...schreibt der Berliner Kurier.
Zitat:
Berlin - Haben die was an der Schüssel? Die privaten TV-Sender der RTL-Familie und MTV wollen 2007 ihre Programme, die sie digital über Satellit ausstrahlen, verschlüsseln. Wer sie sehen will, muss zahlen.
Dabei haben die Privatsender immer vollmundig getönt, für ihr Programm müsse man nicht wie bei ARD und ZDF blechen. Und nun das: RTL, RTL II, Vox, n-tv, Super-RTL, MTV oder Viva soll es ab kommendem Jahr nur gegen Bares geben. Betroffen sind Hunderttausende allein in Berlin und Brandenburg, die über Satellit digital fernsehen. Wer künftig keine Streifen auf dem Schirm haben will, muss bis zu 3,50 Euro/Monat an den Satellitenbetreiber Astra zahlen. Dafür gibt's eine Chip-Karte, die in den Digital-Satelliten-Dekoder kommt, die Programme freischaltet.
Angeblich wollen RTL und MTV so mehr Filme, auch zeitversetzt zum Originalprogramm, anbieten. Die Wahrheit: Die Sender müssen viel Geld an Astra zahlen, damit sie über Satellit ausgestrahlt werden. Das Geld bekommen sie aber wegen sinkender Werbeeinnahmen nicht rein. Der Zuschauer soll zahlen. Noch nicht betroffen sind Kabel- und DVB-T-Empfänger (früher Antenne)– und wer alte Analog-Satellitengeräte besitzt.
Link: http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/nachrichten/132617.html
Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge
Das Thema haben wir auch hier
www.nickles.de/static_cache/538115441.html
und auch auf Spotlight...und vermutlich auf allen möglichen Internetforen reagieren die Leute mächtig auf Krawall getrimmt, wenn wundert das?
Die ursprünglichen und sicher nicht aufgegebenen Gelüste gingen weiter; aber die Sender wissen wohl selber nicht, ob sie diese Umstellung durchstehen, die Werbekunden werden wegbrechen, wenn die Zuschauer wegbrechen.
Im Moment steht an:
Die Privatsender sind auf DVB-T (sowie so lausige Qualität) oft gar nicht vertreten, für Kabel verlangen sie schon Gebühren und vom analogen Satelliten wollen sie sich ganz schnell zurückziehen.
Im Jargon formuliert:
Das Verschlüsselungsverfahren soll "Content sichern" und interaktives Fernsehen ermöglichen.
Auf gut deutsch: Kopierschutz (keine Videorecoder oder zumindest keine brennbaren Dateien). Dann möchten die Sender natürlich noch "Mehrwert" anbieten (oder aus marxistischer Sicht betrachtet abkassieren) nämlich als "Pay per View" (der Klick auf die Fernbedienung durch die lieben Kinderchen kann teuer werden). Auch der totale Zugriff auf die Kundendaten könnte zu einer Goldgrube werden, Klingeltöne und Nigeria-Mafia lassen grüßen. Für diese Segnung wäre es notwendig proprietärere Receiver einzuführen, die dann SES oder sonstwer stellt und Computerhardware würde man wohl nicht so gerne produzieren, die bösen Hacker will man nicht beglücken! Die wunderbare neue Hardware wäre mit der monatlichen Gebühr beglichen, könnte aber vielleicht diskret ARD und ZDF (usw.) diskreminieren (wenn die Lobbyarbeit erfolgreich ist und die Gerichte pennen). Die 3,50 könnten dann pro Empfangsgerät erhoben werden, auch eine freundliche Aussicht...aus Sendersicht versteht sich.