Lohnt es überhaupt noch SCSI Platten mit 10000 U/Min und mehr
einzubauen.Welche Vor und Nachteile haben die Platten in der heutigen Zeit mal abgesehen vom Preis.
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Lohnt es überhaupt noch SCSI Platten mit 10000 U/Min und mehr
einzubauen.Welche Vor und Nachteile haben die Platten in der heutigen Zeit mal abgesehen vom Preis.
Schau mal auf dem SCSI-Brett die Postings unter der Frage "Was ist bei SCSI anders?" an. Da sind schon ein paar Sachen aufgeführt.
Hinzuzufügen wäre noch das sich die unterschiedlichen Geräte am Bus gegenseitig nicht so sehr behindern wie bei IDE. Bei IDE kann immer nur ein Gerät eines Kanals Daten übertragen, das andere Gerät hat dann Sendepause. Die Transferraten der Einzelgeräte addieren sich bei IDE nicht, wohl aber bei SCSI.
Bei SCSI ist ein Buffer Underrun beim Brennen fast nicht möglich, selbst wenn nebenbei noch ein Virenscanner läuft. Burn Proof oder sonstige "Geh-Hilfen" sind nicht nötig. SCSI ist eigentlich das Beste Burn Proof, weil es den Buffer Underrun in der Regel verhindert. Das richtige Burn Proof verhindert den Buffer Underrun nicht, es erspart nur den sonst verschrotteten Rohling.
Eine SCSI-Platte mit 10000 Umdrehungen ist im Alltagsbetrieb (zufälliger Zugriff) immer noch deutlich schneller als eine IDE-Platte. Aktuelle Betriebsysteme lesen praktisch nie Dauertransferrate. Selbst bei der Videobearbeitung wird "häppchenweise" gelesen und geschrieben, mit entsprechenden Zugriffen zwischendurch.
Fast alle SCSI-Platten beherrschen Tagged Command Queuing, auf deutsch Warteschlangenverarbeitung mit Kennung. Das heißt, die SCSI-Platte kann die anstehenden E/A-Prozesse in einer anderen Reihenfolge ausführen als sie vom Rechner angefordert werden. Nämlich so, das möglichst wenig Zugriffszeiten anfallen. Eine IDE-Platte kann sich zwar auch mehrere E/A-Prozesse merken, kann aber nicht umordnen und braucht für die Abarbeitung der gleichen Befehlsfolge deutlich länger als eine SCSI-Platte. E/A-Prozesse mit Kennung darf die SCSI-Platte allerdings nicht umordnen, z.B. die Daten beim CD-Brennen. Hier ist die Datenfolge fest vorgegeben. Alle anderen (einfachen) E/A-Prozesse kann sie beliebig umordnen.
Man kann bei SCSI unter Beachtung einiger Einschränkungen unterschiedlich schnelle Geräte ohne Geschwindigkeitseinbußen betreiben, es ist also auf- und abwärtskompatibel. Bei IDE gibt das langsamste Gerät eines Kanals das Tempo vor. Betreibt man an einem UDMA-100-Kanal eine UDMA-100-Platte und eine alte PIO-Mode-Platte, wird der gesamte Kanal nur im PIO-Mode betrieben.
SCSI ist uneingeschränkt zukunftstauglich, bei IDE siehts diesbezüglich schlecht aus. Maxtor hat jetzt UDMA-133 rausgebracht, das ist allerdings nicht der "richtige" IDE-Standard, sondern ein Hersteller-Alleingang. Der "offizielle" IDE-Nachfolger ist das serielle IDE, alte IDE-Geräte sind dann nur noch per Adapter nutzbar. Wenn die IDE-Nutzer nicht aufpassen haben sie auf dem Gebiet der IDE-Platten vielleicht bald dasselbe Durcheinander wie jetzt schon bei Prozessoren.