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Geforce 6600 unter Debian Sarge

xaio / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich bin Linux Neuling und versuche seit einigen Tagen mein Geforce 6600 zum laufen zu kriegen.
Mit meiner alten GraKa hats noch funktioniert jetzt kommt allerdings die Meldung das der X-Server nicht starten kann. Ich habe schon probiert den nVidia Treiber zu installiern allerdings sagt er mir dann das er die Kernel Sourcen oda sowas braucht.
Kann es sein das man die 6600 gar nicht mit xfree86 zum laufen kriegt?

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KarstenW xaio „Geforce 6600 unter Debian Sarge“
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Debian Sarge verwendet noch den XServer von Xfree86. Ab der Version 4.0 (denke ich zumindest) sind die XServer modular aufgebaut. Das bedeutet das man auch fremde Treiber installieren kann. Es muß also nicht unbedingt der neue XServer von X.org sein.

Ich will das mal etwas ausführlicher erklären.
Bei Linux laufen die Treiber direkt im Betriebsystemkern. Das ist besser als bei Windows , da dadurch der Prozessor nicht ständig zwischen Kernelmode und Protectedmode umgeschaltet werden muß (Der Betriebsystemkern läuft dadurch etwas schneller als bei Windows. Die Treiber laufen bei Windows im Userspace, also im Speicherbereich wo die normalen Programme laufen. Dadurch laufen die Treiber im Protected Mode des Prozessors und bekommen keinen Zugriff auf die Hardware. Jedesmal wenn ein Treiber , welcher im Userspace läuft, Zugriff auf die hardware braucht, muß der Prozessor in den Kernelmode umgeschaltet werden. Das kostet immer etwas Rechenzeit und macht den Betriebsystemkern etwas langsamer. So habe ich jedenfalls die Problematik verstanden.)
Das bedeutet aber auch, das man eine Kernelschnittstelle bei der Installation des Treibers kompilieren muß, um den fremden Treiber danach als Kernelmodul in den Kern zu laden (geht meist automatisch oder manuell mit modprobe Treibersoundso...).
Auch nach einem Kernelupdate muß diese kernelschnittstelle des Treibers neu kompiliert werden.

Du mußt also den Programmcode des Kernels installieren. Am besten, du nimmst die 2.6.8er version. Du kannst synaptic dafür verwenden.
Du läst synaptic nach "Kernel-source" suchen und installierst die 2.6.8er version . Du must auch die 2.6.8er version als betriebsystemkern nutzten. Du entpackst den Quellcode (Kernel-Source) nach /usr/src. Dafür kannst du den Midnight Commander nutzen (Befehl mc).

Du kannst von nvidia den treiber herunterladen:

http://www.nvidia.de/object/linux_de.html

Du installierst den Treiber mit dem Befehl "sh Dateisoundso" . Dabei wird ein Menü geöffnet, bei dem ein paar Fragen beantwortet werden müssen. Letzendlich wird ein Kernelmodul nvidia.ko kompiliert und nach /lib/modules/kernel??? installiert. Die Konfigurationsdatei /etc/X11/XF86Config-4 kann von Nvidia automatisch angepasst werden.

http://download.nvidia.com/XFree86/Linux-x86/1.0-8762/README/part-01.html



Wichtig ist vorallem das die version vom Programmcode und vom Betriebsystemkern identisch ist.

Beim nächsten Booten wird dann der Nvidia Treiber beim Start des XServers automatisch gestartet.

Ist eigentlich nicht schwer, nur eben anders als bei Windows, weil Linux eine andere Betriebsystemkerntechnik nutzt .

PS Nicht vergessen den Compiler gcc und make zu installieren. Sonst kann das Kernelinterface nicht kompiliert werden.


[Diese Nachricht wurde nachträglich bearbeitet.]

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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