Bill Gates: Internet Explorer ist sicher...
...wenn man keine Software anderer Hersteller aus dem Internet lädt
Für Bill Gates gäbe es im Internet Explorer keine Sicherheitslücken, wenn Nutzer keine Software anderer Hersteller aus dem Internet laden würden. Diesen Standpunkt vertritt der Microsoft-Chairman zumindest in einem Gespräch mit der amerikanischen Boulevard-Zeitung USA Today.
Das Interview mit USA Today hatte vor allem die Vorstellung der neuen Windows XP Media Center Version im Visier, ließ aber das Thema Sicherheit nicht unerwähnt. Als die Interviewer von USA Today auf Sicherheitslücken im Internet Explorer zu sprechen kamen, unterbrach sie Bill Gates und antwortete einsilbig: "Verstehen Sie, dass dies Fälle sind, wo man Drittanbieter-Software herunterlädt."
Auf eine Nachfrage zum Thema wurde Bill Gates auch nicht konkreter. Er meint lediglich, dass Microsoft Mechanismen finden müsse, damit Nutzer keine Software auf ihre Systeme geladen bekommen, die sie gar nicht haben wollen. Was eigentlich ein Eingeständnis dafür ist, dass der Internet Explorer unter Umständen Software herunterlädt bzw. ausführt, ohne dass der Nutzer dem zuvor zugestimmt hat - was von Sicherheitsexperten bereits gemeinhin als Sicherheitslücke angesehen wird.
von Golem
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Vor allem frage ich mich, wie er sich das in der Praxis vorstellt. Wo bekomme ich denn bei Microsoft z.B. einen Audio-Midi-Sequencer, ganz zu schweigen von den zahlreichen Fremdanbieter-Plugins dafür?! Und selbst wenn: Wer sagt mir, dass das nun die Produkte meiner Wahl sind, nur weil sie von Microsoft kommen - das ist doch völlig unrealistisch.
Ich habe mich für Windows entschieden, weil ich ein Betriebssystem wollte - punkt. Firewall, Notepad und ab und zu die CD-Brennfunktion benutze ich auch, für Windows-Updates nehme ich ausnahmsweise den IE. Auf alle anderen "Dreingaben" (MediaPlayer, Messenger, Outlook) kann ich verzichten, da gefallen mir alternative Produkte besser. Das ist meine Entscheidung, und die hat Herr Gates zu akzeptieren, auch wenn er meint, dass er das aufgrund der Quasi-Monopolstellung von MS nicht nötig hat.
> dass Microsoft Mechanismen finden müsse, damit Nutzer keine SW auf ihre Systeme geladen bekommen, die sie gar nicht haben wollen.
Wenigstens ein Lichtblick am Schluss. Das frage ich mich schon lange, wieso es Betriebssysteme (nicht nur Windows!) nicht gebacken kriegen zu unterscheiden, ob ein Befehl vom Benutzer vor dem Rechner kommt oder von irgendeinem feigen anonymen *****loch draußen in der weiten Welt des WWW.
CU
Olaf