Erstma eins vorweg, wer folgendes nicht verträgt: NICHT WEITERLESEN!
Also seit letzten Dienstag hat sich mittlerweile ja richtig was getan. Die ganze westliche und große Teile der restlichen Welt trauert. Was ich bei Politikern (die müssen das tun) und Angehörigen/Verwandten/Bekannten der Opfer noch verstehen kann, find ich bei der restlichen Welt übertrieben, ja beinahe heuchlerisch. Schock, Entsetzen, Beileid, wären da eher die verständlicheren Gefühle (ich will hier niemanden vorschreiben, was er zu fühlen hat), welche auch ich empfunden hab. Fahnen auf Halbmast find ich richtig und gut (um auch den Zusammenhalt zu zeigen). Aber täglich sterben hunderte in der 3. und 4. Welt, weil sie einfach nix zu essen kriegen, als Japan a-bombardiert wurde - wer trauerte (außer Japan)?, als die Franzosen mit den Algeriern ein Massaker verrichtet hatten - wer trauert (außer die Algerier)?, als die Deutschen unter Hitler tausende Juden aus hirnverbranntem Grund vernichteten - wer trauerte (außer der Jüdischen Gemeinschaft)? - als die Russen unter Stalin tausende von Menschen in Arbeitslagern töteten - wer trauerte (außer die Betroffenen)?, als in Vietnam tausende von Vietnamesen von den Amerikanern abgeschlachtet wurden - wer trauert (außer den Vietnamesen)? - Niemand, denn dem Rest der Welt war es egal. Und jetzt wo Amerika einmal getroffen wurde, wird auf einmal Welt-Trauer verhängt. Jetzt - trauere ich nicht. Wie viele von uns haben insgeheim im ersten Moment des Anschlages Gedacht "endlich triffts mal die richtigen", um ehrlich zu sein, für den ersten Moment habe ich Gedacht, endlich ist Amerika von seinem hohen Roß runter... aber drei Tage später saß es schon wieder oben drauf - Na Danke! Bundeskanzler Schröder titulierte den Anschlag als "einen Angriff auf die zivilisierte Welt", aber wenn ich jetzt von Vergeltung und Rache, großangelgten Militäraktion und blinde Moslem-Verfolgung höre - zweifle ich sehr stark daran, daß wir eine zivilisierte Welt sind. Wir sind kein Deut besser als die Terrorgruppen im Nahen Osten - Auge um Auge, Zahn um Zahn - na Gute Nacht.
Was ich außerdem noch aufs schärfste Verurteile ist die übertriebene und teilweise reißerische Berichterstattung. Irgendwann stumpft man ab, beim nächsten Mal "och, das hatten wir doch schon", beim dritten Mal "is doch eh nix neues mehr", hinzu kommt noch die Verteilung von vagen Aussagen und Falschinformation, die nur Panik und Angst unter der Bevölkerung verbreitet. Wozu? Wenns nen Dritten Weltkrieg gibt, können wir sowieso nix dran ändern, aber es wird keinen geben, weil der Feind keine Armee hat, es wird (aller Wahrscheinlichkeit nach) in verschiedenen westlichen Großstädten zu vermehrten Terroraktivitäten kommen, die allein schon aus Tatsache heraus bald verstummen, weil den Tätern langsam die Leute "wegsterben". Nix mit Dritter Weltkrieg. Und als positiven Nebeneffekt der ganzen Sache, noch nie war sich die Welt derartig einig: Osama bin Laden muß sterben (egal ob er es war oder nicht...), was ist wenn er tot ist? Weltfrieden? Star Trek?
Also ich sehe der nahen Zukunft gelassen und neugierig zugleich entgegen. Und nen Dritten Weltkrieg wirds im 21. Jahrhundert sowieso geben, aber jetzt ist noch nicht die Zeit (vielleicht 2014, oder 2039 ... abwarten).
MfG \'dernichtwissenwaserfüreindämlichesattributvorseinennamensetzensollte\' Wolfhound
P.S.: Der ganze (zugegebenerweise) etwas sehr lange Text spiegelt nur meine Gedanken und meine Meinungen wieder, wer es nicht verträgt, wurde gewarnt. Zudem sympathisiere icht AUF KEINEN FALL mit den Terroristen und tolleriere diese Anschlager in keinster Weise.
so, und nu antwortet (sachlich bitte)
Off Topic 20.363 Themen, 226.063 Beiträge
wenigstens mal einer, der sich getraut die klappe aufzumachen und zu sagen was sache ist. könnte ich selber nicht besser ausdrücken.
nun, ich hätte vielleicht noch folgendes beispiel reingenommen:
als in amerika die indianer abgeschlachtet wurden - wer trauerte?