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Wenn man nur Fachhochschulreife besitzt ... aber trotzdem ...

Wetterfrosch2 / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

... ich erzähl mal kurz die Geschichte :-) Ich lerne in einer Werbeagentur Werbegestalter - leider ist der Beruf ja derzeit und auch in naher Zukunft total überlaufen. Ok dachte ich mir, da ja demnächst Prüfund sein wird (Dezember04) orientiere ich mich eben schonmal. Ich habe mir über die Jahre hinweg eben so das angeeignet, was ich für sinnvoll hielt - PHP und MySQL - HTML und Stylesheet. Mein Ziel wäre es entweder mich selbstständig zu machen, ein kleines Unternehmen in eben diesem Bereich zu gründen. Allerdings weiss ich, dass ich mit meinem "normalen" Programmierkenntnissen gegen einen selbstständigen Informatiker keine Chance haben werde, auch wenn ich bereits große Projekte und sogar Inhouse Schulungen in Sachen PHP durchführen konnte, dies aber größtenteils durch Connections also Vitamin B(eziehung) bekommen habe. Darauf kann ich mich natürlich nicht verlassen, wenn ich mich selbstständig machen will - also, da der Werbemarkt so derbe schlecht ist, hab ich mir überlegt, hänge ich noch ein betriebswirtschaftliches Studium hinten an - wie erwähnt, mein Ziel ist eine höhere Position in einem Betrieb oder eben in der Selbstständigkeit.


Allerdings weiss ich nicht, obs nun wirklich ein gesamtes FH Studium sein muss, ein 8 Semester BWL Studium ist doch recht lange, wenn ich damit fertig bin, bin ich immerhin bereits 26 und habe gerade eine Ausbildung und ein Studium ohne größere Berufserfahrungen.

Da dachte ich mir eben, vielleicht gibt es vergleichbares auf Abendschulen oder Volkshochschulen.

Wer hat sich schonmal ähnliche Gedanken gemacht?

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Spießer Wetterfrosch2 „Wenn man nur Fachhochschulreife besitzt ... aber trotzdem ...“
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Es ist leider wahr, daß die deutsche Industrie im Hinblick auf die neuen gestuften Studiengänge stockkonservativ ist. Da muß es mindestens ein Diplom sein, lieber noch ein Doktor, vor allem in den Naturwissenschaften. Aber da inzwischen sämtliche Unis auf Bachelor/Master umstellen oder es wenigstens in absehbarer Zeit vorhaben wird da sicher auch irgendwann ein Umdenken einsetzen.
Was den Vergleich eines Bachelor-Abschluß mit einem gelernten Beruf angeht: der hinkt auf allen vier Füßen. Ich hab ne Lehre gemacht und studiere jetzt in dem gleichen Feld, und ich muß sagen, ich habe schon allein während des ersten Semesters mehr und tieferes Wissen erworben als während der gesamten Ausbildung.

Über kurz oder lang wird man hoffentlich auch in Deutschland den Wert eines Bachelor (vor allem in naturwissenschaftlich angehauchten Berufen) erkennen, denn in vielen (vor allem mittelständischen) Unternehmen braucht man einfach keine Wissenschaftler, sondern Leute mit solidem Grundlagenwissen und Arbeitseifer.
Natürlich ist es hart, wenn man solch eine Entwicklung auf eigene Kosten ins Rollen zu bringen versucht, da bleibt man lieber noch zwei Jahre länger an der Uni und bekommt dann schneller einen Job. Aber genau diese Feigheit ist es, die hier in Deutschland erst zu dieser unsinnigen Titelinflation geführt hat.

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