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Wieso gelten Virenscanner Lizenzen eigentlich nur 1 Jahr

seinup / 26 Antworten / Flachansicht Nickles

Neulich habe ich den PC meines Onkels aufgesetzt und der hatte F-Secure am Laufen. Die Version war bereits älter, hatte er mal im Saturn erworben und läuft in wenigen Wochen aus. Er überlegt jetzt, ob er die Lizenz verlängern soll oder nicht, bequem ist es natürlich, er hat sich an das Teil gewöhnt (marketingtechnisch genau das, was F-Secure natürlich will).

Daheim hab ich überlegt, was berechtigt eigentlich einen Virenscanner Hersteller (das tun ja alle so), lediglich 1 Jahres oder halt eben gegen Aufpreis gleich 2 Jahreslizenzen zu verkaufen und danach keine Updates mehr zuzulassen?

Ernsthafte Frage - denn wieso ich darauf komme ist folgendes:

Vor Jahren hab ich mal ein FTP Programm erworben für damals etwa 50 DM. Der Autor (kleines Tool) bringt noch heute für diese Version regelmäßig (ist nicht so oft nötig, da das Programm sauber programmiert zu sein scheint) Updates und auch Hotfixes heraus - kostenlos für alle Käufer. Das Programm ist jetzt bereits mehrere Jahre alt, zu DM Zeiten gekauft.

Mein Windows 2000, gekauft irgendwann um die Jahrtausendwende, wird immernoch supported, ebenso schon 8 Jahre alt und ich bekommen kostenlose Sicherheitsupdates.


Wieso gilt das nicht auch beim Virenscanner? Geld würden sie schließlich immernoch verdienen, da sowieso im Jahreszyklus neue Versionen herauskommen mit noch mehr Features und noch mehr Firewallgedöhns und Überwachungscheckern.....


Vielleicht hat einer von euch eine Idee, ich hab zuvor nie drüber nachgedacht, aber interessieren würde es mich schon.


P.S. Ich habe keinen Virenscanner, die Frage ist also rein interessenshalber gestellt.

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Andreas42 seinup „Klingt logisch. Tatsächlich eigentlich nur verwunderlich, dass es nur die AV...“
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Hi!

Im "Otto-Normalverbraucher"-Umfeld, sind es in der Tat nur die AV-Hersteller. Im Businessbereich sind es fast ALLE Anbieter von Software.

Oracle, SAP und alle Anbieter von Software für die Anwendung in Firmen (zur Steuerung der Produktion und der Planung, sowie für interne Verwaltungsaufgaben) werden quasi alle über Supportaufträge pro Jahr und Useranzahl abgerechnet. MS versucht das im Firmenumfeld auch auf Betriebssysteme und Officeprogramme umzusetzen: das sind die oft angesprochenen Updateverträge, die da als "Versicherung" vermarktet werden (-> http://www.microsoft.com/germany/lizenzen/sa/default.mspx).
Diese "Versicherung" deckt dann die Versorgung mit der jeweils aktuellen Softwareversion ab. Damit ist dann natürlich auch indirekt ein Zwang vorhanden, auf neuere Softwareversionen umzustellen (was bei Windows ja dann auch i.d.R. neue Hardwareanschaffung nach sich zieht). Im Gegenzug verpflichtet sich MS dann gegenüber dem Kunden, immer eine Software(version) bereitzustellen, die auch supportet wird.

Ich denke, dass läuft letztendlich alles in die Richtung, dass man mit der Software kein Geld verdient, sondern mit den zusätzlichen Dienstleistungen. Das dürfte ja auch der Grund sein, warum Firmen wie IBM, SAP und andere auch auf Opensource setzen. Sie verdienen an dann an den daraus folgenden Supportverträgen.

Die AV-Hersteller dürften im "Otto-Normaluser"-Sektor die Vorreiter für diese Sache sein. ich glaube bzw. fürchte, dass MS das mehr oder weniger direkt ebenfalls umsetzen wird. Das geplante Einstellen des Supports nach 5 Jahren (der ja dann den Neukauf einer dann aktuellen Version erzwingt, wenn man weiterhin Support haben will), ist ja schon ein Schritt in die Richtung des zeitlichen Supportvertrages....

Bis dann
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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