Das ist ja witzig... ich bin auf fast die gleiche Weise auf Vaughan Williams aufmerksam geworden. Ein Freund von mir hatte von einem englischen Brieffreund eine Platte geschenkt bekommen - mit der Greensleeves-Fantasie und weiteren kleineren Werken von RVW. Ich war auch sehr angetan von Greensleeves (sehr klangschön orchestriert) und wusste damals ebenfalls nicht, dass es eigentlich ein Volkslied ist.
Seine Sinfonien gefallen mir nicht alle, die ersten beiden finde ich entbehrlich, die 4. mag ich überhaupt nicht, die 7. - geht so. Am besten gefallen mir Nr. 3, 5 und 8. Die 6. und 9. habe ich auch, übrigens ebenfalls die Einspielung mit dem LSO unter Andre Previn.
Zu deiner Frage... ja, ab und zu kommt es vor dass auf Klassikaufnahmen falsch gespielt wird, vor allem bei virtuoser Klaviermusik. Das Tückische am Klavierspiel ist ja - wenn man daneben greift dann immer gleich um mindestens einen Halbton *g*... Da haben es die Orchestermusiker etwas einfacher, zumal sie ja gar nicht 100% sauber spielen dürfen - das sog. "Syntonische Komma" (= Intervall zwischen einer Reinen Großen Terz und einer aus 2 großen Ganztönen gebildeten Großen Terz) muss ja immer von Hand ausgeglichen werden, da es eine so "praktische" Einrichtung wie die Gleichschwebende Temperatur für Nicht-Tasteninstrumente nicht gibt.
Ganz schlimm: Vor über 20 Jahren hatte ich mal eine Platte mit den Violinkonzerten von Elgar und Walton, Solist: Yehudi Menuhin, Aufnahme von 1983, Menuhin war also 67 Jahre alt. Grauenvoll! Der Mann hat praktisch keinen Ton richtig getroffen, und es war nicht einmal eine Live-Aufnahme... traurig, wenn jemand sein eigenes Renomme dermaßen kläglich zerstört. Dann hätte er lieber einem jüngeren den Vortritt lassen und sich nur noch aufs Dirigieren konzentrieren sollen.
CU
Olaf