Off Topic 20.388 Themen, 226.335 Beiträge

Nirvana!

Soulmann63 / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Mir war grad danach Für die, welche es noch nicht gelesen haben!
*_Ihr seit nicht Vergessen G P - Knoeppken _*
bei Antwort benachrichtigen
vanGoehs Soulmann63 „Nirvana!“
Optionen

Hallo Soulman !

"Es ist etwas gewagt von außen, einen Song-Text auf die Person zu Interpretieren, welche ihn gerade Singt- oder ihn geschrieben hat. "

Da hast Du allerdings recht. Natürlich lehne ich mich da ganz schön aus dem Fenster. Es spricht jedoch einiges dafür, dass die Texte auf "in Utero" persönlicher ausgefallen waren, als man damals annahm. Manche vielleicht wirklich als bewußter oder unbewußter Hilfeschrei interpretierbar sind. Dass der Titel des Album ursprünglich " I hate me and want to kill myself ( o.ä. ) " lauten sollte, rechtfertigt einen gewagten Interpretationversuch, wie ich finde.

"In einem Live Konzert achten zudem die wenigsten auf den sinnlichen Inhalt."

Das kommt auf das Publikum an. Eins ist aber sicher: Hat eine Band, die ambitionierte Texte schreibt, gerade durchschlagenden Erfolg in den Charts, bestehen die ersten Reihen der Konzerte fast immer aus Fans, die nicht zuhören, einer Mode nachrennen und die Band, wenn sie wieder out sind sofort wieder fallen lassen. Solche Bands fühlen sich dann nicht selten musikalisch und textlich mißverstanden. Für manchen Künstler wird das zum ernsthaften Problem. Jim Morrisson war so ein Fall. Evtl. ist auch Kurt Cobain in die Reihe dieser ( im Grunde gescheiterten) Künstler zu stellen.

"Subjektiv sei erwähnt das Kurt Cobain an der Stelle seines Lebens aufgegeben hat, an der es interessant wurde. "

Gute Frage. Da sind wir im alsseits beliebten Bereich der " was wäre wenn " Fragestellungen angelangt. Solche Fragen sind zwar im Prinzip sinnlos, dafür aber umso interessanter. Die Frage wäre folgende: Waren Nirvana mit "in utero" und "Nevermind" auf dem kreativen Höhepunkt ihres Schaffens oder wäre ihr wirkliches Meisterwerk erst noch erschienen ?

Ich tendiere zu ersterem. Als "in Utero" erschien, wurde die stilistische Limitierung der Band offensichtlich. Schon mit ihrem dritten Album schien das Potential ihres Stils voll ausgeschöpft, während Bands wie Pearl Jam, Alice in Chains oder Soundgarden, sich von Platte zu Platte zu steigern schienen und sich weiterentwickelten.

Ich vermute, Nirvana wären heute als wichtigste Grunge-Band der frühen 90er Jahre bekannt, hätte es eine Nachfolger zu "in utero" gegeben und hätte sich Cobain nicht erschossen. Als eine der wichtigsten und besten Rockbands aller Zeiten würde man sie heute aber sicher nicht wahrnehmen.

Will ich jetzt einfach mal so in den Raum stellen.


Gruß



bei Antwort benachrichtigen