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Vista auf neuem PC löschen , XP installieren, - aber wie?

horatio / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo, hatte ähnliche frage schon einmal gestellt, aber es haben sich noch andere Faktoren ergeben:
-habe neuen PC mit vorinstalliertem Vista Home Premium bekommen, will aber erstmal mit XP Prof. arbeiten.
Habe nun erfahren, dass ich XP nicht installieren kann, solange Vista schon auf der Platte ist.
Also will ich Vista-Partition löschen , HDD neu partitionieren und anschließend zuerst XP Prof. installieren, danach Vista und noch eine Partition für Daten/Backups.
Doch alle Tips, die ich bisher bekam funktionieren nicht:
-habe PartitionMagic8, welches unter Vista nicht zu installieren ist.
Also hieß es: PM-CD einlegen und den PC neu starten, dann von PM-CD starten(ist bootfähig) und komplette Partition löschen, neue erstellen und zuerst XP Prof. installieren.
Leider klappt das auch nicht:
-wenn ich die PM8 CD einlege und das System neu starte, erscheint der Dialog zum starten von PM8, ich wähle noch die Sprache aus, dann erscheint sofort eine Fehlermeldung:Es wurden keine Maustreiber gefunden! Dann erscheint das PartitonMagic Menü, aber ich kann nicht darauf zugreifen, weil ich weder mit der Maus noch mit den Tasten etwas auswählen kann!
Damit wäre für mich diese Option erstmal wieder gestorben, denn warum er keine Maustreiber findet weiss ich nicht, ist eine USB Maus angeschlossen , ebenso eine USB Tastatur, die laufen sonst auch ohne Probleme,...mit den Startdisketten von PM8 kann ich nicht arbeiten, weil kein Disketttenlaufwerk vorhanden ist.Auch gibt es keine PS2 Anschlüsse mehr(echt zum Ko***), also bleiben nur USB.
Habe dann noch versucht, über die Windows Vista eigene Datenträgerverwaltung was zu machen, sprich Platte zu löschen , was dann beim Neustart erledigt würde, ...aber auch Fehlanzeige:
die Optionen, die ich bräuchte, sind nicht anwählbar, also so geht auch nicht.
Weiß einfach nicht weiter, habe noch nie derartige Probleme gehabt, eine HDD zu formatieren, Partitionen zu löschen oder neu zu erstellen.
Bitte euch um hilfreiche Antworten!
Im Vorraus vielen dank!
Mfg horatio

Tilo Nachdenklich horatio „Vista auf neuem PC löschen , XP installieren, - aber wie?“
Optionen

Also bei PartitionMagic8 ist ein dickes recht gutes deutsches Handbuch als PDF dabei. Nutzt einem nur was, wenn man einen laufenden Computer hat oder das woanders ausdrucken lässt. Bzw. man staubt sich ein gedrucktes Handbuch der älteren Versionen ab, denn es hat sich wenig geändert.

Du bist jetzt also bereit die Platte platt zu machen. Im Interesse der Datensicherheit würde ich ein Low-Level-Format vorschlagen (Nullen schreiben, ev. extra den MBR überschreiben...je nachdem, ob das Tool wirklich bei Null anfängt). Bei Verlust der Partitionierung (sowas kommt beim Basteln gelegentlich vor) hilft das Tool testdisk indem es dem MBR wieder eine neue Partitionstabelle verpasst. Testdisk macht aber auch schreckliche Fehler, wenn es auf Reste/Merkmale alter Partitionierungen stößt oder bei sonstigen logischen Festplattenfehlern.

Wenn die Platte nun sauber ist, solltest Du ihr die sogenannten Startdateien verpassen. Das geht mit einer alten Win98 Startdiskette, hochfahren mit Diskette und am DOS-Prompt den Befehl eingeben fdisk /mbr. Scheinbar entsteht dabei eine Partition von ca. 7,8 GB...wirst Du gleich in PartitionMagic angezeigt bekommen. Die Prozedur ist notwendig, damit PartitionMagic-Notfalldisketten auf absolut leeren Festplatten (Low-Level-Format inkl. MBR) funzen.

Komfortable Partitionierung VOR der Neuinstallation auf jungfräulichen Festplatten:
Dafür brauchst Du PartitionMagic-Notfalldisketten...die wirklich zu viel mehr taugen, als für Notfälle.
PartitionMagic8-Diskettenversion startet auf großen Festplatten nicht mit dem mitgelieferten DR (Digital Research) DOS, es ist zu alt. Von WinXP aus gestartet startet der DOS-Modus mit einem WinXP-PE-Builder-DOS, das ist was anderes.
Lösung, man erstellt die 2 Notfalldisketten auf einem anderen Computer und überschreibt die Startdiskette gleich wieder, indem man mit Win98 eine Win98-Startdiskette erzeugt oder man besorgt sich im Netz eine Diskette mit dem alten DOS, aber es muss "modernisiert" sein, also 48-Bit-LBA-fähig. Die Programmdiskette von PartitionMagic - nach der Startdiskette einschieben - startet mit dem Befehl pqmagic. Damit kannst Du nach Herzenslust partitionieren. Aufpassen:
SATA2 ist nicht mehr befehlskompatibel mit dem alten PATA-Standard, alte DOS-Tools funzen nicht mehr damit. UND manche Biosse deaktivieren defaultmäßig die Unterstützung für den Erweiterten INT 19 (= 13H). Du brauchst diese Unterstützung für auf Dauer fehlerfreies Funktionieren der PartitionMagic-Disketten. Schau mal bei den Boot-Optionen im Bios nach; oft steht da aber gar nichts...dann ist es auch gut.

