahren, näher in Kontakt zu treten -außerhalb der Arbeit, wozu auch Feste innerhalb der Firmen gehörten- sind gescheitert.
Diese Leute wollten mit uns nicht, Versuche unsererseits und auch der Firmenleitungen, wurden ignoriert und abgelehnt.
Wenn man damals gefragt hat, was willst du den hier überhaupt, wurde geantwortet: "Viel Geld machen, dann zurück."
Viele Gastarbeiter hatten damals diese Einstellung, aber die anderen haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten in unser Leben integriert.
Die "Türken" wollten das damals nicht, ich habe zumindest keinen kennengelernt.
Wenn jemand also partout nicht will, dann wollen die anderen natürlich irgendwann auch nicht mehr.
Damals wurde in den Firmen noch Bier getrunken (in Maßen) und natürlich Schweinefleisch gegessen.
Moslemische Marokkaner und Jugoslawen haben mit uns gegessen, die Türken haben sich abseits versammelt.
Die Probleme die es daher heute gibt, gehen also zum Großteil auf das Verhalten dieser ersten Generation zurück.
Ich bin vor allem in den 70er Jahren türkischen Arbeitern begegnet - den älteren, eingefahrenen Anatoliern und jungen Türken.
Mit den jungen Türken hatte ich eigentlich nie Probleme, während die Alten vor allem in ihrer Welt lebten und schwer zugänglich waren.
(Von daher bin ich eher erstaunt, dass du jahrzehntelang hierzulande keinem "europäischeren" Türken begegnet bist und diese erst in Istambul kennenlerntest.)
Mir sind in Gesprächen mit jungen Türken recht viele begegnet, die sich nirgendwo so recht zugehörig fühlen - auf der einen Seite die eigene traditionell denkende Familie sowie ihr Gefühl der Heimatlosigkeit, wenn sie zu Besuch bei ihrer Verwandtschaft in der Türkei waren.
Auf der anderen Seite ihre Schwierigkeiten, in der deutschen Welt anzukommen, von uns und der Arbeitswelt angenommen und akzeptiert zu werden. Auch wir waren ihnen gegenüber nicht integrationsfähig genug. Sie hätten beinahe schon "bessere Deutsche" sein müssen, um unsere Kluft der Vorbehalte vergessen machen zu können.
Mich wundert es nicht, dass dieser Nährboden der Entwurzelung und Orientierungslosigkeit bei gleichzeitiger Skepsis unsererseits bei einem Teil von ihnen in Wut und Hass umschlägt (vorzugsweise bei den chancenlosesten von ihnen) und ich glaube auch nicht, dass ein Teil von uns Deutschen anders reagieren würde, würde ihnen gleiches widerfahren.
Es ist vor allem ein soziologisches und menschliches Problem, weniger ein islamisches, wobei die kulturelle Ausgangslage allerdings für eine besonders lange Reise bis zur "Ankunft" sorgt - wobei ich unter "Ankunft" auch das Schmelzen unserer Vorbehalte gegenüber angekommenen Türken meine.
Was mir in diesen ganzen Integrations-Diskussionen auffällt, das ist eben die beschränkte Sicht auf die Dinge, da sie sich nur mit den negativen Auswirkungen befasst, nicht aber auch danach fragt, wie so etwas überhaupt erst so weit kommen konnte und was außer der simplen Parole nach höherer Integrationsbereitschaft getan werden könne.
Gruß
Shrek3
Istanbul (richtig) war, wie man lesen konnte, 1972. ;-)
Sorry, 1972 erklärt natürlich einiges. ;-)
Ich war 1975 dort und baff, wie viele Türken auf mich zugingen (nachdem sie erkannten, dass ich Deutscher bin) und mir im gebrochenen Deutsch erzählten, dass sie ehemals in Deutschland gearbeitet hatten - besonders viele in Köln bei den Ford-Werken.
War das bei dir auch so?
Gruß
Shrek3
Bitte? Ich mache da seit Jahren Urlaub, schrieb ich aber auch schon mehrmals.
Ich fühle mich da sehr wohl, es ist wie Urlaub bei FREUNDEN.
Und diese "Freunde" haben für unsere Probleme teilweise Verständnis, nur nicht das wir diese "Probleme" mit "Samthandschuhen" anfassen.
besonders viele in Köln bei den Ford-Werken.
Dazu könnte ich sogar Storys schreiben. :-) (mache ich aber nicht)
Unser Lebensstiel war für diese Leute das reinste "Teufelswerk"!
Du meinst damit sicher die türkische Minderheit der Kurden..
- Genau diese sind vermutlich " Der Stein am Fus" der Türkei, dass Ihr der Zugang zur EU so schwer gemacht wird..
Diese Kurden, sind zu tausenden nach D. gekommen und nutzen unsere Demoktarie, DEMO-Freiheit aus um, hier in Deutschland, gegen die Türkei zu demonstrieren. Nicht genug, dass viele derer hier in D. Sozialhilfeenpfänger sind, wird auch noch unsere Polizei mit deren Problemen belastet. Grundsätzlich sind Ihre Probleme verständlich, aus meiner Sicht aber nicht akzeptabel...
- Währe vergleichbar mit dem Fall, alle meine Landsleute würden in D. auf die Strasse gehen und randalieren, weil Sie nach dem 2. Weltkrieg, in Ro. total einteignet und entrchtet wurden und auch nach 1990 gibt es keine Hoffnung von diesem (armen, bedauernswerten) Staat entschädigt zu werden....
Meine Landsleute frönen meines Wissens, nicht mal den Forderungen der Landsmannschaften der Vertriebenen, Oberschlesier, aus Pommern und anderen deutschen, verlorenen Ostgebieten.
Mit der Realität abfinden, das ist die Losung...
Fragt man sich, wieso der ach so "Allmächtige" dies Teufelswerk zugelassen hat und immer noch zuläßt. Ist der Allmächtige vielleicht doch nicht so allmächtig?
Ist aber vermutlich eine eher philosophische Frage, die hier nix verloren hat.
mfg :)
Diese Frage stellt sich diesen "hoch religiösen" Menschen erst gar nicht.
Wir waren und wir sind für diese Moslems "ungläubige", obwohl der Islam, das Christenten- und das Judentum den gleichen Ursprung haben.
Und für Ungläubige, die sich auch nicht bekehren lassen, hat der Islam nur eine Alternative.
Frei nach dem Motteo: "Willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein".
Gut, nach diesem Motto haben auch schon die Kreuzritter gelebt. :-)