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Der Fernseher von Lidl

Massafagga / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Was haltet ihr von diesen Fernseher:

http://www.lidl.de/de/index.nsf/pages/c.o.oow.20041206.p.100_Hertz-Stereo-Farbfernseher_S.ar16

Da mein Fernseher schon vor geraumer Zeit abgeraucht ist, und ich so langsam entzugserscheinungen bekomme, bin ich auf der Suche nach einen neuen fernseher.

Die technischen daten des Fernsehers, sind soweit ich beurteilen kann sehr gut für den Preis.

Wie findet ihr das Angebot?
Was haltet ihr von der Firma StarCrest?(wißt ihr von wem die aufkaufen etc?)

Schon mal vielen Dank in vorraus, für jeden der sich Gedanken macht!

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Kammfilter rill
rill Massafagga „ Dieses Feature ist leider erst in den höheren Preisklassen zu finden Dieser...“
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Ich sag's mal mit meinen eigenen Worten ...

Um ein Flimmern des Bildes zu verhindern und auch um die Videobandbreite zu begrenzen, hat man sich ganz zu Beginn der Fernsehübertragungstechnik (3. Reich!) einen Trick einfallen lassen: Zuerst werden alle ungeraden Bildzeilen übertragen und dargestellt, anschließend alle geraden, die geanau zwischen die ungeraden Zeilen geschrieben werden. Durch eine gewisse Nachleuchtdauer der Bildschirmleuchtschicht und auch durch die Trägheit des Auges wird das Bild als homogenes Gesamtbild (weitgehend flimmerfrei) wahrgenommen. Die Verschachtelung erlaubt für die Übertragung nur 25 Bilder/Sekunde, die Darstellung auf dem Fernseher erfolgt jedoch mit 50Hz (50 Bilder/Sekunde). Die Signale für den beschriebenen Bildaufbau werden mit dem eigentlichen Bildsignalen (Helligkeit und Farbe) mit übertragen - die s. g. Austast- und Synchronsignale. FBAS = Farb-, Bild (= Helligkeit), Austast- und Synchronsignale (Composite).

Wenn ich jetzt den Bildaufbau mit 100Hz realisieren will, habe ich im Prinzip keine passenden Synchronsignale (vertikal), die das Bild mit der Sendeanstalt korrekt synchronisieren. Bei einfachen 100Hz TV-Geräten werden die Bildzeilen so aufbereitet, daß sie von oben nach unten ohne Zeilensprung "in einem Zug" geschrieben werden - das ergibt automatisch eine Frequenzverdoppelung auf 100Hz. Schön und gut, da flimmerfrei ... leider mit einem Nachteil verbunden: Da das 2. Halbbild nach dem 1. Halbbild (ungerade Zeilen) gesendet wird, unterscheidet sich der Bildinhalt mehr oder weniger geringfügig. Dies fällt ausschließlich bei horizontalen Bewegungen auf (besonders bei Hell-/Dunkelübergängen). Da die 2. Bildzeile beim 100Hz-Gerät sofort nach der 1. Bildzeile geschrieben wird, ergeben sich (je nach Bildinhalt) kammartige Bildfehler! Die 2., 4., 6. usw. Zeile ist "ja auch noch nicht dran", sondern erst wenn die letzte ungerade Zeile geschrieben wurde! Der erste Link unten veranschaulicht das sehr gut mit Bildern.

Ein 100%ig in der Qualität gleiches Bild wie bei 50Hz, also ohne Kammeffekte, kann man nur mit hohem Aufwand erzielen. Ich kann mir das nur vorstellen, indem das gesamte Bild in einen (schnellen!) Speicher geschrieben, software-mäßig manipuliert wird und dann für einen korrekten Bildaufbau ausgelesen wird. Wenn so ein Bildspeicher + Computersteuerung vorhanden ist, sind auch viele andere Funktionen wie 4-fach/16-fach Mosaikdarstellungen (wie bei meinem Salora) nur noch ein Abfallprodukt! Solche "Fernseher" sind eigentlich mehr Computer als TV-Geräte. Man kann bei solchen Geräten auch ein Firmware-Update machen.

Mitunter wird der Kammeffekt durch Interpolation der benachbarten Zeilen beseitigt - dies bringt aber auch eine (zumindest örtliche) Bildverschlechterung, da dies ein Weichzeichnereffekt bedeutet.

Das Zeilensprungverfahren
Zeilensprungverfahren - interlace

Wenn ich diesen Hinweis bezüglich Kammfilter lese, scheint ein gutes Kammfilter mehr als nur ein "Zeilenreparierer" zu sein!


rill

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