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vor 20 Jahren: Tschernobil

Gurus / 41 Antworten / Flachansicht Nickles

und heute werden die Grünen wieder als Arbeitsmarkthemmnis bekämpft.. ..nun nichts gelernt, oder alles im Griff?


MfG
Gurus

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so fuck you anyway STIMMT! next
xafford Gurus „vor 20 Jahren: Tschernobil“
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Das Leben als solches ist extrem riskant und endet meist mit dem Tod. Das soll nicht sarkastisch sein, es ist einfach so. Und ebenso ist Energiegewinnung riskant und zwar jede. Alle wollen Strom, aber natürlich so wenig riskant für sich selbst, wie möglich, zumindest auf den ersten Blick.
Es gibt massig Berichte zu der Anzahl der Toten durch Tschernobyl, der Größe der daruch unbewohnbaren Fläche, aber wo sind die Statistiken zu Toten durch gebrochene Staudämme, durch Gasexplosionen, der verseuchten Landstriche durch Mineralöl?
Jegliche Art der Verbrennung fossiler Brennstoffe birgt für die gesamte Welt ein weit größeres Risiko, als sämtliche Reaktoren zusammen genommen. Mittlerweile warnen selbst die erzkonservativen und energiekonzernfreundlichen Thinktanks ins USA vor den Folgen des hohen CO2 Gehaltes in der Atmosphäre. Es ist sehr wahrscheinlich, daß innerhlb der nächsten 7 Jahre der Golfstrom und andere große Meeresströmungen ihre Route ändern. Die Folgen dadurch werden weit mehr Menschenleben und bewohnbare Landstriche kosten, als 20 Tschernobyls. Schon heute wird El Nino diesem Effekt zugeschrieben.
Windkraft ist keine alleinstehende Alternative durch die regionale Verfügbarkeit und die zeitlich unkontinuierliche Verfügbarkeit, Speicherung ist heute noch ein Problem, da nicht überall Kavernen angelegt werden können bzw existieren, die Umwandlung in Wasserstoff verringert den ohnehin nicht hohen Wirkungsgrad weiter und birgt neue Gefahren. Schwankungen müssen mit herkömmlichen Kraftwerken gepuffert werden. Ökologische Effekte durch Änderung des Kleinklimas sind auch nicht zu vergessen.
Ähnliches gilt für Solarkraft. Mit bisheriger Technik ist der physikalische Wirkungsgrad auf ca. 27% beschränkt, die nötigen Flächen für eine Grundversorgung sind immens. Neuartige Zellen enthalten teilweise recht heftige Giftstoffe, die irgendwann auch entsorgt werden müssen.
Wasserkraft hat auch mehrere Nachteile. Selbst wenn man auf einen Mix Wasser, Sonne, Wind setzt, so müssten immer noch konventionelle Kraftwerke vorgehhalten werden.
Man muß sich einfach von dem Märchen "Saubere Energie" verabschieden, nicht einmal die Sonne produziert saubere Energie. Sie "verseucht" unser Planetensystem mit energiereichen Gammateilchen und Neutronen, ebenso wie mit schädlicher unltravioletter Strahlung.
Jetzt zur Kernenergie. Tschernobyl war ein Reaktor mit offenem Kreislauf, fast alle russischen Kraftwerke waren von diesem Typ einfach deshalb, weil diese System zum einen einfacher aufgebaut sind und es zum anderen möglich ist, kernwaffenfähiges Material sukzessive zu entnehmen für die Waffenproduktion. Diese Reaktortypen galten schon immer als unsicher. Das Problem mit der Endlagerung haben alle Reaktoren gemein, auch die Wiederaufbereitung ist keine wirkliche Lösung. Geologisch stabile und geeignete Salzstöcke zur Lagerung sind selten, einige Geologen behaupten sogar, sie würden gar nicht existieren, schon gar nicht auf die veranschlagte Dauer der nötigen Lagerung.
Kernfusion, die Hoffnung der Zukunft ist mit heutigen Techniken auch nicht sauber, dafür prinzipiell sicherer. Versagt das Kraftwerk so bricht die Reaktion schlagartig ab, sobald das Plasma sein eindämmendes Magnetfeld verlässt. Es zerstört durch seine Hitze von 10 Millionen Grad zwar den Reaktor, darauf beschränken sich die Auswirkungen allerdings. Ökologisch sind aber auch Fusionsreaktoren alles andere als unbedenklich.
Zwar entsteht kein radioaktives Material aus den Ausgangsstoffen, jedoch entstehen bei der Reaktion unmengen Neutronen, welche das Material des Reaktors umwandeln. Zur Dämmung gegen die Strahlung muß Schwerbeton eingesetzt werden, welcher mit Barium angereichert ist, dieses Material wird zum einen durch den Neutronenbeschuß innerhalb von 2 Jahren zerstört und muß ausgetauscht werden, zum anderen ist das Material selbst danach hoch strahlend und muß endgelagert werden.
Zusätzlich entsteht Tritium, welches in die Atmosphäre entweicht und sehr schnel in die Stratosphäre aufsteigt und dort in großen Maße Ozon zerstört.
Wer heute von sauberer und sicherer Energie redet hat sich entweder noch nie informiert und glaubt an Märchen, oder er belügt die Leute, die einzige saubere Energie ist Energiesparen und da waren die Grünen früher einmal vorreiter, heute sind sie Märchenerzähler.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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vor 20 Jahren: Tschernobil fbe