Naja, das sind schon zwei völlig verschiedene Paar Schuhe...
In der Klangqualität ist eine MiniDisk verdammt nah dran an der CD - ich zumindest höre keine Unterschiede mehr. Bei MP3s ist eine so hohe Qualität auch möglich, ist alles eine Frage der Bandbreite. Dafür sind 128 kB/sec. die absolute Untergrenze; damit erreichst Du allerdings auch eine Kompressionsrate von ca. 11:1, d.h. wenn Du auf einer Standard-Audio-CD ca. 20 Titel unterbringst, schaffst Du 220 Titel mit dem MP3-Format.
Eine MiniDisk hat - genau wie gängige Audio-Rohlinge - 74 oder 80 Minuten Spielzeit, in mono jeweils das Doppelte. Aktuelle Geräte haben außerdem einen "Longplay-Modus", der die Speicherkapazität verdoppelt, Beispiel hier: klick.
Was mich an meinem MiniDisk-Recorder nervt, ist seine Langsamkeit. Wann immer Du etwas am Inhalt der MD veränderst - z.B. neuen Titel aufnehmen, alten Titel löschen, Reihenfolge der Titel verändern - musst Du ca. eine halbe Minute warten, bis das Gerät wieder bereit ist. Im Display blinken dann Meldungen wie "Data Save" oder "TOC Edit". OK, mein Sony MZ-R70 ist nun auch bald drei Jahre alt; aber ob neuere Modelle so viel flotter zu Werke gehen, möchte ich bezweifeln.
Trotzdem hänge ich an dem Gerät, weil es die Möglichkeit bietet, ein externes Mikrofon anzuschließen, mit dem eine ganz brauchbare Aufnahmequalität erzielt werden kann. Meines Wissens nach gibt es noch keinen MP3-Player mit Mic-Eingang, sondern nur mit eingebautem Micro. Die Klangqualität entspricht dann etwa der eines Diktiergeräts, was für reine Sprachaufnahmen aber auch ausreicht.
Wenn das nicht wäre, würde ich mir aus heutiger Sicht aber eher einen MP3-Player zulegen. Die Vorteile dieses Formats (s.o.) sind einfach bestechend, und ein Ende der Entwicklung ist noch gar nicht abzusehen: Die nächste Generation wird noch stärkere Kompressionsraten bei noch besserer Klangqualität bieten. Da kommt die MiniDisk einfach nicht mit.
CU
Olaf