Ich verstehe Deinen Standpunkt und teile ihn auch. Aber nun versetze Dich mal in die Lage des Betrugsopfers:
Du bist Student, 23 Jahre alt und 550 EUR sind für Dich eine Menge Geld. Du kaufst einen Laptop bei eBay, bei dem sich - nachdem Du ihn dann endlich erhalten hast - feststellst, dass es sich bestenfalls um einen Haufen Elektronikschrott handelt. Der Verkäufer stellt sich stur und behauptet, alles sei in Ordnung gewesen, bei ihm habe das Laptop noch tadellos funktioniert, also musst es wohl Du kaputt gemacht haben.
Du fühlst Dich zwar im Recht, aber auch irgendwie ohnmächtig. Klar, Du könntest Anzeige erstatten. Aber welche Beweise hast Du? Wenn's hart auf hart geht, steht Aussage gegen Aussage. Erfolgsaussichten? Äußerst gering.
Was also machst Du, wenn Du auf der Festplatte des Laptops Sachen gefunden hast, mit denen Du den Betrüger unter Druck setzen kannst? Machst Du davon Gebrauch oder nicht?
Letztendlich läuft das auf eine Dilemma-Situation hinaus: Entweder Du hältst die Moral hoch und schreibst die Dir sauer vom Mund abgesparten 550 EUR ab, oder aber Du pfeifst auf die Moral und versuchst, durch psychologische "Kriegsführung" den Betrüger so weichzukochen, dass er Dir das Geld zurückzahlt. Du bietest dem anderen auch an, die Seite umgehend vom Netz zu nehmen, sobald er Dir Dein Geld zurückgegeben hat.
Und jetzt sei mal ehrlich, UselessUser: Wofür hättest Du Dich in seiner Situation entschieden?