Ich möchte mir einen rechner ins auto bauen. aber dafür müsste ich mir selber ein netzteil bauen hat das schon mal jemand gemacht oder hat erfahrungen damit gemacht? wäre nett wenn ich antworten bekommen würde.
PC-Selbstbau, Reparatur, Optimierung 11.446 Themen, 79.117 Beiträge
Die Batteriespannung des Autos ist eine pulsierende Gleichspannung.
Sie braucht nicht durch einen Netztransformator herauf oder heruntertransformiert werden
Ebenso ist eine Gleichrichtung nicht notwendig da die Polarität (+ / -) schon gegeben
ist - also keine Wechselspannung die ihre Laufrichtung ändert vorliegt.
Da ein Computernetzteil mit mehreren Spannungen arbeitet (12V, 5V, 3,3 V) muß man
lediglich dafür sorgen daß diese Spannungen stabilisiert werden.
Je nach Motordrehzahl schwankt die 12 V Batteriespannung ein wenig - bedingt durch die
ladende Lichtmaschine des Autos. Diese Schwankungen müssen für jede der drei
benötigten Computerspannungen möglichst abgefangen werden.
Ich denke es würde jetzt hier den Rahmen des Postings sprengen, aber für diejenigen die
sich ein wenig mit Elektronik auskennen kann ich nur kurz ein paar Dinge sagen.
In der Regel werden Spannungen nach folgendem Prinzip einfach stabilisiert:
Die Wechselspannung wird mittels Kondensatoren, Spulen und Gleichrichterdioden
vorab erst einmal gleichgerichtet.
Die Gleichrichterdioden sorgen dafür, das die Polarität (Plus / Minus) konstant bleibt,
indem sie den Richtungsverlauf der Wechselspannung wie Ventile steuern.
Man bekommt dadurch eine sogenannte pulsierende Gleichspannung, die in ihrer Höhe
noch stark schwankt (Das wäre hier schon mal der Zustand in eurem Auto).
Für einen Computer ist die Qualität dieser Gleichspannung aber noch zu schlecht.
Jetzt kommen die Kondensatoren ins Spiel !!!
Sie laden sich mit dem Anstieg der pulsierenden Gleichspannung bis auf ihren Höchstwert auf.
Sackt die pulsierende Gleichspannung wieder ab, geben die Kondensatoren ihre Ladung ab
und überbrücken diese "Lücke" in der Spannungsversorgung.
Leider geschieht dies aber auch nicht völlig Lückenlos, jedoch sind die Schwankungen
hier schon recht gut ausgeglichen.
Zuletzt baut man eine Spannungsreglung auf, welche am Ende die gewünschte Spannung
stabil halten soll.
Wer nur max. Stromstärken bis 1 Ampere benötigt kann einen simplen Spannungsregler
verwenden, der die Ausgangsspannung genau auf seinen dafür ausgelegten Wert hält.
Es gibt da Positivregler und Negativregler mit bestimmten Spannungsnormen (z.B. einen 7805 - welcher ein Positivregler für 5V wäre)
Dieser Regler muß über einen Kühlkörper die "überschüssig verbratene" Spannung in Form von Wärme abbauen können - sonst heisst es "Rauchende Colts" :-)
1 Ampere max. Strom ist aber noch viel zu wenig für einen PC
Daher nimmt man für stärkere Netzteile einen richtig schönen, fetten Leistungstransistor
der mehrere Ampere ab kann.(Kühlkörper nicht vergessen sonst .......)
Der Leistungstransisor läßt sich wie ein Regelventil weiter auf- oder zu steuern.
Dadurch kann man seine gewünschte Ausgangsspannung stufenlos einregeln.
Woher weiß der Transistor nun, ob ich gerade zu viel oder zu wenig Spannung am Ausgang anliegen habe und ob er nun mehr öffnen oder schliessen muß ?
Über sogenannte Widerstandsbrücken aus genau zueinander berechneten Widerständen
lassen sich die Spannungszustände am Ausgang genau erfassen.
Über einen regelbaren Widerstand (Poti) legt man einen Sollwert fest (z.B. 5 V), den
man gerne am Ausgang haben will.
Der Istwert wird am Ausgang über die Widerstandsbrücke gemessen.
Beide Spannungen (fester Sollwert und der sich ändernde Istwert) werden auf einen
Operationsverstärker geführt. Es handelt sich dabei um einen kleinen Chip, den man
wunderbar als "Vergleicher" einsetzen kann.
Je nach dem wie Soll- und Istwert zueinander stehen (welche der beiden Messwerte höher ist),
gibt dieser Operationsverstärker ein positives oder negatives Signal auf den Leistungstransistor.
Das heisst, ist der gemessende Istwert größer als der Sollwert von 5V, so gibt
der Operationsverstärker ein negatives Signal (Spannung) auf den Leistungstransistor.
Der Leistungstransistor regelt dann den Ausgang zu, und zwar so weit bis Soll- und
Istwert wieder gleich sind.
Anders herum funktioniert es genau so.
Man bekommt also eine kontinuierliche Anpassung der Ausgangsspannung die sehr genau ist, da der Operationsverstärker sehr empfindlich reagiert und extrem schnell schaltet
(wie empfindlich er reagiert läßt sich festlegen).
Schaut mal bei Google unter den Begriffen Operationsverstärker / Komparator nach.
In jedem Fall sind Elektronikkenntisse von Nöten.
... Finger tun weh .....