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Offene eMail an Herrn Dr. Stoiber (www.Stoiber.de)

Kolti / 24 Antworten / Flachansicht Nickles

Sehr geehrter Herr Dr. Stoiber,
ich hoffe, diese email erreicht Sie.

Ich habe Ihre Erklärungen über Erhöhung der MwSt und Senkung der Lohnnebenkosten im Fernsehen mitverfolgt.
Glauben Sie selbst, was Sie da erzählen?

Durch Lohnnebenkostensenkung werden keine Arbeitsplätze geschaffen. Da werden nur die Unternehmer reicher.

Beispiel:
Kleine Firma, 5 Mitarbeiter, verkauft im Monat 1000 Fahrräder.
Lohnnebenkosten werden gesenkt.
Ich freue mich.
Stell ich mehr Leute ein. Ne.
Ich verkaufe nach wie vor 1.000 Fahrräder.
Ich könnte 1 Mann einstellen, wenn ich 1.200 Fahrräder verkaufen würde. Aber da die Regierung auch der nicht arbeitenden Bevölkerung 2% MwSt verordnet hat, werden wahrscheinlich bald nur nach 800 Fahrräder benötigt.
Dann werde ich einen Arbeiter entlassen müssen.

Lierber Herr Stoiber, die CDU/CSU ist mit der MwSt-Geschichte total auf dem Holzweg.
Aber es ist konsequent, den Holzweg zuende zu gehen.

Liebe Grüße
ein EX-CSU-Wähler.

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@A VI Kolti
@A VI Tilo Nachdenklich
Tilo Nachdenklich Kolti „Offene eMail an Herrn Dr. Stoiber (www.Stoiber.de)“
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Ist halt die neoliberale Idee, sie steht halt neben der Realität.

Zurück geht die neoliberale Ideologie auf Adam Smiths Theorie der "Unsichtbaren Hand". Die besagt, dass die Marktmechanismen Steuerfunktionen haben, sodass wie von einer unsichtbaren Hand geleitet, der Markt (auch der Arbeitsmarkt) in Balance gehalten wird, wächst und gedeiht. Die Neoliberalen haben nun zur Zeit des entstehenden Faschismus viele Störfaktoren ausgemacht, die das Funktionieren des Marktes behindern: Gewerkschaften, Steuern und Humanistätsduselei, Sozialtransfers. Im Grunde genommen hat es sie nie im geringsten gestört, dass ihre Vorschläge wirklich niemals von der Realität gedeckt wurden (wenn man mal von temporären Aufschwüngen absieht, weil eine Volkswirtschaft andere Volkswirtschaften auf dem internationalen Markt ein Zeit lang unterbieten konnte, von der Substanz lebte). Wichtig war ihnen der sadomasochistische Stil, indem die unteren Schichten ausgepresst wurden. Das Individuum sollte die Schuld stets bei sich sehen, sich anpassen oder untergehen.

Die Neoliberalen sind also schwer daneben, eigentlich Leute, denen man nicht begegnen möchte, an ihrer Akzeptanz muss demzufolge massiv gearbeitet werden und da lieben sie die pastorale Tour.
Ihre Hauptaktivität liegt auch nicht in eigener empirischer Wirtschaftswissenschaft und höchstens im Ausnahmefall streben sie selber Politikämter an. Vielmehr begreifen sie ihre Arbeit massenspychologisch, sie bearbeiten die Politik- und Medienlandschaft mit viel Geld, sind auf der Suche nach Karrieristen. Sie beackern grundsätzlich jede politische Richtung, suchen ihre Favoriten aus, die dann die originären Vertreter rauskegeln sollen. Parteien werden auf diese Weise merkwürdig inhaltsleer, ähnlich wie es Jutta Ditfurth für die Grünen beschrieb. Diese Karrieristen warten nur auf ihre Chance, produzieren keine Ideen, weil sie das angreifbar machen würde. Sie warten vielmehr darauf, dass Ideen der tatsächlich beseelten Leute in einer Partei, Zeitung, Organisation auf Widerspruch stoßen und versuchen über zweifelhafte Bündnisse an den Drücker zu kommen und die anderen rauszuschmeißen. Dass Pluralismus in einer Partei notwendig ist sehen die nicht, mehr als ein Feigenblatt ist nicht drin (Grüne Ströbele) bzw. es wird totale Unterwerfung verlangt (SPD - die ewigen Verlierer, die Linke, hat sich völlig zu unterwerfen und bekommt ein Trostpflaster).

Nun ist also die Zeit gekommen, wo "Das blonde Fallbeil" (Stoiber) Gesicht zeigt. Die politische Richtung oder der mögliche Erfolg der Maßnahme ist schwer egal. Vor ein paar Monaten hat er noch die sogenannte Ökosteuer zerpflückt und Mehrwertssteuererhöhung für verrückt erklärt.

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Antwort T-Rex
Antwort out-freyn