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Offene eMail an Herrn Dr. Stoiber (www.Stoiber.de)

Kolti / 24 Antworten / Flachansicht Nickles

Sehr geehrter Herr Dr. Stoiber,
ich hoffe, diese email erreicht Sie.

Ich habe Ihre Erklärungen über Erhöhung der MwSt und Senkung der Lohnnebenkosten im Fernsehen mitverfolgt.
Glauben Sie selbst, was Sie da erzählen?

Durch Lohnnebenkostensenkung werden keine Arbeitsplätze geschaffen. Da werden nur die Unternehmer reicher.

Beispiel:
Kleine Firma, 5 Mitarbeiter, verkauft im Monat 1000 Fahrräder.
Lohnnebenkosten werden gesenkt.
Ich freue mich.
Stell ich mehr Leute ein. Ne.
Ich verkaufe nach wie vor 1.000 Fahrräder.
Ich könnte 1 Mann einstellen, wenn ich 1.200 Fahrräder verkaufen würde. Aber da die Regierung auch der nicht arbeitenden Bevölkerung 2% MwSt verordnet hat, werden wahrscheinlich bald nur nach 800 Fahrräder benötigt.
Dann werde ich einen Arbeiter entlassen müssen.

Lierber Herr Stoiber, die CDU/CSU ist mit der MwSt-Geschichte total auf dem Holzweg.
Aber es ist konsequent, den Holzweg zuende zu gehen.

Liebe Grüße
ein EX-CSU-Wähler.

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@A VI Kolti
@A VI Tilo Nachdenklich
vanGoehs Olaf19 „Auch wenn mir Union und FDP mit ihren Ideen und Vorstellungen im Allgemeinen...“
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Ich denke schon auch, dass zu hohe Lohnnebenkosten unternehmerische Initiative verhindert.

Einen Punkt, den ich momentan aber bei allen Parteien schmerzlich vermisse, ist der Hinweis auf Deutschlands extrem hohen Standard an Hygiene / Bau- Vorschriften aller Art. Dieser erscheint mir in unserer heutigen Zeit als ziemlicher Luxus und verhindert die Schaffung neuer Arbeitsplätze gerade bei kleinen mittelständischen Unternehmen, die schon immer das Rückgrat einer gesunden Wirtschaft waren. Dort finden Innovationen statt, hier kann aus einer guten Idee ein neues florierendes Unternehmen werden. Die deutsche Überreglementierung behindert solche Entwicklungen.

Ein Beisspiel: Ich kenne jemanden, der einen Golfplatz betreibt. Dort hat er in einem großen Haus im EG eine Gastronomie "light" untergebracht. Er beschäftigt einen Festangestellten und zwei Aushilfen.
Diese betreiben die Bar, organisieren den Platz und machen ein paar Snacks ( Wiener etc. )

So weit so gut. Eine für ein Restaurent geeignete Küche existiert im Prinzip. Eine große Terrasse ist vorhanden, eigentlich spricht nix dagegen, den gastronomischen Betrieb auszuweiten, indem man einen Koch und eine Kellnerin einstellt.

Hab ich ihn mal gefragt, warum er das nicht macht. Hat er mir gesagt, er würde sofort einen Koch und eine Kellnerin, sowie zwei weitere Aushilfen einstellen und dann mal zwei Jahre die Sache laufen lassen um zu sehen ob das angenommen wird.

Das Problem für ihn sind aber nicht die Arbeitskosten, sondern die Vorschriften.

Wenn er eine Kellnerin einstellt, muß er ein zusätzliches Personalklo installieren, weil er nur eines hat - und sich in Deutschland Mann / Frau nicht ein Klo teilen dürfen. Es gibt zwar ein Damenklo im 1.OG für Gäste, aber laut Vorschrift muß weibliches Personal ein eigenes Klo bekommen.

Das Personalklo befindet sich außerdem nach Vorschrift 20 cm ( !) zu nah an der Küche, müsste also verschwinden und woanders hin. Der ganze Umbau würde ihn ca. 60000 € kosten. Für dieses Geld könnte er einen einjährigen Probebetrieb mit zusätzlichen Arbeitskräften bezahlen.

So aber ist ihm das Risiko zu hoch, kann er sich ja nicht sicher sien, ob das Restaurent überhaupt angenommen wird.

Das empfinde ich als wirklich irrsinnig. Da gibt es Leute, die Arbeitsplätze schaffen würden, Leute, die arbeiten wollen und denen es doch scheißegal ist, ob sie ein eigenes Personalklo haben oder die Gästetoilette benutzen. Und was machen die Behörden? Sie verhindern diese Initiative, weil das Klao 20 cm zu nah an der Küche ist und kein zweites Personalklo für Frauen existiert.

Ich bin der Meinung, unser Land kann sich derartigen Reglementierungs- Luxus nicht länger leisten. Auch hier sollte man ansetzen. Das Schönste dabei: Es würde niemanden was kosten, Unternehmerische Initiative befördern und Arbeitsplätze schaffen.

Gruß

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Antwort T-Rex
Antwort out-freyn