Startverhalten:
Verzichte am besten auf Bootmanager und regele das Starten über das Bios. Dafür ist es notwendig die Betriebssysteme auf verschiedenen Platten zu installieren. Nebenbei, WinXP hat stets seine Startdateien (ntldr, boot.ini, ntdetect.com) auf der ersten sichtbaren Partition der ersten Festplatte eingetragen; vielleicht macht es WinVista ähnlich...das könnte zu allerlei Komplikationen führen, wenn Du z.B. die relevante Partition mittels PartitionMagic versteckst oder eine Platte ausbaust.

Wenn Deine Installation der Betriebssysteme fertig ist, sichere die Partitionierung mit dem Tool ped.exe. Ped.exe sichert den MBR aller angeschlossenen Festplatten zugleich und darf nur als Rettungstool (noch vor testdisk) eingesetzt werden, wenn sich die Partitionierung nicht verändert hat, bzw. die Diskette aktualisiert wurde.

Low-Level-Format - Nullen schreiben - kann entsetzlich lange dauern. Ich arbeite zumeist zweigleisig und von einer funktionierenden Installation aus. Zunächst lösche ich die ersten 8 GB mit dem Uralt-Tool wipe.exe von IBM und dann lösche ich sicher mittels PartitionMagic8. Das geht nicht von den Notfalldisketten, das geht nur von einem funktionierenden Windows mit PartitionMagic-Installation aus. Man erstellt eine Primäre Partition über die gesamte Festplatte (minus winzige 7,8 MB am Plattenende...sollte man übrigens stets so halten) und geht dann auf Löschen, sicher Löschen. Wenn die Festplatte nicht zu groß ist, sollte es auf diese Weise in einer Stunde abgefrühstückt sein (ganz grob).

Internet-Infoseite
http://www.bristol.ac.uk/is/computing/advice/hardware/supportstaff/disposal/dataerase.html
Download-Link für wipe:
http://www.bristol.ac.uk/is/computing/advice/hardware/supportstaff/disposal/wipe.exe
Nach dem Download wipe.exe zum Extrahieren ausführen und die beiden Dateien auf eine startfähige (Win98) Diskette kopieren...soviel Platz ist da noch.
Achtung, das Beispiel, das Wipe auf dem Monitor anzeigt, bezieht sich auf Festplatte 1. Nach der Zählweise außerhalb der Mikrosoft-FDISK-Bezeichnungsweise ist das die 2-te Festplatte!! Wenn die erste Festplatte behandelt werden soll, ist "wipe 0" einzugeben.

Weitere Überlegung:
Mit PartitionMagic8 kannst Du höchst zuverlässige schnelle Image-Backups auf Festplatte erstellen. ABER PartitionMagic8 kopiert nur in exakt (aufs MB) gleich große Partitionen. Dabei muss eine Windows-C-Partition wieder auf eine Primäre Partition kopiert werden. Datenpartition = Logische Partitionen werden auf logische Partitionen kopiert. Ev. überlegst Du Dir von Anfang an dafür eine passende Partitionierung.

Verkrüppelte PCs:
Wie Du siehst ist ein PC immer noch "verkrüppelt" wenn er kein Diskettenlaufwerk hat => schleunigst besorgen. Wie es läuft wenn man keine PS/2 Maus anschließen kann; also konkret womit (= alternativ) kommen PartitionMagic-Notfalldisketten klar, kann ich nicht sagen. Solange nur Festplatten bis 120 GB angeschlossen werden, sollte die PartitionMagic-CD den Computer (zumeist) starten können, natürlich erst nach der fdisk /mbr Prozedur. Man müsste dann mit PartitionMagic arbeiten können. - Gelegentlich gibt es aber auch noch eine andere Tücke, Biosse die sich dauernd verstellen und dann nicht von CD booten. Also bei Bootproblemen einer PartitionMagic-CD stets auch im Bios bei der Bootreihenfolge nachschauen und den CD-Start voranstellen.

http://de.wikipedia.org/wiki/MBR
http://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk_DE
http://www.tecchannel.de/download/datenschutz/datensicherheit/6367/pedexe/

Große Festplatten:
In der Praxis alles über 120 GB, exakte Grenze, je nach Leseweise, so 128 bzw. 137 GB. Notwendig für große Festplatten ist die 48-Bit-LBA-Adressierung. Bei nur scheinbarem Funktionieren droht totaler Datenverlust, insbesondere wenn chkdsk anfängt zu reparieren. WinXP ab SP1 ist für große Festplatten erforderlich. Gefahr droht beim Einsatz von DOS-Tools, wenn ein Bios nicht modern genug ist, aber WinXP diesen Hardwaremangel überspielt. Ab Anfang 2003 (Herstellungsdatum) sollte aber jede Hardware funzen.